Sonntag, 10. November 2024, bis Sonntag, 25. Mai 2025, Weserrenaissance-Museum Schloss Brake, Lemgo
Neue Sonderausstellung “Alles außer irdisch. Sternstunden der Astronomie” ab Sonntag, 10. November, im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake
Das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake greift nach den Sternen! Mit seiner völlig neuen Sonderausstellung “Alles außer irdisch. Sternstunden der Astronomie” entführt es seine Besucherinnen und Besucher vom 10. November 2024 bis 25. Mai 2025 in die unendlichen Weiten des Universums.
“Diese Ausstellung ist ein Erlebnis! Freuen kann man sich auf eine einzigartige Kombination aus kunsthistorischen Exponaten, faszinierenden Fotografien aus dem Weltall und interaktiven Mitmachstationen”, verspricht Museumsleiterin Silvia Herrmann.
Schon beim Betreten des ersten Ausstellungsraums taucht man in einen anderen Kosmos ein. An den Wänden hängen faszinierende Fotografien von Planeten wie dem Mars, Saturn und Jupiter. Man sieht aber auch großformatige Bilder von planetarischen Nebeln, Kugelsternhaufen und verschiedenen Galaxien, die teilweise bis zu 240 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt sind. Die Fotos stammen überwiegend von Klaus Eikmeier von der Internationalen Amateur-Sternwarte. Er hat die Fotos teilweise in Lemgo, aber auch in Namibia aufgenommen. Die Planeten-Fotos stammen direkt von der Europäischen Weltraumorganisation ESA.
“Nach dem Genuss dieser beeindruckenden Aufnahmen laden wir die Besucherinnen und Besucher ein, unsere Selfie-Station zu besuchen und sich auf einer Mondlandschaft in Szene zu setzen”, sagt Kuratorin Dr. Susanne Hilker.
Auf dem Weg zum zweiten Ausstellungsraum bekommt man durch farbige und sich bewegende Projektionen den Eindruck, sich direkt im Weltall zu befinden. Eine gute Einstimmung für die eindrucksvollen Exponate, die im Gewölbe ausgestellt werden. Dazu zählen unter anderem faszinierende Sternkarten, kolorierte Grafiken, astronomische Geräte, ein historisches Fernrohr sowie eine originale Sonnenuhr. “Beim Landesverband Lippe unterstützen sich die unterschiedlichen Einrichtungen gegenseitig. Freuen kann man sich daher auch auf Leihgaben der Lippischen Landesbibliothek und des Lippischen Landesmuseums sowie auf ein Exponat des Vereins Carving Burg Sternberg, der aus einem zwei Meter hohen Holz einen Mars herausgearbeitet hat”, sagt Jörg Düning-Gast, Verbandsvorsteher des Landesverbandes Lippe.
“Besonders stolz sind wir außerdem auf die Exponate, die wir vom Hessen Kassel Heritage bekommen haben”, verrät Dr. Susanne Hilker und deutet auf einen Himmelsglobus mit Sternbildern, einen Proportionalzirkel und einen seltenen automatischen Himmelsglobus aus dem 16. Jahrhundert.
Und um genau diese Epoche geht es. Graf Simon VI., der damals auf Schloss Brake wohnte und regierte, interessierte sich brennend für die Astronomie, er beschäftigte sich intensiv mit dem Thema und beobachtete die Sterne von seinem Schlossturm aus.
“Dieser lokale Bezug ist auch ein Grund, warum wir dieses an sich schon spannende Thema für die Ausstellung gewählt haben”, betont Silvia Herrmann, die sich über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern freut. An der Seite des Weserrenaissance-Museums Schloss Brake stehen die Volkssternwarte Ubbedissen sowie die Sternwarte der Technischen Hochschule OWL in Lemgo, die sogar im Wintersemester eine öffentliche Astronomie-Vorlesung anbietet. Mit von der Partie waren auch Kinder vom Kunstlabor Lemgo, die eine planetenförmige Ausbuchtung in der Wand kreativ zum Thema Sternbilder gestaltet haben.
Außerdem ist es gelungen, das “Haus der Astronomie” in Heidelberg als Partner zu gewinnen. Die dort entwickelten und für Lemgo nachgebauten zehn Mitmachstationen machen die Ausstellung im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar. Sowohl Kinder als auch Erwachsene können beispielsweise herausfinden, wie viel sie auf dem Mond wiegen. Sie dürfen am Exoplaneten-Glücksrad drehen, durch ein Fernrohr schauen, Planeten-Memory spielen oder tatsächlich einen echten Meteorit aus dem 16. Jahrhundert anfassen. Die interaktiven Möglichkeiten sind vielfältig und laden dazu ein, das Wissen über Astronomie spielerisch zu erweitern.
„Wir möchten mit dieser neuartigen Ausstellung nicht nur informieren, sondern auch inspirieren. Astronomie ist ein Thema, das viele Menschen fasziniert. Wir verfolgen mit der Kombination aus historischen Exponaten und interaktiven Elementen einen modernen Vermittlungsansatz von Museen”, sagt Dr. Michael Zelle, Direktor des Lippischen Landesmuseums und des Weserrenaissance-Museums Schloss Brake.
Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet, das Kabarett, Konzerte, Experimente, Kindertheater, Vorträge, Workshops und spezielle Führungen umfasst. Diese Veranstaltungen und auch das museumspädagogische Programm für Kindergärten und Schulen bieten die Möglichkeit, tiefer in die Materie einzutauchen und mit Experten ins Gespräch zu kommen.
Ermöglicht wurde die Ausstellung durch die freundliche Unterstützung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
Die Ausstellung ist von dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr zu sehen. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt. Nähere Informationen gibt es online unter www.museum-schloss-brake.de.
Fotos:
– Atlas mit Himmelskugel, um 1870, Weserrenaissance-Museum Schloss Brake
– Andreas Cellarius: Die Szenerie der nördlichen Halbkugel des Himmels und der Erde, 1660, Weserrenaissance-Museum Schloss Brake
Das Gruppenbild zeigt von links nach rechts:
– Klaus Eikmeier von der Internationalen Amateursternwarte
– Jörg Düning-Gast, Verbandsvorsteher des Landesverbandes Lippe
– Dr. Susanne Hilker, Kuratorin und Museumspädagogin
– Dr. Michael Zelle, Direktor des Lippischen Landesmuseums/Weserrenaissance-Museums Schloss Brake
– Silvia Herrmann, Leiterin des Weserrenaissance-Museums Schloss Brake