„Ein Modell, das wirkt“
Detmold macht vor, wie bezahlbarer Wohnraum und lebendige Quartiere entstehen – Politische Forderungen an Berlin und Düsseldorf.
Detmold. Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und die nachhaltige Entwicklung von Stadtquartieren sind zentrale Aufgaben, denen sich Kommunen bundesweit stellen müssen. In Detmold geht man diesen Herausforderungen mit einem erprobten und erfolgreichen Ansatz entgegen: dem „Detmolder Modell“. Im Vorfeld einer Aufsichtsratssitzung der Detmolder Wohnungsbaugenossenschaften Britensiedlung, Breitefeld und Alte Ziegelei bekräftigten Bürgermeister Frank Hilker, der Verwaltungsvorstand und Technische Beigeordnete Thomas Lammering sowie Michael Kirchner (Kirchner Gruppe / Pyramis) als Vorstände dieser Genossenschaften die Bedeutung dieses Weges.
Bürgermeister Frank Hilker unterstrich die Vorreiterrolle Detmolds: „Wir haben in Detmold mit dem Detmolder Modell einen Weg gefunden, wie wir nachhaltigen, klimafreundlichen und gleichzeitig bezahlbaren Wohnraum schaffen können. Wir zeigen, dass es möglich ist, lebenswerte Quartiere zu entwickeln, die den Bedürfnissen unserer Bürgerinnen und Bürger gerecht werden. Das ist ein Modell, das wirkt und auf das wir stolz sind.“
Klare Forderungen an Bund und Land
Die Stadt Detmold und ihre Wohnungsbaugenossenschaften fordern angesichts der aktuellen Erfolge und zukünftigen Projekte eine stärkere und verlässlichere Unterstützung von Bund und Land. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und vor Ort bewiesen,
dass unser Detmolder Modell funktioniert und schnelle, nachhaltige Lösungen für die Wohnraumknappheit bietet“, so Bürgermeister Frank Hilker. „Damit wir dieses Potenzial voll ausschöpfen und die ambitionierten Ziele im Wohnungsbau weiterverfolgen können, brauchen wir nun die notwendige finanzielle Unterstützung und Planungssicherheit aus Berlin und Düsseldorf – einerseits durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sowie Wohnraumfördermittel der NRW.BANK und andererseits durch die Bundesimmobilienanstalt und die neue Bundesregierung, um das Detmolder Modell 2.0 umsetzen zu können.“
Das „Detmolder Modell“: Ein Fundament für die Zukunft
Das „Detmolder Modell“ ist ein innovativer Ansatz zur Wohn- und Lebensraumentwicklung, der auf der Gründung kommunaler Wohnungsgenossenschaften basiert. Die Stadt bringt Grundstücke als Sacheinlage in die Genossenschaften ein, behält aber über die Satzung und die Besetzung von Vorstand und Aufsichtsrat einen dauerhaften Einfluss auf die wohnungspolitischen, familienpolitischen und städteplanerischen Ziele. Dies ermöglicht die Realisierung von Bauprojekten, ohne den städtischen Haushalt zu belasten und gleichzeitig eine zügige Umsetzung der Vorhaben zu gewährleisten, da die Genossenschaften nicht dem öffentlichen Vergaberecht unterliegen.
„Dieses Genossenschaftsmodell ermöglicht es uns, schnell und bedarfsgerecht auf die Wohnraumsituation in unserer Stadt zu reagieren.“
Thomas Lammering, Verwaltungsvorstand und Technischer Beigeordneter der Stadt Detmold und zugleich Vorstand der Detmolder Wohnungsbaugenossenschaften, betonte die Vorteile des Modells: „Dieses Genossenschaftsmodell ermöglicht es uns, schnell und bedarfsgerecht auf die Wohnraumsituation in unserer Stadt zu reagieren. Die Britensiedlung und das Breitefeld sind hier exzellente Beispiele dafür, wie wir innerhalb kurzer Zeit qualitativ hochwertigen Wohnraum zu Preisen von beispielsweise 6,30 Euro pro Quadratmeter in der Britensiedlung oder 8,50 Euro pro Quadratmeter im Breitefeld schaffen konnten. Besonders hervorzuheben ist unser Angebot an gefördertem Studenten- und Auszubildendenwohnen für 220 Euro pro WG-Platz – das ist ein wichtiger Beitrag zur Attraktivität Detmolds als Studien- und Wirtschaftsstandort.“
Michael Kirchner, geschäftsführender Gesellschafter der Kirchner Gruppe, Geschäftsführer der Pyramis Immobilien Entwicklungs GmbH und ebenfalls Vorstand der Detmolder Genossenschaften, hob die erfolgreiche Zusammenarbeit hervor: „Die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Stadt Detmold und der Pyramis Immobilien Entwicklungs GmbH ist der Schlüssel zum Erfolg des Detmolder Modells. Wir können hier zeigen, wie durch gemeinsame Anstrengungen und innovative Strukturen bezahlbarer Wohnraum geschaffen und zugleich ganze Quartiere entwickelt werden. Die Projekte in Detmold sind die neue Kita Siegfriedstraße
Symbolische Geste: Bauklötze für die Kita -Siegfriedstr.
Ein besonderes Highlight des Termins war die symbolische Übergabe von übergroßen Bauklötzen durch Bürgermeister Frank Hilker im Namen der Genossenschaften an die neue Kita Siegfriedstraße, vertreten durch die Leiterin Angelika Stölting. Diese Geste soll nicht nur die Kreativität der Kinder fördern und sie spielerisch an das Thema Bauen heranführen, sondern auch die Zukunftsfähigkeit des Projekts und die Bedeutung einer guten Kita-Infrastruktur für die Wohn- und Lebensqualität von Familien unterstreichen. Kitas sind das Herzstück der Wohnquartiere und maßgeblich für das Gelingen einer nachhaltigen Stadtentwicklung.
Bildzeile: Bausteine für die Kita-Siegfriedstraße: Darüber freuen sich (von links) Technischer Beigeordneter und Aufsichtsrat Thomas Lammering, Aufsichtsratsvorsitzender Michael Hoppenberg, Genossenschaftsvorstand Daniel Klei, Bürgermeister und Aufsichtsrat Frank Hilker, Kita-Leiterin Angelika Stölting sowie die Aufsichtsräte Corinna Peter-Werner und Friedrich-Wilhelm Sundhoff. (Foto: Genossenschaften Britensiedlung/Breitefeld/Alte Ziegelei)