Am Ende bleibt nichts
Ein Roman von Sabine Penckwitt
Wie oft hat Sabine Penckwitt uns und unsere Leser mit ihren Kurzgeschichten verblüfft und überrascht, die wir in kulturinfo-lippe veröffentlicht hatten, die mit großer Leidenschaft und Engagement von der Autorin zu Papier gebracht wurden.
Die Geschichte um Liebe, Leidenschaft und Flucht in Zeiten des 2. Weltkrieges ist ein packender und gut recherchierter, spannender Roman, teils Zeitdokument, teils Krimi, ohne auf prickelnde Erotikszenen zu verzichten, die Sabine Penckwitt ausgesprochen gut zu schreiben versteht. Gerade wenn es sich wie hier um eine Menage a trois handelt .
Die Geschichte beginnt 1938 als zwischen Martha und Georg eine leidenschaftliche Liebe entbrennt. Aber Georg liebt auch seine Verlobte Hanna. Was erst wie eine Liebesgeschichte aussieht führt durch die Nazizeit und die daraus entstehenden Veränderungen der Menschen und der Beginn des Krieges für die drei Protagonisten und ihren Familien zu existenziellen Veränderungen.
1945 müssen Martha und Hanna aus ihrer Heimat Stolp in Pommern mit der „Goya“, eines der Flüchtlingsschiffe, über die Ostsee fliehen, doch durch russischen Torpedobeschuss kentert das Schiff. Großartig beschreibt die Autorin den Untergang und die daraus resultierende Panik der vielen Menschen und einen Mord, der in dem hektischen Getriebe vielleicht gar nicht auffällt.
Der zweite Teil des Romans erzählt nun etwas ruhiger das spätere Leben der Mörderin, ohne einen Namen zu nennen. Ein guter Trick der Autorin, die Spannung bis zum Ende hochzuhalten und jedem Leser die Möglichkeit zu geben seine eigene Geschichte daraus zu machen.
Ein ausgesprochen lesenswerter Roman, den ich sehr empfehlen kann. Beeindruckend Sabine Penckwitts Sinn für Details und ihre Sprache, die uns die 30er Jahre des letzten Jahrhunderts bildlich vor Augen führen. Eine tolle Geschichte von Liebe und Finsternis im zweiten Weltkrieg, die den Leser in ihren Bann schlägt. Chapeau!
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In den Fängen des Lebens
Die Autorin Sabine Penckwitt hat endlich ihre Kurzgeschichten und Krimis in einem Band vereint und veröffentlicht. Es ist eine Sammlung von Geschichten voll von schwarzem, hintergründigem Humor, von dem Penckwitt reichlich hat. Es geht oft in ihren Storys um Paare die ihrer Partner überdrüssig werden und die darauf sinnen den Anderen loszuwerden. Und da fallen der Autorin immer wieder fesselnde und raffinierte Möglichkeiten ein, die einen immer wieder staunen machen. Überhaupt sind diese Geschichten voller unverhoffter Wendungen, das es eine Freude ist diese Kurzgeschichten zu lesen.Aber ebenso die kurzen Pointen geladenen kleinen Krimis, in denen es um Geld, Rache und Mord geht haben es in sich. Und es sind immer wieder Frauen, die äußerst gekonnt Rache üben, oder aber konsequent verlassen können. Die Protagonisten verstricken sich in den Fängen des Schicksals und kommen als Andere wieder heraus oder aber nicht. Sie erzählt von bestürzend kühnen Momenten des Ausbrechens aus dem eigenen Leben in ihrer so eigenen Art. Die Geschichten entführen den Leser an jenen Ort, der als Sabine Penckwitt`s ureigenes Terrain gilt, den Ort wo eine Geschichte vordergründig alltäglich wirkt, die es aber so in sich hat, das sie uns staunend zurücklässt. Das ist die Kunst der Kurzgeschichte, die die Autorin schreiben kann, wie keine andere. Nach jeder Geschichte, glaubt man, einen ganzen Roman gelesen zu haben.
Die liebenden Frauen sind bei Sabine Penckwitt etwas ganz besonderes. Wie sie schon in ihrem Roman „Am Ende bleibt nichtsサ, den ich Ihnen, liebe Leser, sehr ans Herz lege, beweist sie in ihren Kurzgeschichten <Ellen> und <Mein Weg zu dir> ihr außerordentliches Talent schicksalhafte Liebesgeschichten zu schreiben. In diesen Zeiten ein rares Gut in der Literatur. Ihre Geschichten geben Hoffnung und Sabine legt immer wieder einen Finger in die vielen Wunden, ob in der Vergangenheit oder Gegenwart und das ohne den erhobenen Zeigefinger. Sie schreibt von Mensch zu Mensch, glaubwürdig und ehrlich. Eine tolle Schriftstellerin, die immer wieder für Überraschungen gut ist. Wir wünschen uns noch viele solcher tollen Krimis und Kurzgeschichten und bald auch mal wieder einen Roman.