Zum letzten Mal »Great Expectations« – Der Tanzabend von Felix Landerer
ist nur noch am 19.12., 29.12. und 24.01. im Stadttheater zu sehen.
URAUFFÜHRUNG
GREAT EXPECTATIONS
Felix Landerer
Karten 8,50 – 55 € / T. 0521 51 5454 // www.theater-bielefeld.de
Konzept Felix Landerer Choreografie Felix Landerer in Zusammenarbeit mit dem Ensemble Komposition Christof Littmann Musikalische Leitung Gregor Rot Bühne
Britta Bremer Kostüme Bregje van Balen Licht Johann Kaiser Dramaturgie Felix Berning Choreografische Assistenz Richèl Wieles, Anila Mazhari
Getanzt von
Theo Arran / Dorėja Atkočiūnas / Rhiannon Beausoleil-Morrison* / Mathilde Belin*
/ Gaya Bommer-Yemini / Félix Bossard / Hampus Larsson / Andrea Martín / Hiro
Murata / Chiara Pareo / Jacob Phillips / Naomi Shirel Turnpu
*Praktikant*innen von TANZ Bielefeld
Mit den Bielefelder Philharmonikern
Zum Spielzeitauftakt von TANZ Bielefeld kreiert Felix Landerer »Great
Expectations«. Die Uraufführung spielt mit Erwartungen und verspricht einen
Tanzabend, der hinter Fassaden blickt und Fragen aufwirft: Was erwarten Sie? Was
wird von der Kunst erwartet? Was erwarten wir von uns selbst, und was glauben
wir, wird von uns erwartet? Können wir uns je davon befreien, ständig mitzudenken,
was andere vermeintlich von uns erwarten?
»Great Expectations« will genau damit aufräumen. »Das Stück soll davon befreien,
Erwartungen erfüllen zu müssen«, sagt Landerer. »Es ist eine Illusion, dass die Kunst
wirklich frei ist. Letztlich bleibt es immer nur bei einem Versuch, sich von Erfolgsdruck
freizuarbeiten.« Dabei entsteht ein Spannungsfeld zwischen dem Tradierten
und dem Bedürfnis nach Veränderung.
Der Tanzabend schürt Erwartungen und stellt gleichzeitig Lösungen sowie Erklärungen
in Aussicht. Beleuchtet wird jedoch auch das Unerfüllte und Nie-Dagewesene.
Eine Form von Enttäuschung trifft auf ein vielleicht noch unbekanntes Gefühl der
Befreiung. In mehreren kürzeren Episoden untersucht Felix Landerer mit dem
Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld · Brunnenstraße 3 – 9 · 33602 Bielefeld
Intendanz: Michael Heicks · Nadja Loschky / Verwaltungsdirektorin: Stefanie Niedermeier
Ensemble das Chaos, das mit der damit verbundenen Körperlichkeit einhergeht, und
sucht nach choreografischen und performativen Übersetzungen.
Auch musikalisch und visuell ergeben sich Kontraste zwischen Konvention und
deren Brechung. Gespielt von den Bielefelder Philharmonikern, steht einer Neukomposition
von Christof Littmann barocke Musik von Komponisten wie Bach und
Vivaldi gegenüber. Elektronische Musik greift zunächst traditionelle Klänge auf und
verfremdet sie schließlich. In einem schlichten, grauen Bühnenraum erhebt
Landerer die Musiker*innen aus dem Orchestergraben und schafft so eine neue
Ebene der Kommunikation zwischen den beiden Ensembles.
In seiner zweiten Spielzeit als künstlerischer Leiter von TANZ Bielefeld formiert
Landerer das internationale, zehnköpfige Ensemble neu und erweitert es um zwei
Stagiaire-Künstler*innen. Neben noch unbekannten Gesichtern, frischen Ideen und
innovativen Arbeitsweisen möchte er den Fokus auf Kollaboration und die individuelle
Kreativität der Tänzer*innen beibehalten. Landerer: »Uns steht eine Saison
voller inspirierender Projekte und Begegnungen bevor, und wir freuen uns sehr
darauf!«
CHOREOGRAFIE
Nach seiner Ausbildung am Gymnasium Essen-Werden und an der Hochschule für
Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main tanzte Felix Landerer für acht
Jahre unter anderem als Solist im Ensemble der Staatsoper Hannover. Parallel zu
seiner Laufbahn als Tänzer choreografierte er bereits für das Ensemble der Staatsoper
Hannover und das Bale Teatro Guaira in Curitiba, Brasilien, bevor er sich 2006
als Choreograf selbstständig machte und 2010 seine eigene Compagnie Landerer &
Company in Hannover gründete.
