Der Autor und Musiker Jörg Czyborra
Jörg Czyborra ist ein Kind des Ruhrgebiets, was man auch sofort hört, wenn der Autor mit sonorer Stimme über das Schreiben und seine musikalische Seite spricht. Da ist viel Charme in diesem Ruhrpottdialekt und der Autor bringt ihn gekonnt rüber vor allem, wenn er mit Leidenschaft über seine Auftritte als Kabarettist, oftmals mit dem Kollegen, Freund und Krimiautor Joachim H. Peters, erzählt, oder er seine literarisch-musikalische Vorträge konzipiert.
Czyborra wurde 1956 in Mülheim an der Ruhr geboren und kam schon früh mit der Musik in Kontakt. Sein Vater brachte ihm die ersten Griffe auf der Gitarre bei und seitdem begleitet ihn dieses Genre. Seit 15 Jahren lebt der Autor und Musiker in Oerlinghausen, dem schönen Bergstädtchen, Er kam der Liebe wegen und blieb. Nach einer Ausbildung als Bankkaufmann und diversen Stationen in Handel und Industrie half er zuletzt seiner Partnerin in ihrer Buchhandlung. Dabei bezeichnete er sich gerne als „ Assistent der Geschäftsleitung“. Neben seinen vielen Leidenschaften genießt das Paar den wohlverdienten (Un) Ruhestand.
Zum Schreiben kam Jörg Czyborra, wie die Jungfrau zum Kind. Joachim H. Peters suchte für sein Buch „ Bier mit Schuss“ noch eine Geschichte, da ein Autor ausgefallen war. Hier konnte Jörg Cyborra helfen, denn er hatte eine Krimikurzgeschichte auf Lager. Das war der Startpunk zum Krimiautor. Durch eine Lesung für die Buchhandlung lernte er den Autor und Verleger Kramp kennen, der ihn aufforderte, doch mal etwas Geschriebenes zu schicken und nach ein paar Wochen hatte er den Vertrag. Es konnte jedoch etwas mehr sein.
So entstand die Lipperland-Krimireihe um den Buchhändler und Krimifan Christian Kupery, der schon sein eigenes ermittlerisches Können unter Beweis gestellt hat, und seine eigenwilligen Freunde, die ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen, wie der ehemalige Polizist Schlotti, der seit einem Schusswechsel gelähmt ist und der „Trapper“, der Naturschützer und Kenner der Sennelandschaft, was oftmals sehr hilfreich für die Freunde und auch die Polizei sein kann.
Drei Sennekrimis sind bisher entstanden, jedes Jahr einer, in denen es heiß hergeht und immer ist diese einmalige Landschaft, dank der britischen Armee, die 116 Quadratkilometer und damit knapp die Hälfte der mit 250 Quadratkilometer angegebenen Gesamtfläche als Truppenübungsplatz seit Jahrzehnten nutzen und dort auch das Sagen haben, in seiner Ursprünglichkeit erhalten geblieben. In diesem Gebiet mit dem sandigen Boden befindet sich die bedeutendste zusammenhängende Heidelandschaft in Nordrhein-Westfalen .Teile dieser Kulturlandschaft sind große Flächen mit Magerrasen sowie naturnahe Gewässer und Moore. Die Landschaft verfügt über eine reichhaltige Flora und Fauna. Von den etwa 5000 vorkommenden Tier- und Pflanzenarten stehen 901 auf der roten Liste.
