Ausstellung | Das Jüdische Museum Berlin tourt durch Sachsen-Anhalt – vom 2. bis 6. Juni
Das Jüdische Museum Berlin tourt durch Sachsen-Anhalt
Das Jüdische Museum Berlin (JMB) geht seit Juni 2007 deutschlandweit „on.tour“ und kommt direkt zu den Schüler*innen in die Klassenräume. Ziel des Projekts ist es, die Inhalte des Museums Jugendlichen nahe zu bringen, die nicht ohne Weiteres nach Berlin reisen können.
Vom 2. bis 6. Juni geht das JMB in Sachsen-Anhalt mit der mobilen Ausstellung und begleitenden Themen-Workshops auf Tournee: Jeweils drei ausgebildete Vermittler*innen fahren mit dem Tourbus vier verschiedene Schulen in Halle (Saale), Ballenstedt, Magdeburg und Salzwedel an und besuchen 6. bis 12. Klassen. Nach der Ankunft in der Schule laden die Vermittler*innen gemeinsam mit den Schüler*innen die Kisten mit Exponaten, Tafeln mit Erklärtexten, Vitrine, Tablets und Bildschirm und methodischen Werkzeugen wie Abstimmungskarten aus dem Tourbus aus.
Dann setzen sich die Jugendlichen in ihrer jeweiligen Lerngruppe mit jüdischer Geschichte und Gegenwart aus jüdischer Perspektive in einer dreistündigen Unterrichtseinheit auseinander. Das Material ist in die Themenfelder „Worte & Sprachen“, „Rituale & Feste“, „Orte & Migration“, „Liebe & Sexualität“, „Konflikte & Entscheidungen“, „Zivilisationsbruch“ und „Wer bin ich?“ gegliedert. In begleitenden Themen-Workshops können die Jugendlichen über Formen von Antisemitismus anhand von Fallbeispielen diskutieren – immer ausgehend von jüdischen Perspektiven in Deutschland – oder ihre Gedanken zu Heimat und Identität austauschen.
„Unsere Vermittler*innen begegnen den Schüler*innen im ganzen Land in ihrem vertrauten Umfeld“, sagt Hetty Berg. „In der direkten Begegnung bieten sie neue Erfahrungen und Raum für Gespräche über Fragen, die die Schüler*innen beschäftigen. So eröffnet die mobile Ausstellung einen anderen Blick auf die deutsche Geschichte und jüdische Kultur. Das ist gerade angesichts der aktuellen Lage – der hohen Zustimmung zu antisemitischen Aussagen hierzulande und seit dem Angriff der Hamas auf Israel und dem Krieg in Gaza – immens wichtig.“
Bis heute hat das mobile Museum alle 16 Bundesländer mehrfach bereist und bundesweit mehr als 3.200 Klassen an weiterführenden Schulen besucht. Mehr als 81.300 Schüler*innen setzten sich dabei aktiv mit der Vielfalt jüdischer Kultur, Religion, Geschichte und Gegenwart auseinander.
Die Deutsche Bank Stiftung unterstützt das on.tour-Programm schon seit neun Jahren. „Mit seinem on.tour-Programm ermöglicht das JMB Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlichen kulturellen, religiösen und sozialen Hintergründen in ganz Deutschland, Wissen über jüdische Kultur und jüdisches Leben zu erwerben und zu vertiefen“, sagt Dr. Kristina Hasenpflug, Geschäftsführerin der Deutsche Bank Stiftung. „Das JMB befähigt sie durch Workshops, ihren eigenen Standpunkt und Stereotype kritisch zu hinterfragen. So werden sie reflektierte Akteurinnen und Akteure unserer Zivilgesellschaft und lernen, anderen Menschen vorurteilsfrei zu begegnen.“