„Wiste ’ne Beer“?
Das Havelland und sein berühmtes Gedicht
Inspirationen und mittelalterlicher Flair
Machen Sie doch mal einen Ausflug ins Havelland, das gleich hinter den Metropolen Berlin und Potsdam beginnt. Die Havel mit ihren kleinen und großen Seen laden zu erholsamen Besuchen ein. Ob es die Städte Werder oder der Ort Caputh mit seinem Schloss direkt am Wasser oder das Sommerhaus von Albert Einstein, das immer einen Besuch lohnt und zu besichtigen ist.
Wer kennt es nicht, das berühmte Birnengedicht von Theodor Fontane und dessen freigiebigen Herrn von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland. Wir haben den Birnbaum und ebenso das Rittergut derer von Ribbeck besucht, das bis heute nichts von seiner Strahlkraft verloren hat. Die Frage, ob es Wahrheit oder Sage ist, diese Geschichte um den Zauber der Birne, kann man nicht beantworten und ist letztendlich egal, denn Theodor Fontanes Gedicht lebt, sobald man den Ort besucht. Im Ribbecker Schloss mit seinem Museum und Relikten aus der Gutsherrenzeit sowie seiner exklusiven Küche im stilvollen Restaurant samt Biergarten und eleganten Veranstaltungsräumen, ist ein wunderschöner Bau. Rund herum befindet sich der „Deutsche Birnengarten“, mit 16 veschiedenen Birnbäumen, für jedes Bundesland einen. Rund um den Dorfkern lebt man die Geschichte und lässt den Gast hinter die Zeilen des Dichters schauen, dessen Büste im Eingangsbereich des neobarocken Schlosses steht.
Der historische Dorfrundgang entführt Sie in das Jahr des Birnbaumgedichts 1889. Viele historische Gebäude werden mit neuen Nutzungen gefüllt. Die alte Schule ist ein kleines Cafe mit historischem Klassenzimmer. Am Dorfanger sind die alte Dorfkirche, das alte Waschhaus mit Cafe, die alte Brennerei, das Gasthaus „Ribbäcker“ und der Pfarrgarten zu finden.
Theodor Fontane erzählt in seiner Ballade die Geschichte das Herrn von Ribbek im Havelland. Die reale Figur ist Hans Georg von Ribbeck (1689-1759). Der Herr von Ribbeck verschenkt die Birnen seines Gartens an die Kinder des Dorfes. Sein Sohn jedoch ist geizig. Als der alte Ribbeck dem Tode nahe ist, bestimmt er, dass ihm eine Birne mit in sein Grab gelegt wird. Und so sprießt nach drei Jahren ein neuer Birnbaum aus dem Grab von dessen Früchten sich die Kinder auch in Zukunft bedienen können. Ganz egal ob Wahrheit oder Dichtung, wahr ist dass aus der Gruft derer von Ribbeck tatsächlich ein Birnbaum wuchs, der 1911 Opfer eines Sturmes wurde. Der alte Stumpf ist in der Dorfkirche ausgestellt. Der heute an der Kirche stehende Birnbaum wurde im April 2000 neu gepflanzt und ist bereits der Birnbaum in vierter Generation und mit etwas Glück trifft man in der Alten Brennerei auch Friedrich von Ribbeck an, der einen mal von seinen Essigen kosten lässt.
Eine Reise in diese so wasser- und waldreiche Gegend , die Havel in flaches Land gebettet umgeben von weiten Feldern, Kiefernwäldern und einladenden Obstwiesen hat so ihren ganz eigenen Reiz und lädt ein zu verweilen.