Iman Issa
Lass uns spielen
25. November 2025 – 12. April 2026
Mit Matthias Mühling, Direktor des Lenbachhauses
und Stephanie Weber, Kuratorin der Ausstellung
In ihrem zugleich spielerischen wie formal präzisen Werk befasst sich Iman Issa mit den immerwährenden Fragen der Kunst: Was ist ein Kunstwerk? Wie verhält sich ein Objekt oder ein Bild zu den Belangen seiner Zeit? Welche Rolle kommt den Künstler*innen in ihrer jeweiligen Gegenwart zu?
Die gezielte Fragestellung ist für Issa (*1979, Kairo) ein Medium ebenso wie Holz, Metall oder Fotografie. Ist eine Frage aufgeworfen oder eine Hypothese skizziert, prüft sie deren Schlüssigkeit anhand neuer künstlerischer Arbeiten. Oftmals entstehen so ganze Serien, die so lange andauern, bis die Frage erschöpft scheint. Issas Arbeiten spielen auf die Kunst anderer an, auf Denkmäler, Literatur, Gemälde und Fotografien, über einen Zeitraum von Jahrhunderten und über nationale Grenzen hinweg.
Nach dem Studium der Philosophie und der Politikwissenschaften arbeitete die Künstlerin vorwiegend fotografisch. Heute nehmen Issas Werke meist installative Form an. Ihre „Displays“, wie sie diese nennt, bestehen aus sich aufeinander beziehenden Elementen: kurze Texte, Fotos, Bücher, Videos und Objekte. Oftmals unterlaufen diese Konstellationen die traditionelle Beziehung zwischen Bildunterschrift und Illustration. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn ein Text und eine Skulptur ein abwesendes drittes Objekt heraufbeschwören oder aber gezielt aneinander vorbeideuten.
Issas Methoden werfen die Frage auf, inwiefern die Wahrnehmung von künstlerischen Formen durch ihre gesellschaftlichen Gegebenheiten geprägt ist: Ist ein Denkmal oder ein Bild den Interpretationen seiner Betrachter*innen ausgeliefert, sodass sich seine Bedeutung ständig ändert? Inwiefern formen umgekehrt künstlerische Objekte unseren Blick auf die Welt? Issa löst diesen Knoten mit der subjektiven Behauptung, dass eine bestimmte Form die einzig mögliche für die Darstellung eines bestimmten Konzepts sei.
Der von Issa angeregte Ausstellungtitel „Lass uns spielen“ lädt dazu ein, aufgeweckt zu betrachten, die gesponnenen enzyklopädischen Bezüge zu verfolgen und sich selbst ein Bild zu machen.
Kuratiert von Stephanie Weber
Mit freundlicher Unterstützung des Förderverein Lenbachhaus e.V.
Publikation
Iman Issa. Lass uns spielen
Hrsg. Stephanie Weber, Matthias Mühling
München: Hirmer Verlag, 2025
340 Seiten, 60 Abbildungen, Deutsch und Englisch
Lenbachhaus Munich cordially
invites you to the press preview ofIman Issa. Lass uns spielen
November 25, 2025 – April 12, 2026Mon, November 24, 2025 at 11 am
at Lenbachhauswith Matthias Mühling, Director of Lenbachhaus
and Stephanie Weber, Curator of the exhibitionIn work that is both playful and formally precise, Iman Issa addresses the perennial questions of art: What is a work of art? How does an object or an image relate to the concerns of its time? What role do artists play in their respective present?For Issa (b. 1979, Cairo), the well-considered question is as much a medium as wood, metal, or photography. Once a question has been raised or a hypothesis outlined, its validity is tested through the creation of artistic works. This often results in entire series that carry on until the question has been exhausted. Issa’s works allude to the art of others, to monuments, literature, paintings, and photographs, spanning centuries and extending beyond national borders.After studying philosophy and political science, photography was her primary medium. Today, her works mostly take the form of installations. Her „displays“, as she calls them, consist of interrelated elements: short texts, photographs, books, videos, and objects. Often, these constellations lightly subvert or invert traditional relations of caption and illustration. This is the case when a text and a sculpture convoke an absent third object, or when they purposefully talk past each other.One question that arises from Issa’s methods is the extent to which the perception of objects is shaped by their social context: Is a monument or an image at the mercy of its viewers’ interpretations, so that its meaning is constantly in flux? Conversely, to what extent does an object, such as a monument or does an artistic object, shape consciousness?Issa provocatively cuts through this knot with the subjective insistence that a particular form is the only one possible for the presentation of a particular concept.
The exhibition title, „Lass uns spielen“, suggested by Issa, encourages viewers to take a closer look, to consider the encyclopedic references that have been spun, and thus to form their own impression.Curated by Stephanie Weber
Generously supported by Förderverein Lenbachhaus e.V.Publication
Iman Issa. Lass uns spielen
Eds. Stephanie Weber, Matthias Mühling
Munich: Hirmer Publishers 2025
340 pages, 60 images, English and German