Joachim H. Peters
Der Bulle vom Töns
Er wollte ja was Neues wagen und das hat er auch getan. Nach seinem erfolgreichen Roman „ On the Road nach Dingsbums“, hat Joachim H. Peters einen historischen Krimi geschrieben, der im Jahr 1899 in Oerlinghausen spielt. Ein gut recherchierter und spannender Roman ist dabei herausgekommen, aber auch Peters subtiler Humor kommt nicht zu kurz bei dieser doch bedrückenden Geschichte.
Es geht darin um den Tod einer jungen Frau. Ein Fall für den Oerlinghauser Gendarm Jakob Hufnagel. Er ist kein Kostverächter, ein gutes Bier oder die Avancen verheirateter Frauen lässt er selten unbeachtet. Hinter vorgehaltener Hand, nennt man ihn den< Bullen vom Töns >, in Anspielung auf den nahegelegenen Tönsberg.
Da der Tod der jungen Frau sich nicht als Suizid bestätigt, ist es nun ein Fall für Hufnagel. Wer war die junge Frau und wer hat sie auf dem Gewissen? Neben dem Mord beschäftigt Jakob auch ein umherziehender Vagabund und ein gestohlener Schützenvogel, ohne den das Volksfest zu scheitern droht.Als er in der alten Försterhütte knapp einem Anschlag auf sein Leben entgeht, erkennt er schlagartig wie nahe er dem Täter schon gekommen ist. Doch er lässt sich nicht einschüchtern und der Bulle beginnt, seine Widersacher nacheinander auf die Hörner zu nehmen.
Eine tolle Geschichte aus der alten Zeit, die Peters wieder einmal launig erzählt und dem Leser großen Spaß bereitet. Peters beweist seine große Vielseitigkeit mit diesem Roman ganz besonders, denn er musste für diesen Krimi in alten Akten, Archiven und Büchern stöbern und einige ältere Oerlinghauser befragen, um diesen historischen Krimi zu schreiben. Wahrscheinlich wieder so , wie Peters im letzten Interview beschrieben,
<Es ist ja so, man setzt sich hin rund schreibt in einem Fluss und gerät dabei quasi in Trance. Manchmal fällt mir was ein was vielleicht noch fehlen könnte, dann lese ich das durch, aber es steht schon drin. Ich habe gar nicht gemerkt, dass ich es schon geschrieben habe. Es ist wie ein Rausch, es reißt einen mit. Es ist nicht so, dass man sich fragt, wie formuliere ich diesen Satz? Wie komme ich jetzt von diesem Satz zu jenem Satz , aber hinterher fragt man sich „Und das hast du geschrieben?“ Ich habe eine Idee, die muss aus dem Kopf, da müssen Neue hin. Mein Lektor Volker Maria Neumann, der mich bereits bei 14 Buchprojekten unterstützt, dem sage ich immer , ändere alles um, wie Du das meinst, wenn irgendwo eine Fehlinformation drin ist oder z.B. eine Autobahnnummer falsch ist verzeiht dir das der Leser nicht, deshalb musst du dafür sorgen, dass der Leser die Geschichte lesen kann. So ein Redigat dauert eine halbe Stunde bis Stunde. Andere brauchen dafür Wochen und Monate. Vom Diktieren bin ich ganz abgekommen, die letzten zwei Bücher habe ich mit der Hand geschrieben. > .
Ein sehr empfehlenswerter Krimi. Für alle die sich auch für die <gute alte Zeit>, interessieren, die vielleicht gar nicht so viel anders war.





