Simon Schubert
Blindkammer
Papierarbeiten / Installationen
vom 6. April bis 11. Mai
im Ausstellungsraum der Lippischen Gesellschaft für Kunst
im Schloß Detmold
Simon Schubert wurde 1976 in Köln geboren, wo er bis heute lebt und arbeitet. Vom 6. April bis 11. Mai stellt er seine so überraschend und spannende Kunst in der ehemaligen Schlossküche im Detmolder Schloss aus. Simon Schubert war während seines Studiums Meisterschüler bei Irmin Kamp an der Kunstakademie Düsseldorf und Assistent von Paul Good. Schubert wurde 2008 mit dem ZVAB-Phönix Kunstpreis ausgezeichnet. Er ist verheiratet mit der Künstlerin Cosima Hawemann. Zu sehen sind seine Papierarbeiten, die Schubert durch Falten und Falzen in filigrane Reliefs verwandelt und durch Licht und Schatten eine plastische Qualität und Dreidimensionalität erreichen. Auf diese Weise schafft der Künstler Bilder, aber auch begehbare Räume und das alles aus gefaltetem Papier. Bei unserem Besuch zeigte uns Simon Schubert wie seine Kunst entsteht, anhand einer Vorlage bestehend aus Bleistiftstrichen und Faltungen. Auf eine große Pappe geklebt und ins Sonnenlicht gehalten entstand ‹Schuberts eigene Welt› mit Licht und Schatten. Es ist faszinierend und sensationell die Arbeiten des Künstlers zu betrachten, die aber auch in der Kunstwelt einen Alleinstellungsmerkmal hat.
In Detmold steht die Blindkammer, in die man nicht reingehen sondern nur drum herumgehen kann. Sie ist ein Teil des fiktiven Gebäudes an dem der Künstler arbeitet. Seit 20 Jahren perfektioniert er seine Kunst. Auf die Idee dazu brachte ihn sein Philosophiedozent Paul Good während des Studiums, der ihn zur Beschäftigung mit Samuel Beckett und dessen Werk anregte, um ein eigenes Werk zu schaffen. Ein Portrait von Beckett war auch der Anfang dieser eigenwillgen Papierbilder von Simon Schubert.
Einen Akzent setzen die Bilder an den Wänden rund um den weißen Papierkubus. Hier arbeitet der Künstler mit Graphitpulver, das er in verschiedenen Stärken auf das Papier reibt. Es sind Bilder von Räumen und Details. Eine großartige Wirkung ergeben diese Bilder, die eine Fortsetzung mit Phthalo – Farben zeigt. Phthalo -Green ist ein Schwarz-Grün. Konzentriert auf verdünnte Zustände ist es ein transparentes und superfärbendes Grün. Organisch und absolut lichtecht, halten die meisten Künstler diese Farbe für unverzichtbar. Der leicht bläuliche Farbton lässt sich gut mit Gelb- und Rottönen modifizieren. Erzeugt leuchtende, effektvolle Darks oder saubere Glasuren. Intensiv eingeriebene Bilder, die von dem Ursprung grün in einen purpurnen Ton gelangt und egal wo man steht eine andere Schattierung bekommt, erzeugen ganz besondere Stimmungen von großer Eleganz. Aber, liebe Leser, was soll ich noch alles schreiben, geht lieber selbst hin und schaut diese Kunst. Es lohnt sich sehr.
Seine oft lebensgroßen Skulpturen verschwinden hinter dichtem Haar und scheinen dem Betrachter ihren Rücken zuzudrehen, aus welcher Richtung er sich ihnen auch zu nähern versucht. Einsamkeit, Isolation, Verlust und Auflösung sind die wiederkehrenden Themen in Schuberts Werk
Das Foto zeigt Karin Strate, Sigrid Verlemann-Müller mit dem Künstler
Das Foto zeigt Wolfgang Kessler und den Künstler im Schloßhof
Einzelausstellungen
- 2005 Faltwerk, Kunstraum 22, Köln
- 2007 ENTROPIA, mit Cosima Hawemann, Kunststiftung Villa de Bank, Enschede, Niederlande
- 2008 Simon Schubert. monode, Kunst-Station St. Peter, Köln
- 2009 In Apnoesie, upstairs berlin, Berlin[2]
- 2013 Blind Space, Abtei Brauweiler, Brauweiler[3]
- 2018 Durch endlose Flure, Cuxhavener Kunstverein, Cuxhaven, Germany
- 2019 The Voice of the Lobster, Städtische Galerie Kaarst, mit / with Cosima Hawemann, Kaarst, Germany
- 2019 Schattenreich, Museum Morsbroich, Germany
- 2019 Raumfalte, Kunstverein Heinsberg, Heinsberg, Germany