Das Schuhmuseum Weißenfels ist sehenswert und der Besucher wundert sich, wie man in manchen der ausgestellten Exemplare laufen konnte. Schuhe mit Absätzen für Männer unterlagen nicht immer dem modischen Spleen. Das persische Reitervolk trug hohe Absätze um besseren Halt in den Steigbügeln zu haben. Das war bereits im 10.Jahrhundert.Um 1600 symbolisierte der hohe Absatz an den eleganten Schuhen der Herren eine vornehme Herkunft und Stellung.Heute staunt man so manches mal, wie moderne Frauen sich in extrem hohen Absatzschuhen durch die Welt quälen.
Im Weißenfelser Schloss Neu-Augustusburg ist das Schuhmuseum untergebracht und erst kürzlich neu und attraktiv gestaltet worden. Man kann nicht nur die verrücktesten Modelle aus verschiedenen Epochen und Ländern bewundern, sondern auch handwerkliche Kuriositäten bestaunen.
1910 etwa wurde ein Klebstoff hergestellt, welcher das Nähen der Schuhsohlen an das Oberleder erübrigte. Dazu war eine starke Presse vonnöten, welche die Verbindung festigte. Um schon eine Massenproduktion zu ermöglichen, erfand man das „Kleberad“. Da konnten mehrere Schuhpaare gleichzeitig gepresst werden. In Deutschland war bis Ende der 1960er Jahre das sogenannte Pedoskop erlaubt. Es stand im Verkaufsraum der Schuhgeschäfte und man konnte den Fuß röntgen, um so die ideale Schuhgröße zu ermitteln. Es wurde vorwiegend bei Kindern angewandt. Im Weißenfelser Schuhmuseum sind der Schuh-Röntgenapparat, das Kleberad und anderes interessantes Handwerkszeug, neben den oben genannten Schuhmodellen zu entdecken.