PREMIERE Sa. 13.09.25 / 19:30 Uhr / Stadttheater
Reineke Fuchs
Johann Wolfgang von Goethe
Inszenierung Dariusch Yazdkhasti Bühne und Kostüme Julia Hattstein Licht Johann
Kaiser-Kranefoed Dramaturgie Kerstin Car, Franziska Eisele Mit Oliver Baierl, Elena
Berthold, Brit Dehler, Hella Dräger*, Clara Fenchel*, Lukas Graser, Tomas Kildišius*,
Nicole Lippold, Arsalan Naimi, Alexander Stürmer, Thomas Wolff, Faris Yüzbaşıoğlu
*Mitglied des Bielefelder Studios
Mit freundlicher Unterstützung der Theater- und Konzertfreunde Bielefeld.
Ein egoistischer Intrigant mit vielen Feinden und einem miserablen Ruf: Jeder weiß um seine Gesetzesbrüche, mehrere Prozesse laufen gegen ihn. Er schert sich nicht um Vereinbarungen und Verträge, für ihn gilt das Recht des Stärkeren. Und doch scheint es ihm nicht zu schaden – mit verblüffender Dreistigkeit gelangt er an die Macht. Was nach einer zeitgenössischen Politikkarriere klingt, ist eine tausend Jahre alte Geschichte: Reineke Fuchs laviert sich schon seit dem Mittelalter durch die Fabelwelt, geächtet und bewundert ob seiner Verschlagenheit und Schläue. Nun kommt der Fuchs in der Version von Johann Wolfgang von Goethe mit großem Ensemble auf die Bühne
des Bielefelder Stadttheaters. Zwölf Darsteller*innen zeigen als Füchse, Wölfe, Löwe, Bär, Henne, Hase und viele mehr die menschlichen Abgründe von Gewalt, Verführbarkeit, Heuchelei.
Schwer wiegt die Liste der Klagen, die die Tiere am Hof des Löwenkönigs Nobel gegen Reineke Fuchs vorbringen. Die Wölfin wurde geschändet, der Hase überfallen, der Henne die Tochter ermordet. Nun soll der Fuchs endlich vor Gericht gestellt werden. Bär
und Kater schwärmen nacheinander aus, Reineke aus seinem Fuchsbau zu holen – und kehren ausgetrickst und schwer verletzt ohne ihn zurück. Endlich schafft es der Dachs, Reineke zum Prozess zu bringen. Schnell fällt das Urteil: Todesstrafe. Da fabuliert
Reineke dem Königspaar von einem großen Schatz und einer Verschwörung gegen sie – und schafft es tatsächlich, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Mit heimtückischer Falschheit und rücksichtsloser Bosheit kommt er schließlich zu Rang und Würden. Sein
skrupelloses Vorgehen wird das offensichtliche Geheimnis seines Erfolges. Mit seinem 1794 veröffentlichtem Versepos Reineke Fuchs, einer Variante des gleichnamigen, seit dem Mittelalter sehr populären Tierepos’, schreibt Goethe gegen Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld
seinen Frust über die politischen Umstände seiner Zeit an. Wer in unserer Gegenwart nach Ähnlichkeiten mit Reinekes »Karriere« sucht, wird leider wohl nicht selten fündig.
Nächste Termine 21.09. / 27.09. / 02.10. / 08.10. / 10.10. / 17.10. / 19.10. / …
Karten T. 0521 51 5454 // www.theater-bielefeld.de
INSZENIERUNG
Dariusch Yazdkhasti, 1973 in Krefeld geboren und dort sowie im Iran aufgewachsen, studierte zunächst Philosophie und Kunstgeschichte in Köln und wechselte dann zum Studiengang Schauspielregie an die Universität Hamburg. Er war Stipendiat des internationalen
Forums des Berliner Theatertreffens und belegte an der LMU die Weiterbildung Theater- und Musikmanagement. Seit 1997 entstanden zahlreiche Regiearbeiten. Er arbeitete u.a. an der Studiobühne Köln, dem FFT Düsseldorf, Kampnagel Hamburg, am Thalia Theater, in Osnabrück, Heidelberg, am Staatstheater Mainz, am Staatstheater Braunschweig, am Staatstheater Kassel und am Theater Kiel, wo er auch ab 2009 als Hausregisseur tätig war.
Mit Beginn der Spielzeit 2018/19 wurde er Hausregisseur am Theater Bielefeld, mit dem ihn eine langjährige Zusammenarbeit verbindet. Seit der Spielzeit 2021/22 ist er hier Schauspieldirektor. Seine Inszenierung von »Konstellationen«, die 2017 zum NRWTheatertreffen
eingeladen wurde und den Preis für die beste Inszenierung sowie den Publikumspreis erhielt, war sieben Jahre auf dem Spielplan. Zuletzt inszenierte Dariusch Yazdkhasti in Bielefeld u. a. die Romanadaptionen »Ellbogen« von Fatma Aydemir, »Text« von Dmitry Glukhovsky, »Neujahr« von Juli Zeh und »Mephisto« von Klaus Mann, die Weihnachtsmärchen »Aladin und die Wunderlampe« und »Pinocchio«, die Uraufführung von Dominik Buschs »Deinen Platz in der Welt« sowie »Stolz und Vorurteil*(*oder so)«, Florian Zellers »Vater«, Schillers »Kabale und Liebe«, Shakespeares »Was ihr wollt«, Thomas Köcks »antigone. ein requiem«, »Rosige Aussichten« von Bess Wohl und
– gemeinsam mit Konrad Kästner – »Nathan der Weise«.
BÜHNE UND KOSTÜME
Julia Hattstein absolvierte nach Assistenzen am Bayerischen Staatsschauspiel in München ine Ausbildung zur Theaterplastikerin an den Münchner Kammerspielen sowie ein Studium für Bühnen- und Kostümbild an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee bei
Prof. Volker Pfüller. Ausstattungsarbeiten führten sie u. a. an das Theater Erlangen, wo sie als Ausstattungsleiterin arbeitete, an das Schauspiel Hannover, das Hessische Staatstheater Wiesbaden und das Deutsche Theater Göttingen.
In den vergangenen Jahren arbeitete sie immer wieder an der Berliner Komödie am Kurfürstendamm und Vagantenbühne, dem Theater für Niedersachsen, dem Theater Bielefeld sowie dem Maxim Gorki Theater Berlin, dem Staatstheater Cottbus, dem Staatstheater Braunschweig sowie am Schauspiel Frankfurt. In Bielefeld stattete sie zuletzt die Familienstücke zur Weihnachtszeit »Der gestiefelte Kater«, »Die Schneekönigin «, »Aladin und die Wunderlampe«, »Der Zauberer von Oz« und »Pinocchio« aus sowie das Musical »Die spinnen, die Römer!« und Dariusch Yazdkhastis Inszenierungen von Florian Zellers »Vater«, Schillers »Kabale und Liebe«, Shakespeares »Was ihr wollt«, Thomas Köcks »antigone. ein requiem« und »Nathan der Weise« aus.
BESETZUNG
Fuchs Oliver Baierl
Füchsin Elena Berthold
Wolf Alexander Stürmer
Löwe Thomas Wolff
Dachs Nicole Lippold
Bär Faris Yüzbaşıoğlu
Kater Lukas Graser
Hase Brit Dehler
Widder Arsalan Naimi
Krähe Clara Fenchel
Affe Tomas Kildišius