Ochsentour, der erste Fall für Christian Kupery
In dieser Gegend mit seinem idyllischen Bergstädtchen Oerlinghausen hat Cybolla seine Krimis mit viel Lokalkolorit angesiedelt. Immer vorneweg Christian Kupery, Jörg Cyborras alter Ego, der ein großes kriminalistisches Gespür besitzt und gleich im ersten Fall auf einen zusätzlichen Erben, den er nach dem Tod des angesehenen Unternehmers Erwin Stolten, für die „trauernde Familie“, ausfindig machen soll. Doch als nun auch noch der erste der Erben ins Sennegras beißt, ahnt Kupery, das diese Ermittlung für ihn eine echte Ochsentour werden wird, denn die schottischen Hochlandrinder im Naturschutzgroßprojekt Senne lassen sich so schnell nicht aus der Ruhe bringen. Auch dann nicht, wenn der ein oder andere Besucher neben ihnen sein Leben aushaucht.
Schon in seinem Erstling, versteht es Jörg Cyborra „die Schönheit seiner Wahlheimat Lippe als auch die hinterlistige Grausamkeit einiger ihrer Bewohner auf sehr unterhaltsame Weise“, dem Leser näherzubringen, wie sein Freund und Mitstreiter Joachim H. Peters zum Debütroman feststellt.
Doch der zweite folgt sogleich.
Sennefieber, der zweite Krimi mit Lippe – Flair 
Wo Rauch ist, da ist auch Feuer, ist ein altes Sprichwort. Christian Kuprey genießt gerade die Abwesenheit seiner Ehefrau und Chefin, als sich mit einem Male dunkle Wolken über Ihn zusammenziehen: sein Bulli schickt merkwürdige Rauchzeichen aus dem Motorraum. In der Senne wird eine alte Scheune abgefackelt und in einem Bürogebäude brennen jemandem die Sicherungen durch. Alle möglichen Dinge befeuern die Gerüchteküche. Und was will dieses mondäne Paar aus dem Rhein- Main- Gebiet in dem beschaulichen Lipperland? Und wer streift Nachts durch den Teutoburger Wald. Und wohin ist der Bauer nach dem Scheunenbrand verschwunden ? Fragen über Fragen, die nur Kupery und seine Freunde lösen können. Und, natürlich, sie liebe Leser, helfen Sie den Dreien.
Sennewölfe 
„Die Stärke des Wolfs liegt im Rudel“, sagte schon Rudyard Kipling
Wölfe streifen durch die Senne, wie Schatten aus längst vergangenen Tagen, wandern sie durch das Gebiet, das schon zu Kaisers Zeiten als Truppenübungsplatz diente. Nur selten erblickt der Mensch die scheuen Tiere. Sie stellen keine Gefahr dar, im Gegensatz zu den Wölfen auf zwei Beinen. Diese bereiten sich hier auf den Tag vor , an dem ihre Reichsfantasien endlich das Land zu alter Größe erwachen lassen kann. Sie trainieren hart, üben sich in Waffen und dulden keine Schwachen in ihren Reihen. Als ein junger Mann tot am Rande des Übungsplatzes aufgefunden wird, gerät Kuperys Freund „der Trapper“, ins Visier der Ermittler. Er setzt sich ab und verstärkt dadurch den Verdacht in den Mord verwickelt zu sein. Nur Kupery glaubt seinen Unschuldsbeteuerungen und geht auf die Jagd.
Ich habe alle drei Krimis hintereinander weg gelesen und der Autor Jörg Cyborra steigert die Spannung um den Privatermittler Christian Kupery, ein großer Kaffeeenthusiast, die das Kaffee trinken regelrecht zelebriert. Ob es der Privatmann Czyborra auch so macht? Wir müssen ihn mal fragen.
So stellt uns der Autor Freunde und Feinde sehr anschaulich dar, es sind aber auch sehr eigenwillige Typen. Schlotti, der ehemalige Polizist ist ein großer Computerfan, im Gegensatz zu dem Trapper, der die Senne in und auswendig kennt. Tolle Geschichten, bei denen auch der Humor nicht zu kurz kommt. Bald kommt der Neue, der vierte Band um Kupery und seine Freunde. Wir sind gespannt und melden uns dann wieder. Bis dahin, liebe Leser, haben Sie ja Gelegenheit die drei ersten Bände zu lesen.