Portrait: Emmy Roth, Scherl/Süddeutsche Zeitung Photo,
Kartenspiel: Adele Sandler, Jüdisches Museum Berlin, Foto: Jens Ziehe,
Gestaltung: Visual Space Agency | Studio Bens
Sonderausstellung
Widerstände. Jüdische Designerinnen der Moderne
11. Juli – 23. November 2025, JMB, Altbau 1. OG
Die Ausstellung zeigt die Positionen jüdischer Designerinnen innerhalb der Emanzipations- und Modernisierungsprozesse der deutschen Gesellschaft im frühen 20. Jahrhundert – als Frauen, Jüdinnen und Künstlerinnen. Das JMB macht ihre vergessenen Biografien sowie ihre künstlerischen und unternehmerischen Leistungen anhand ihrer Werke wieder sichtbar.
Mit rund 300 Exponaten von mehr als 60 Gestalterinnen bringt die weltweit erste Gruppenausstellung zu diesem Thema Pionierinnen zusammen, die sich trotz gesellschaftlicher Marginalisierung herausragende Positionen in ihren jeweiligen Bereichen erkämpften, bis das nationalsozialistische Regime ihre Karrieren und Leben zerstörte. Einigen gelang die Flucht und ein Neubeginn im Ausland. Fast alle wurden aus der deutschen Kunst- und Kulturgeschichte verdrängt. Die Schau setzt dem das Ergebnis langjähriger Forschungsarbeit entgegen und die Künstlerinnen wieder an den Platz, der ihnen zusteht. Anni Albers, Friedl Dicker, Maria Luiko, Emmy Roth, Irene Saltern, Tom Seidmann-Freud zählen zu den bekannteren Namen. Zu sehen ist ein breites Spektrum an Design und handwerklichen Techniken: von Goldschmiede- und Textilkunst über Keramik und Holzschnitzerei bis zu Modedesign und Grafik.
Im Rahmen der Ausstellung
Inventuren. Salman Schockens Vermächtnis
Mi, 2. Jul, 18:30 Uhr, W. M. Blumenthal Akademie
Joshua Cohen, Foto: Marion Ettlinger, Gestaltung: buerominimal
Joshua Cohens Roman Die Netanjahus, ausgezeichnet mit dem Pulitzer-Preis, verknüpft jüdische Identität, akademischen Alltag und politische Geschichte mit scharfem Witz und erzählerischer Präzision. Im Zentrum steht eine wahre Begebenheit: der Aufenthalt des Historikers Ben-Zion Netanjahu an einem US-College im Winter 1959/60. Über das Buch sprechen der Literaturwissenschaftler Sebastian Schirrmeister (Universität Hamburg) und Monika Sommerer, Leiterin der JMB Bibliothek.
Das JMB lädt zum Sommerfest im Museumsgarten ein. Besucher*innen erwartet ein vielseitiges Programm mit Kreativangeboten für Kinder, Kurzführungen durch die Ausstellung Widerstände. Jüdische Designerinnen der Moderne sowie musikalische Beiträge aus dem Repertoire der 1920er-Jahre. Sport- und Mitmachaktionen, die Kinderwelt ANOHA sowie Informationsangebote der FREUNDE DES JMB ergänzen das Programm. Für das leibliche Wohl sorgt ein Streetfood-Angebot. Der Eintritt ist kostenfrei.
Eingang in die Dauerausstellung Jüdische Geschichte und Gegenwart in Deutschland; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Roman März
Dauerausstellung
Sonntags um elf
Öffentliche Führungen
sonntags, 11–12:30 Uhr
Meeting Point im Foyer
Verschiedene Themenführungen bieten anhand ausgewählter Stationen und Objekte vertiefende Einblicke in die Dauerausstellung. Dabei lernen Besucher*innen unterschiedliche Aspekte der jüdischen Geschichte und Gegenwart kennen.
Bereich Schabbat im Themenraum Gebot und Gebet; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Yves Sucksdorff
Dauerausstellung
Judentum erklingt
Klang- und Tastführung für Menschen mit Blindheit oder Sehbehinderung
Mi, 9. Jul, 15 bis 17 Uhr,
Meeting Point im Foyer
Der Rundgang durch die Dauerausstellung thematisiert Religion und Rituale anhand unterschiedlicher Sinneseindrücke. Die Besucher*innen ertasten oder riechen Objekte und hören Klangstationen, die sie die vielstimmige jüdische Kultur und Religion erfahren lassen.
Blick in den Epochenraum Bilder machen Leute; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Roman März
Dauerausstellung
Bilder machen Leute
Eine Führung für Menschen mit Demenz und ihre Begleitung
Fr, 14. Jul, 14 bis 16:30 Uhr
Meeting Point im Foyer
Nach einem Kennenlernen bei Challa und Kaffee besucht die Gruppe den Ausstellungsraum Bilder machen Leute und betrachtet gemeinsam drei Gemälde aus dem 19. Jahrhundert.
