Goldsteins Geständnis
könnte der Titel eines Kriminalromans sein.
Einem Mörder reuen seine Taten und er gesteht?
Lieber Krimileser, nicht enttäuscht sein, wenn ich sage: so ist es nicht und doch . . .
Der Autor des Romans „Goldsteins Geständnis“ ist der Österreicher Friedrich Strassegger, dessen Leben – glaubt man seiner Vita- bisher turbulent war.
Begonnen hatte er als Gerichtsreporter. Strassegger absolvierte eine Lehre als Farbenhändler und arbeitet bei der Müllabfuhr. Es wird beschrieben, dass seine Romane immer einen Hauch von selbsterlebten Geschichten hätten.
So kann man in der Beschreibung des Romans „Der Grenzgang“ lesen, dass Strassegger sich als Fluchthelfer zwischen der DDR und der Bundesrepublik betätigt hatte.
In Kroatien kam er, durch ihm „untergejubeltes“ Falschgeld, ins Gefängnis und erfuhr dort die angeblich wahre Lebensgeschichte eines SS-Sturmscharführers.
Während eines Hafturlaubes rettete Strassegger jemanden das Leben. Nach der Entlassung gründete er einen Steinmetzbetrieb, welcher gut florierte und Strassegger zu einem wohlhabenden Mann machte.
Nun mit 72 und nach fünf Ehen hat er sich ein Ruheplätzchen in Spanien gesucht, wo er mit seiner Lebensgefährtin wohnt und wo er Bücher schreibt.
„Goldsteins Geständnis“ ist die >Lebensbeichte des SS-Mannes David Goldstein bzw. des Hermann Westermayer.
Ein äußerst spannendes Buch. Sehr kenntnisreich schildert Strassegger die Nah-Ost-Situation und zeigt sein Wissen über das Dritte Reich.
Diese Geschichte um den Juden Goldstein, sein schreckliches Schicksal, das perfide Vorgehen des Nazis Westermayer, sowie die ausgeklügelte Strategie sich immer wieder aus der „Entdeckungsschlinge“ zu ziehen, ist sehr interessant und spannend geschrieben.
In einer Rezension heißt es: >Noch niemals war ich so versucht mich mit einem Scheusal zu identifizieren, wie mit diesem Westermayer/Goldstein. Obwohl der Kerl in jeder Beziehung Abschaum ist, bangt man weite Strecken um ihn.<
Tatsächlich, bis zur letzten Seite steigt die Spannung, ob „der Kerl“ einer gerechten Strafe am Ende entgeht oder nicht.
„Goldsteins Geständnis“ ist als Hörbuch bei Audible zu erhalten.
Das Buch erschien bereits 2002, dennoch hat es nichts von Wissenswertem und an Aktualität verloren.
Nach wie vor sollte der Ruf zu hören sein: „Wehret den Anfängen!“ Es darf nie zu spät sein, nie resignieren.
Sabine Penckwitt für kulturinfo-lippe.de