Marcel van Eeden und Studierende
Malerei und Fotografie
Wohin mit der Asche?
9. November – 14. Dezember 2025
im Eichenmüllerhaus in Lemgo Brake
Mit der Ausstellung „Marcel van Eeden und Schüler“ zeigen wir erstmals eine Akademieklasse aus Baden-Württemberg: Marcel van Eeden unterrichtet an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, die er seit 2021 als Rektor leitet. Marcel van Eeden ist ein international bekannter niederländischer Zeichner und Maler. Im Zentrum seines Werks stehen Kohlezeichnungen, für die er Vorlagen aus Zeitungen und Magazinen verwendet, die vor seinem Geburtsjahr 1965 erschienen sind. Motive sind häufig nächtliche Stadtansichten, Industrieanlagen, Brände, aber auch abstrakte Formen. Seit 2004 werden diese Zeichnungen zu Serien zusammengefasst. Marcel van Eeden erhielt 2023 den Staatspreis des Landes Baden-Württemberg. Seine Werke werden im In- und Ausland gezeigt.
Im Eichenmüllerhaus zeigt er Fotografien mit denen er sich seit einiger Zeit beschäftigt und an einer großen Serie in Gummidruck, die sich mit der Geschichte und Auswirkungen des Nationalsozialismus auseinandersetzt. arbeitet. So richteten die Nationalsozialisten im Hexenbürgermeisterhaus 1937 im Keller eine “ Folterkammer “ ein, um die Hexenverfolgungen spektakulär darzustellen und für ihre eigene Ideologie auszunutzen. Dieser Raum war keine historische Hinrichtung- oder Folterstätte, sondern eine NS- Inszenierung, die mit drastischen Requisiten ein verzerrtes Bild der frühen Neuzeit erzeugte. Heute ist sie ein Beispiel dafür, wie das NS-Regime Geschichte instrumentalisierte und dramatisierte, um Angst, Mythos und Propaganda zu verbinden.

Weitere Infos: www.marcelvaneeden.nl
Es werden auch Fotos von Schloss und Dorf Slawa in Polen gezeigt. Schloss Schlawa diente im Spätstadium des Zweiten Weltkrieges als Lager- und Ausweichort für Teile von Heinrich Himmlers „Hexenkarthotothek.“ Dieses SS-Projekt hatte zum Ziel, historische Hexenprozesse zu sammeln und ideologisch umzudeuten, um ein angeblich unterdrücktes „germanisches Erbe“, zu konstruieren. Das Schloss Slawa blieb größtenteils ein stiller Aufbewahrungsort- ein Randschaupatz eines bizarren SS- Forschungsprojekt, das Mythologie und Ideologie missbrauchte.
Angeregt durch die Geschichte der Region haben die Studierenden das Thema “ Hexen “ aufgegriffen und sich inspirieren lassen. Das Thema ist weit gefasst, sodass viele unterschiedliche Aspekte der Hexenverfolgung in sehr individueller Auslegung zu sehen sind. Auch sind es acht junge Künstlerinnen und ein junger Mann die sich diesem Thema stellen und es ist sehr interessantes dabei herausgekommen. So wie die Stoff -Arbeiten von Katharina Büttgen, die aus der Osteuropäischen Kultur kommt und in der Hexe etwas Gutes und Schützendes, gerade für Frauen, sieht, die Baba Jaga. Das Wort Baba bezeichnet in den meisten slawischen Sprachen eine alte Frau oder einfach eine Großmutter. In der slawischen Mythologie ist sie eine populäre Märchengestalt. Für Katharina Büttgen ein ganz normaler Fall, sich auch als Künstlerin mit dem Material Stoff zu beschäftigen, denn Handarbeit ist nicht nur Frauensache. Aber die weisen Frauen gab es immer, zu allen Zeiten und überall. Nur waren sie der Allgemeinheit, vor allem aber Männern bedrohlich, ob ihres Wissens und Intelligenz, das man sie als Hexen bezeichnete und verfolgen musste.

Anna Bauer hat als Beispiel für Ruhm und Ausbeutung durch den eigenen Vater und tiefen Fall ein Bild von Britney Spears als Beitrag zum Thema gemalt. Eine moderne Hexe?



Julia Frey hat sich von dem Film “ The witch “ zu diesem Traumbild inspirieren lassen, was das Ende der Geschichte beschreibt.

„Ich male und zeichne in erster Linie, was mir gefällt, mittlerweile neben Bleistift, Aquarell und Acryl auch mit Ölfarben. Zu sehen sind meist Frauenportraits, selten auch einmal Männer und mein Hauptanliegen ist, ihnen Ausdruck zu verleihen. Ich wünsche mir, dass man die Bilder ansieht und sich fragt, was wohl im Kopf der abgebildeten Person vorgeht, wohin sie blickt und was sie beschäftigt. Hinter ihnen soll eine Geschichte stehen, die sich jeder selbst ausdenken kann“ , sagt Lilly Arnold über ihre Kunst und zeigt im Eichenmüllerhaus eine fein bemalte Hexen- Haus – Skulptur. Erinnert mich an „Hänsel und Gretel“. Und Sie , liebe Besucher? Schreiben Sie mir mal!