Kaufhaus Schocken, Stuttgart ca. 1930; Foto: Hans Boettcher, Stadtarchiv Stuttgart 9200 – F 2039/235
Sammlungsausstellung
Inventuren. Salman Schockens Vermächtnis
Kuratorinnenführung
Do, 17. Jul, 16 bis 17 Uhr
Libeskind-Bau EG, Eric F. Ross Galerie
Die Kuratorinnen Martina Lüdicke und Monika Sommerer führen abwechselnd durch die Ausstellung. Dabei erfahren Interessent*innen mehr über den jüdischen Unternehmer und Verleger Salman Schocken sowie über den literarischen Blick, den Pulitzer-Preisträger Joshua Cohen auf sein Erbe wirft.
Blick in die Ausstellungsräume Inventuren – Salman Schockens Vermächtnis
Jüdisches Museum Berlin; Foto: Roman März
Sammlungsausstellung
Inventuren. Salman Schockens Vermächtnis
bis 12. Oktober 2025, JMB, Eric F. Ross Galerie
Das JMB lädt zu einer Begegnung mit dem US-amerikanischen Autor und Pulitzer-Preisträger Joshua Cohen und dem Erbe des Unternehmers und Verlegers Salman Schocken (1877-1959) ein. Ausgestellt sind Bücher aus dem Schocken-Verlag, historische Produkte aus dem Kaufhaus Schocken und anderen jüdischen Warenhäusern. Zu jedem Objekt hat Cohen einen literarischen Text verfasst, der in der Ausstellung zu lesen und zu hören ist. Alle Exponate stammen aus der Sammlung des JMB, darunter erstmals gezeigte Objekte wie das Firmenschild des Kaufhauses Schocken. Im Zusammenspiel mit Cohens Texten regen sie zur Reflexion über Kultur, Kapital und die Aneignung von Geschichte an.
Das interaktive Familienalbum präsentiert zehn Sammlungen aus dem Bestand des Museums;
Jüdisches Museum Berlin, Foto: Yves Sucksdorff
Daueraussstellung
Jüdische Geschichte und Gegenwart in Deutschland
Die Dauerausstellung Jüdische Geschichte und Gegenwart erzählt auf 3.500 Quadratmetern die 1.700-jährige Geschichte der Juden in Deutschland. Jüdische Gemeinschaften waren stets eng mit ihrer Umgebung verflochten – vom Mittelalter bis heute. Vielstimmig und interaktiv thematisiert die Ausstellung Zugehörigkeit und Ausgrenzung in ihren unterschiedlichen historischen Ausprägungen, von nachbarschaftlichem Zusammenleben bis zu Gewalt. Der Rundgang wechselt zwischen historischen Epochen und jüdischen Themen jenseits geografischer und zeitlicher Grenzen: Was ist im Judentum heilig? Was bedeutet der Schabbat? Acht thematische Inseln laden Besucher*innen ein, sich mit allen Sinnen in jüdische Kultur und Religion zu vertiefen.
Öffentliche Themenführungen durch die Dauerausstellung finden sonntags um 11 Uhr auf Deutsch und samstags um 15 Uhr auf Englisch statt.
ANOHA – Die Kinderwelt des Jüdischen Museums Berlin, Foto: Yves Sucksdorff
Ort für Kinder
ANOHA – Die Kinderwelt des Jüdischen Museums Berlin
ANOHA – Die Kinderwelt des Jüdischen Museums Berlin lädt Kinder im Kita- und Grundschulalter zum Entdecken, Ausprobieren und Spielen ein. ANOHA nimmt die Erzählung der Arche Noah aus der Tora als Ausgangspunkt für eine Reise in die Zukunft. Im Zentrum der Kinderwelt stehen eine riesige Arche aus Holz, 150 verschiedene Tierskulpturen – und die Kinder selbst. Sie sind eingeladen, an Bord zu gehen und mit ihrer Fantasie die Geschichte der Arche Noah neu lebendig werden zu lassen. Wie wollen wir gemeinsam auf dieser Erde leben? Wie kann ein respektvolles Miteinander von Mensch, Tier und Natur gelingen? ANOHA ermutigt Kinder, eigene Visionen zu entwickeln – inspiriert vom jüdischen Konzept „Tikkun Olam“, das jeden Einzelnen auffordert, die Welt ein Stück besser zu machen.
Öffentliche Führungen für Erwachsene finden jeden 2., 3. und 4. Sonntag, um 14:45 Uhr, statt.