„Verklärte Nacht“ – Ein historischer Moment

Streichsextett erinnert im 1. Detmolder Meisterkonzert an das Originalprogramm von 1902

Eine junge Frau gesteht ihrem Geliebten während eines Spaziergangs im Mondlicht, dass sie ein Kind von einem anderen erwartet. Doch anstatt sie zurückzuweisen, bietet er ihr bedingungslose Liebe an und akzeptiert das Kind als sein eigenes. So entfaltet sich die Handlung des Gedichts „Verklärte Nacht“ von Richard Dehmel, das den Komponisten Arnold Schönberg zu seinem gleichnamigen Streichsextett inspirierte. Bei der Uraufführung im Jahr 1902 stieß das Werk aufgrund seines Sujets auf Unverständnis. Heute zählt es zu den meistgespielten Kompositionen Schönbergs.

Das Streichsextett um den Violinisten Ilya Gringolts nutzt die Gelegenheit, um im Rahmen des 1. Detmolder Meisterkonzertes am 22.10. das Originalprogramm von damals neu aufleben zu lassen. Beginn ist um 19.30 Uhr im Konzerthaus. Gringolts wird von fünf weiteren Musikerinnen und Musikern unterstützt: Franziska Hölscher (Violine), Gregor Sigl und Lily Francis (Viola) sowie Clemens und Julia Hagen (Violoncello). Alle sind auf den Bühnen der Welt zuhause und aktiv in der Kammermusikszene sowie an Musikhochschulen tätig.

Bevor Schönberg mit seiner Zwölftontechnik die Tore zu einer neuen Klangwelt öffnete, war er stark von Johannes Brahms beeinflusst. Dessen Streichquartett Nr. 1 in F-Dur wird an diesem Abend ebenfalls zu hören sein. Außerdem präsentiert das Ensemble eine Rarität: Das Streichquartett d-Moll des Wiener Komponisten Hermann Grädener, einem Freund von Brahms und geschätzten Lehrer, dessen Werke heutzutage selten auf Konzertbühnen erklingen.

Tickets kosten 32, 27 oder 22 Euro und sind im Vorverkauf über die Touristinformation Lippe & Detmold, unter hochschule-detmold.reservix.de sowie an der Abendkasse erhältlich. Besucher*innen unter 30 Jahren zahlen einen ermäßigten Eintritt von 16, 13,50 und 11 Euro.

Eine Stunde vor Beginn, um 18.30 Uhr, gibt Caroline Jutzi-Fischer, Studentin im Weiterbildungsstudiengang Musikvermittlung/Musikmanagement, eine Einführung im Gartensaal zu den Werken des Abends. Ihre Gesprächspartnerin ist Franziska Hölscher, Violinistin des Ensembles.

Bildunterschrift: Collage (1. Reihe, v. links: Ilya Gringolts, Gregor Sigl, Clemens Hagen; 2. Reihe: Franziska Hölscher, Lily Francis, Julia Hagen) © Kikkas/Broede/Süße-Krause/Borggreve/Müller/Navaee