Für das Duett »Suits« gewann Felix Landerer im April 2010 den ersten Preis beim
Internationalen Wettbewerb für Choreografen in Hannover und erhielt zudem den
Produktionspreis von Ed Wubbe für das Scapino Ballet Rotterdam. 2011 wurde er
Haus-Choreograf des Scapino Ballets Rotterdam und kreierte bis 2017 für das
Ensemble. Die für das Scapino Ballet Rotterdam geschaffene Produktion »Blind
Spot« wurde 2013 im Rahmen des holländischen Tanzpreises »The Swan« als
»Beste Tanzproduktion« nominiert. 2017 erhielt Landerer & Company den Pro Visio
Preis für außergewöhnliche künstlerische Leistungen für die Produktion »Revolte!«
sowie den Stadtkulturpreis Hannover für herausragendes bürgerschaftliches
Engagement in Kunst und Kultur.
Felix Landerer ist international als Gastchoreograf gefragt. In den letzten Jahren
entstanden u.a. Choreografien für die Tanzcompagnie der Oper Göteborg, für das
Nederlands Dans Theater (NDT) I und II, das Ballet BC in Vancouver, das NationalBühnen
und Orchester der Stadt Bielefeld · Brunnenstraße 3 – 9 · 33602 Bielefeld
Intendanz: Michael Heicks · Nadja Loschky / Verwaltungsdirektorin: Stefanie Niedermeier
theater Mannheim, das Konzerttheater Bern, für Norrdans in Schweden sowie für
das NWDP Portland/Oregon. Außerdem leitet er international Inklusions-Programme
und Workshops, um seine Leidenschaft für Bewegung und nonverbale Kommunikation
mit Menschen aus allen Gesellschaftsschichten zu teilen.
Seit Beginn der Spielzeit 2023/24 ist er nun als künstlerischer Leiter der Sparte Tanz
und Chefchoreograf am Theater Bielefeld.
KOMPOSITION
Christof Littmann absolvierte den Kontaktstudiengang Popularmusik in Hamburg
und studierte anschließend »Jazz/Rock- und Popmusik« an der Hochschule für
Musik, Theater und Medien in Hannover. Er arbeitete mit und für diverse Künstler*
innen von internationalem Rang, so z.B. Randy Crawford, Gloria Estefan oder die
Scorpions. Sein musikalisches Schaffen ist auf mehreren Millionen verkaufter Tonträger
zu hören und brachte ihm bis jetzt zahlreiche goldene Schallplatten ein. Als
Musical Director oder Keyboarder tourte Littmann mehrfach durch das europäische
Ausland und durch die USA. Dabei trat er mit so illustren Musikern wie Fred Wesley
(James Brown), Gary Bias (Earth, Wind & Fire) oder dem legendären Bootsy Collins
auf.
Sein künstlerisches Schaffen als Komponist und Produzent reicht mittlerweile von
populären bis hin zu klassischen und experimentellen Genres. Neben über 100
Musiken für Film und TV komponierte Littmann bis heute über 50 Bühnenwerke,
darunter die preisgekrönte Crossover Oper »Culture-Clash«. Aber auch die Musik zu
den mehrfach ausgezeichneten Tanzstücken des Choreografen Felix Landerer
stammt größtenteils aus seiner Feder.
Ein großes Anliegen ist für Christof Littmann die Förderung von Kindern, Jugendlichen
sowie von jungen Künstler*innen und sozial benachteiligten Menschen.
Er hält Vorträge und gibt Seminare sowie Workshops zum Thema Komposition,
Kreativität und Musik im Allgemeinen. Außerdem arbeitet er seit vielen Jahren
regelmäßig als (Gast-)Dozent, u.a. an der Hochschule für Musik, Theater und
Medien, Hannover, die Musikhochschule Würzburg oder der Universität der Künste,
Berlin.
Biografien der Tänzer*innen gibt es hier:
https://theater-bielefeld.de/veranstaltung/great-expectations.html