80 Jahre Kriegsende
Bielefelder Philharmoniker erinnern mit Ein Überlebender aus Warschau
8. Symphoniekonzert am 16. und 18. Mai in der Rudolf-Oetker-Halle
Zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs präsentieren die Bielefelder Philharmoniker unter der
Leitung von Generalmusikdirektor Alexander Kalajdzic ein Konzertprogramm, das sich auf eindrucksvolle Weise
dem musikalischen Gedenken widmet.
Am 8. Mai 2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal. Ein Krieg, der seinen Ausgang vom nationalsozialistischen
Deutschland nahm und mehr als 60 Millionen Menschen das Leben kostete – und der das jüdische
Leben in Europa nahezu vollständig auslöschte.
Eine lange Zeit, in der die notwendige Erinnerung und das Gedenken immer wieder das Vergessen, Verdrängen und
das Vertuschen-Wollen der Verbrechen an der Menschheit, die vom nationalsozialistischen Regime und seiner Gefolgschaft
begangen worden sind, durchdringen mussten.
Anlässlich dieses Gedenktages gestalten die Bielefelder Philharmoniker unter der Leitung von Alexander Kalajdzic ein
eindrucksvolles Konzertprogramm, das sich mit seiner Musik dem Erinnern widmet – in einer Sprache, die vielleicht
auszudrücken vermag, wozu Worte kaum ausreichen.
Mit Mozarts »kleiner« 25. Symphonie in g-Moll – die als erste seiner Werke dieser Gattung nicht in Dur steht – und
mit Jean Sibelius’ Valse triste – einem Stück, in dem der finnische Komponist den so beliebten Walzer derart dekonstruiert,
dass von seinem einst feierlich-stimmungsvollen Charakter nur noch melancholische Bruchstücke als Reminiszenzen
bleiben. »I must have been unconscious« – »Ich muss bewusstlos gewesen sein«, berichtet Ein Überlebender
aus Warschau in Arnold Schönbergs eindringlichem Werk für Erzähler, Chor und Orchester, mit dem der in
die USA emigrierte jüdische Komponist bereits 1948 den Schrecken des Warschauer Ghettos und den Aufständen
im Jahr 1943 verarbeitet und mit dem Glaubensbekenntnis »Schma Jisrael« – »Höre Israel« enden lässt. Unserem
eigenen Gedenken überlässt uns Ludwig van Beethoven mit seiner »Chorfantasie« für Klavier, Chor und Orchester
c-Moll op. 80, die mit einer einnehmenden Klavierimprovisation beginnt und in einem Chor endet, der uns zeigt und
hören lässt, dass es für das Gedenken und die Wahrung des Friedens gleichermaßen vieler von uns bedarf.
Karten für die Konzerte am Freitag, den 16. Mai um 20 Uhr, sowie am Sonntag, den 18. Mai um 11 Uhr sind zwischen
18,50 Euro (ermäßigt 09,25 Euro) und 38,50 Euro (ermäßigt 19,25 Euro) an der Theater- und Konzertkasse
(Altstädter Kirchstraße 14, Tel.: 0521 51-5454) oder online unter www.bielefelder-philharmoniker.de erhältlich.
Eine Einführung mit Laura Herder findet 45 Minuten vor Konzertbeginn im Kleinen Saal statt.

Ensembleportraits Theater Bielefeld Spielzeit 2024/25