Das Symphonion
ist nicht zu verwechseln mit dem Symphonium.
Sie unterscheiden sich ganz erheblich in Bauart und Handhabung.
Ist das Symphonium ein Instrument hand- oder mundartig zu bedienen, so ist ein Symphonion ein selbständig spielendes Instrument auf der Basis eines Uhrwerkes.
Der Erfinder des Symphoniums war der Engländer Charles Wheatstone. 1829 entwickelte er dieses Windmusikinstrument. Man konnte durch ein Mundloch Luft einblasen und seitlich dazu Tasten bedienen, welche die Töne hervorbrachten. Ein aus heutiger Sicht unbequemes und schweres Instrument.
Doch der Instrumentenbauer war erfinderisch und entwickelte 1844 die englische Konzertina bei welcher die Luft durch einen Blasebalg zugeführt wurde.
Zurück zu unserem Symphonion. Das ist in der äußeren Gestalt unserem späteren Plattenspieler nicht unähnlich.
1885 entstand die Idee und auch die erste Produktion einer Lochplatte. Paul Lochmann hieß der Erfinder und gründete mit seinem Bruder mehrere Musikwerke. So unter anderem in Leipzig-Gohlis die Symphonion Fabrik Lochmann.
Ein Uhrwerk bewirkt die Drehung der Lochplatte. Die ausgestanzten winzigen Häkchen greifen dadurch in Zapfen, welche feststehend darunter angebracht sind, dem sogenannten Tonkamm. Ein ausgeklügeltes System ordnete Häkchen und Zapfen so an, dass verschiedene Melodien gespielt werden konnten. Dementsprechend waren die Lochplatten beschriftet.
Wegen der handwerklichen Kunst und der unverwüstlichen Qualität der Platten, stehen originale Symphonien bei Kunst- und Musikliebhabern heute hoch im Kurs.
Sabine Penckwitt für kulturinfo-lippe.de D