URAUFFÜHRUNG
FORTUNA
Termine in Bielefeld 17.01., 18.01., 07.02., 08.02., 13.02., 14.02., 16.02.
Karten T. 0521 51 5454 // www.theater-bielefeld.de
Termine in Liebefeld (CH) 30.01., 31.01., …
Felix Landerer / Giuseppe Spota
Choreografie Felix Landerer und Giuseppe Spota (in Zusammenarbeit mit den Ensembles aus Bielefeld und Bern) Komposition Christof Littmann Bühne Till Kuhnert Kostüme Irina Shaposhnikova Licht Fabian Grohmann Dramaturgie Felix
Berning und Bettina Fischer Choreogr. Assistenz Richèl Wieles Glück, Zufall und Willkür – um diese Themen dreht sich die zweite Produktion der Spielzeit von TANZ Bielefeld: »Fortuna«. In unserer schnelllebigen Welt scheint
Glück allgegenwärtig und ständig verfügbar. Doch oft folgt einem flüchtigen Dopamin-Rausch, der Erfüllung verspricht, ein nur nagendes Verlangen. Dabei droht das Glück, als Konsumprodukt verschlissen zu werden, indem es zur Gewohnheit
wird. Bleibt am Ende dann nur die Sehnsucht nach einem Gefühl, dessen Tiefe mit jeder Wiederholung verflachen könnte? In dieser Uraufführung stellt sich TANZ Bielefeld die Frage, ob uns das Streben nach Glück wirklich antreibt – oder ob uns
die manische Jagd nach einer bloßen Vorstellung davon in endlosen Schleifen gefangen hält. »Fortuna« setzt dieser Besessenheit das Loslassen und die Akzeptanz entgegen, dass das Schicksal nur selten beeinflussbar ist.
In mehreren, ineinander verwobenen Kapiteln entwerfen die Choreografen des Abends, Felix Landerer und Giuseppe Spota, verschiedene Perspektiven und Interpretationen des Themas. Nach ihrer Zusammenarbeit im Jahr 2003 für »Odysseus«
mit der MiR Dance Company in Gelsenkirchen stellen sich Landerer und Spota nun einer noch größeren Herausforderung: Gleich zwei Ensembles – das Bern Ballett und TANZ Bielefeld – bilden für diesen Abend ein einzigartiges Team. Dieses
choreografische Gemeinschaftsprojekt ist zugleich eine künstlerische Kollaboration, die in vielerlei Hinsicht Grenzen überschreitet. Christof Littmann, Komponist und langjähriger Kollaborateur der beiden Choreografen,
untermalt die episodenhafte Choreografie mit elektronischen Klangwelten.
Christof Littmann, Komponist und langjähriger Kollaborateur der beiden Choreografen, untermalt die episodenhafte Choreografie mit elektronischen Klangwelten.
Kostümbildnerin Irina Shaposhnikova hebt wiederum den Wettbewerbsgedanken der Glückssuche hervor und vereint alle Künstler*innen in individuellen Uniformen.
Für zwei besondere Vorstellungen am 17. und 18. Januar stehen zunächst beide Ensembles gemeinsam auf der Bühne, bevor »Fortuna« schließlich in einer reinen
Bielefelder Besetzung im TOR6 Theaterhaus zu sehen ist.
CHOREOGRAFIE
Nach seiner Ausbildung am Gymnasium Essen-Werden und an der Hochschule für
Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main tanzte Felix Landerer für acht
Jahre unter anderem als Solist im Ensemble der Staatsoper Hannover. Parallel zu
seiner Laufbahn als Tänzer choreografierte er bereits für das Ensemble der Staatsoper
Hannover und das Bale Teatro Guaira in Curitiba, Brasilien, bevor er sich 2006
als Choreograf selbstständig machte und 2010 seine eigene Compagnie Landerer &
Company in Hannover gründete. Für das Duett »Suits« gewann Felix Landerer im
April 2010 den ersten Preis beim Internationalen Wettbewerb für Choreografen in
Hannover und erhielt zudem den Produktionspreis von Ed Wubbe für das Scapino
Ballet Rotterdam. 2011 wurde er Haus-Choreograf des Scapino Ballets Rotterdam
und kreierte bis 2017 für das Ensemble. Die für das Scapino Ballet Rotterdam
geschaffene Produktion »Blind Spot« wurde 2013 im Rahmen des holländischen
Tanzpreises »The Swan« als »Beste Tanzproduktion« nominiert. 2017 erhielt
Landerer & Company den Pro Visio Preis für außergewöhnliche künstlerische
Leistungen für die Produktion »Revolte!« sowie den Stadtkulturpreis Hannover für
herausragendes bürgerschaftliches Engagement in Kunst und Kultur.
Felix Landerer ist international als Gastchoreograf gefragt. In den letzten Jahren
entstanden u.a. Choreografien für die Tanzcompagnie der Oper Göteborg, für das
Nederlands Dans Theater (NDT) I und II, das Ballet BC in Vancouver, das Nationaltheater
Mannheim, das Konzerttheater Bern, für Norrdans in Schweden sowie für
das NWDP Portland/Oregon. Außerdem leitet er international Inklusions-Programme
und Workshops, um seine Leidenschaft für Bewegung und nonverbale Kommunikation
mit Menschen aus allen Gesellschaftsschichten zu teilen.
Seit Beginn der Spielzeit 2023/24 ist er nun als künstlerischer Leiter der Sparte Tanz
und Chefchoreograf am Theater Bielefeld.
Giuseppe Spota ist seit August 2019 Künstlerischer Leiter und Chefchoreograf der
MiR Dance Company in Gelsenkirchen. Geboren in Bari, begann er seine Tanzkarriere
in Italien und schloss seine professionelle Ausbildung an der renommierten
Scuola del Balletto di Toscana ab. Seine erste Bühnenerfahrung sammelte er beim
Balletto di Roma, wo er in klassischen wie zeitgenössischen Produktionen auftrat.
Mit der Zeit führten ihn Engagements zu bedeutenden Kompanien in ganz Europa,
wo er seine tänzerischen Fähigkeiten und seine künstlerische Ausdruckskraft stetig
weiterentwickelte. 2009 entschied er sich, internationale Erfahrungen zu sammeln,
und trat der Gauthier Dance Company am Theaterhaus Stuttgart unter der künstlerischen
Leitung von Eric Gauthier bei. Dort arbeitete er mit namhaften Choreografen
wie Christian Spuck, Paul Lightfoot/Sol León und Hans van Manen. Von 2010
bis 2014 war Giuseppe Teil des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, wo er unter
der Leitung von Stephan Thoss intensiv mit der Choreografie in Berührung kam und
zwei bedeutende Werke debütierte, die in das Repertoire des Hauses aufgenommen
wurden.
Seit 2013 liegt sein Fokus zunehmend auf choreografischen Arbeiten, die er für
verschiedene Theater und Kompanien in Deutschland und international kreiert hat.
2015 wurde ihm die Ehre zuteil, bei einer internationalen Ballettgala in Peking
eigene Stücke zu präsentieren. Heute begeistert Giuseppe Spota das Publikum in
Gelsenkirchen mit innovativen und dynamischen Kreationen, die die MiR Dance
Company maßgeblich prägen.