PREMIERE Fr. / 17.01.25 / 20 Uhr / TOR 6 Theaterhaus
URAUFFÜHRUNG
FORTUNA
Felix Landerer / Giuseppe Spota
Choreografie Felix Landerer und Giuseppe Spota (in Zusammenarbeit mit den Ensembles) Komposition Christof Littmann Bühne Till Kuhnert Kostüme Irina Shaposhnikova Licht Fabian Grohmann Dramaturgie Felix Berning und Bettina Fischer Choreogr. Assistenz Richèl Wieles
Getanzt von
Theo Arran / Dorėja Atkočiūnas / Rhiannon Beausoleil-Morrison* / Mathilde Belin*
/ Gaya Bommer-Yemini / Félix Bossard / Assa Davíðsdóttir* / Hella Dräger** /
Hampus Larsson / Andrea Martín / Hiro Murata / Chiara Pareo / Jacob Phillips /
Naomi Shirel Turnpu
*Praktikant_innen von TANZ Bielefeld
** Mitglied des Bielefelder Studios
Glück, Zufall und Willkür – um diese Themen dreht sich die zweite Produktion der Spielzeit von TANZ Bielefeld: »Fortuna«. In unserer schnelllebigen Welt scheint Glück allgegenwärtig und ständig verfügbar. Doch oft folgt einem flüchtigen
Dopamin-Rausch, der Erfüllung verspricht, ein nur nagendes Verlangen. Dabei droht das Glück, als Konsumprodukt verschlissen zu werden, indem es zur Gewohnheit wird. Bleibt am Ende dann nur die Sehnsucht nach einem Gefühl, dessen Tiefe mit jeder Wiederholung verflachen könnte? In dieser Uraufführung stellt sich TANZ Bielefeld die Frage, ob uns das Streben nach Glück wirklich antreibt – oder ob uns die manische Jagd nach einer bloßen Vorstellung davon in endlosen Schleifen
gefangen hält. »Fortuna« setzt dieser Besessenheit das Loslassen und die Akzeptanz entgegen, dass das Schicksal nur selten beeinflussbar ist.
In mehreren, ineinander verwobenen Kapiteln entwerfen die Choreografen des Abends, Felix Landerer und Giuseppe Spota, verschiedene Perspektiven und Interpretationen des Themas. Nach ihrer Zusammenarbeit im Jahr 2003 für »Odysseus«
mit der MiR Dance Company in Gelsenkirchen stellen sich Landerer und Spota nun Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld · Brunnenstraße 3 – 9 · 33602 Bielefeld einer noch größeren Herausforderung: Gleich zwei Ensembles – das Bern Ballett
und TANZ Bielefeld – bilden für diesen Abend ein einzigartiges Team. Dieses choreografische Gemeinschaftsprojekt ist zugleich eine künstlerische Kollaboration, die in vielerlei Hinsicht Grenzen überschreitet.
Christof Littmann, Komponist und langjähriger Kollaborateur der beiden Choreografen, untermalt die episodenhafte Choreografie mit elektronischen Klangwelten.
Kostümbildnerin Irina Shaposhnikova hebt wiederum den Wettbewerbsgedanken der Glückssuche hervor und vereint alle Künstler*innen in individuellen Uniformen.
Für zwei besondere Vorstellungen am 17. und 18. Januar stehen zunächst beide Ensembles gemeinsam auf der Bühne, bevor »Fortuna« schließlich in einer reinen Bielefelder Besetzung im TOR6 Theaterhaus zu sehen ist.
Termine in Bielefeld 17.01., 18.01., 07.02., 08.02., 13.02., 14.02., 16.02
Karten T. 0521 51 5454 // www.theater-bielefeld.de
Termine in Liebefeld (CH) 30.01., 31.01., …
CHOREOGRAFIE
Nach seiner Ausbildung am Gymnasium Essen-Werden und an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main tanzte Felix Landerer für acht Jahre unter anderem als Solist im Ensemble der Staatsoper Hannover. Parallel zu seiner Laufbahn als Tänzer choreografierte er bereits für das Ensemble der Staatsoper Hannover und das Bale Teatro Guaira in Curitiba, Brasilien, bevor er sich 2006 als Choreograf selbstständig machte und 2010 seine eigene Compagnie Landerer & Company in Hannover gründete. Für das Duett »Suits« gewann Felix Landerer im April 2010 den ersten Preis beim Internationalen Wettbewerb für Choreografen in Hannover und erhielt zudem den Produktionspreis von Ed Wubbe für das Scapino Ballet Rotterdam. 2011 wurde er Haus-Choreograf des Scapino Ballets Rotterdam und kreierte bis 2017 für das Ensemble. Die für das Scapino Ballet Rotterdam geschaffene Produktion »Blind Spot« wurde 2013 im Rahmen des holländischen Tanzpreises »The Swan« als »Beste Tanzproduktion« nominiert. 2017 erhielt Landerer & Company den Pro Visio Preis für außergewöhnliche künstlerische Leistungen für die Produktion »Revolte!« sowie den Stadtkulturpreis Hannover für herausragendes bürgerschaftliches Engagement in Kunst und Kultur.
Felix Landerer ist international als Gastchoreograf gefragt. In den letzten Jahren entstanden u.a. Choreografien für die Tanzcompagnie der Oper Göteborg, für das Nederlands Dans Theater (NDT) I und II, das Ballet BC in Vancouver, das Nationaltheater Mannheim, das Konzerttheater Bern, für Norrdans in Schweden sowie für das NWDP Portland/Oregon. Außerdem leitet er international Inklusions-Programme und Workshops, um seine Leidenschaft für Bewegung und nonverbale Kommunikation mit Menschen aus allen Gesellschaftsschichten zu teilen.
Seit Beginn der Spielzeit 2023/24 ist er nun als künstlerischer Leiter der Sparte Tanz und Chefchoreograf am Theater Bielefeld.
Giuseppe Spota ist seit August 2019 Künstlerischer Leiter und Chefchoreograf der MiR Dance Company in Gelsenkirchen. Geboren in Bari, begann er seine Tanzkarriere in Italien und schloss seine professionelle Ausbildung an der renommierten
Scuola del Balletto di Toscana ab. Seine erste Bühnenerfahrung sammelte er beim Balletto di Roma, wo er in klassischen wie zeitgenössischen Produktionen auftrat.
Mit der Zeit führten ihn Engagements zu bedeutenden Kompanien in ganz Europa, wo er seine tänzerischen Fähigkeiten und seine künstlerische Ausdruckskraft stetig weiterentwickelte. 2009 entschied er sich, internationale Erfahrungen zu sammeln, und trat der Gauthier Dance Company am Theaterhaus Stuttgart unter der künstlerischen Leitung von Eric Gauthier bei. Dort arbeitete er mit namhaften Choreografen wie Christian Spuck, Paul Lightfoot/Sol León und Hans van Manen. Von 2010 bis 2014 war Giuseppe Teil des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, wo er unter der Leitung von Stephan Thoss intensiv mit der Choreografie in Berührung kam und zwei bedeutende Werke debütierte, die in das Repertoire des Hauses aufgenommen wurden.
Seit 2013 liegt sein Fokus zunehmend auf choreografischen Arbeiten, die er für verschiedene Theater und Kompanien in Deutschland und international kreiert hat.
2015 wurde ihm die Ehre zuteil, bei einer internationalen Ballettgala in Peking eigene Stücke zu präsentieren. Heute begeistert Giuseppe Spota das Publikum in Gelsenkirchen mit innovativen und dynamischen Kreationen, die die MiR Dance
Company maßgeblich prägen.