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Die heutige Historische Villa Metzler wurde 1804 für den Apotheker Peter Salzwedel als vor der Stadt gelegenes Sommerhaus erbaut.
Auf quadratischem Grund erhebt sich ein klassisch ausgewogener Bau mit drei Etagen und jeweils fünf Fensterachsen. Ein Pyramidendach mit Mansarden lässt die Aussicht auf ein Haus im klassisch französischen Stil zu, wie sie im Directoire und in der frühen Kaiserzeit an Seine und Oise entstanden waren.
Knapp 50 Jahre später erwarb der Bankier Georg Friedrich Metzler die Villa, der sie aus- und umbaute. Ein Altersheim bezog 1928 die Räumlichkeiten, die hauptsächlich als Schlafzimmer genutzt wurden. Anfang der 1960er Jahre erwarb die Stadt Frankfurt das Haus. Schließlich zog 1967 das Museum für Kunsthandwerk ein, wofür sich die Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung und der Kunstgewerbeverein eingesetzt hatten. Aus diesem geht das heutige Museum Angewandte Kunst Frankfurt hervor.
Als die Villa in den 1980er Jahren erweitert werden sollte, diente ihr quadratischer Grund dem amerikanischen Architekten Richard Meier als Modul bei der Gestaltung des Museumsneubaus in seinem Gesamtkonzept. Der 1987 fertig gestellte Neubau ist somit eine moderne Antwort auf den vorhandenen Bau, indem Meier Grundriss und Wohnhauscharakter zu einer eigenständigen Museumsarchitektur transformierte.
In der heutigen Historischen Villa Metzler des Museum Angewandte Kunst wird in neun Stilräumen die Wohnkultur aus über zweihundert Jahren sinnlich erfahrbar mit nachempfundenen Interieurs aus erlesenen Möbeln, Tapeten, Fayencen und Porzellanen. Jede der historischen Raumcollagen empfängt die Besucher:innen mit einer eigenen Atmosphäre, erzählt von dem sich wandelnden Geschmack und Zeitgeist, lässt sie eintauchen in Wohngefühl und Lebensstil vergangener Zeiten.
Die umfangreiche Sanierung und Neugestaltung der Historischen Villa Metzler im Jahr 2009 wurde durch die Stadt Frankfurt und in besonderer Weise durch die vom Kunstgewerbeverein Frankfurt am Main gegründete Historische Villa Metzler gGmbH ermöglicht.

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Titelbild: Anja Jahn
Museum Angewandte Kunst: Möglichkeitsraum Museum
Als lebendiger Ort des Entdeckens richtet das Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main seinen Fokus auf die Wahrnehmung gesellschaftlicher Strömungen und Entwicklungen, mit einem Schwerpunkt auf Design, Mode und Performatives.
Vor dem Hintergrund seiner bedeutenden Sammlungen – europäisches Kunsthandwerk vom 12. bis 21. Jahrhundert, Design, Buchkunst und Grafik sowie islamische und ostasiatische Kunst – will es Verborgenes sichtbar machen und Beziehungen schaffen zwischen den Geschehnissen und Geschichten rund um die Dinge. Die wechselnden Ausstellungen erzählen von kulturellen Werten und sich wandelnden Lebensverhältnissen, denen mit neuen Formen Ausdruck und Gestalt verliehen wird. Darüber hinaus verweisen sie stets auch auf die Frage, was angewandte Kunst heute ist und sein kann und zeigen das ihr eigene Spannungsfeld zwischen Funktion und ästhetischem Mehrwert auf.
Die Architektur des Museum Angewandte Kunst stammt von Richard Meier. Er integrierte die seit dem 19. Jahrhundert existierende klassizistische Villa der Familie Metzler und schuf auf diese Weise ein Ensemble aus umliegenden Park, Villa und dem Neubau des Museums.
Seit seiner Neueröffnung im April 2013 unter der Leitung von Matthias Wagner K und dem wiedererstrahlen dieser Architektur, versteht sich das Museum Angewandte Kunst als Möglichkeitsraum, als Ort für sinnliche Denk- und Erfahrungsräume, als Plattform für Forschung und Verhandlungen, für Gespräche, Kooperationen und Partizipation.
Ein ambitioniertes Vermittlungsprogramm bietet individuelle Zugänge zu den Themen des Museums. Das in den Ausstellungen Gesehene, Gehörte und Erlebte kann durch die persönliche Auseinandersetzung in die eigene Lebenswelt überführt werden.




