Steinerne Zeitzeugen
Vorbilder – gelten sie noch? Was versteht man unter Vorbildern?
Angeblich hat Deutschland noch etwa 100.000 Kriegsdenkmäler.
Darunter fallen auch die Gedenken an die gefallenen Soldaten in Form eines bronzenen sterbenden Soldaten oder langen Namenslisten auf großen Steintafeln.
Einen regelrechten Boom für die Verehrung von Feldherren gab es im alten Rom.
Arminius der von den Römern abtrünnige Feldherr ist wohlbekannt. Sein Denkmal steht im Teutoburger Wald bei Detmold.
Im Mittelalter standen Kaiser und Könige auf dem Sockel oder bekamen ein ganzes Areal für die Verehrung, wie Barbarossa auf dem Kyffhäuser.
Die Siegessäule in Berlin soll an die deutschen Siege über Dänemark, Oestereich und Frankreich zwischen 1864 und 1871 erinnern.
Apropos Berlin – sollte es nicht Germania heißen und für Hitler und dem Nationalsozialismus das größte Denkmal überhaupt werden? Albert Speer sollte der Architekt sein.
Genug von diesen „Helden“, deren Denkmäler meist auch noch mit Gottes Segen priesterlich geweiht wurden.
Was ist mit den anderen, den Mahnern, den lauten und leisen Warnern?
In Stein gemeißelt oder in Bronce gegossen findet man kaum einzelne Helden der Menschlichkeit oder des Widerstandes aus all den dunklen Zeiten der Geschichte.
Gedenkstätten für gravierende Ereignisse und Ehrenmale gibt es dagegen zahlreicher. Zum Beispiel die Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin oder das Ehrenmal für die antifaschistischen Widerstandskämpfer in Suhl.
Gedacht wird in den ehemaligen Konzentrationslagern den ermordeten Opfern aus allen Völkern.
Angeblich wird in den Schulen nicht mehr mit der nötigen Dringlichkeit über Kriegsverbrechen gelehrt?
Dabei ist es angesichts der katastrophalen Weltlage bitter nötig.
Wer will und Interesse hat kann in Literatur und in Filmen gut fündig werden.
Sollten wir nicht eigentlich aus der Vergangenheit lernen? Und gibt es nicht noch mehr zu erzählen, außer den Tagebüchern der Anne Frank?
War die große Margot Friedländer nicht ein einmaliges besonderes großartiges Beispiel, dass wir eigentlich keine
steinernen Denkmäler brauchen?
Sabine Penckwitt für kulturinfo-lippe