80 Jahre Kriegsende
Veranstaltungsreihe der Bühnen und Orchester Bielefeld
Mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht endeten am 8. Mai 1945 die
Kampfhandlungen des Zweiten Weltkriegs in Europa. Es war zugleich das Ende der
nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland. Mit einer Veranstaltungsreihe
stellen die Bühnen und Orchester Bielefeld den Kontext zu diesem einschneidenden
Ereignis her, lassen Gedenken, Trauer, Erfahrungen und Erinnerungen in
Musik und Theater mitschwingen.
Direkt am 08.05. findet um 19:30 Uhr eine Vorstellung von Bohuslav Martinůs
Oper »Die griechische Passion« im Stadttheater statt, in der ein exemplarisches
Szenarium um die Frage, wie Fremdenfeindlichkeit entsteht, verhandelt wird. Am
Dienstag, 13.05. (20 Uhr) ist die Sängerin Dalia Schaechter (in Bielefeld bekannt aus
der Oper »Katja Kabanowa«) mit ihrer vierköpfigen Band zu Gast im Foyer der
Rudolf-Oetker-Halle. Unter dem Titel »Warschau – New York – Tel Aviv« entfalten
sie das klangliche Panorama einer ebenso reichhaltigen wie diversen Musiktradition
und laden ein zur Erforschung jüdischer Musik jenseits des Klezmer. Die Bielefelder
Philharmoniker finden unter der Leitung von Generalmusikdirektor Alexander
Kalajdzic im 8. Symphoniekonzert am 16.05. (20 Uhr) und am 18.05. (11 Uhr) mit
Mozarts »kleiner« Symphonie in g-Moll, Sibelius’ »Valse triste«, Schönbergs »Ein
Überlebender aus Warschau« und Beethovens »Chorfantasie« in der Musik die
Sprache, die uns gerade heute spüren lässt, was wir nie mehr vergessen dürfen.
Schließlich präsentieren Frederike Haas (Gesang) und Ferdinand von Seebach
(Piano) am 25.05. (18 Uhr) im Kleinen Saal der Rudolf-Oetker-Halle in ihrem
Programm »Auf Wiederseh’n irgendwo in der Welt« Lieder und autobiografische
Texte jüdischer emigrierter Komponisten. Dieser Abend wird eine musikalischliterarische
Reise von Berlin über Frankreich nach Amerika: ein Programm voller
Sprachwitz und Leichtigkeit zwischen Tingeltangel, Broadway und Hollywood.
In diese Reihe gesellen sich zudem zwei Veranstaltungen, an denen die Bielefelder
Philharmoniker beteiligt sind: »Wenn die Welt noch Augen hat zu sehen« ist
gleichermaßen eine Lesung und ein Konzert im Rahmen des Festivals »Wege durch
das Land« am 09.05. (18 Uhr) in der Rudolf-Oetker-Halle. Ralf Rothmann liest aus
»Im Frühling sterben« über junge Soldaten an der Ostfront. Stefan Kurt und
Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld · Brunnenstraße 3 – 9 · 33602 Bielefeld
Intendanz: Michael Heicks · Nadja Loschky / Verwaltungsdirektorin: Stefanie Niedermeier
Crescentia Dünßer erwecken die Stimmen von Opfern und Tätern zum Leben mit
einer Lesung aus Walter Kempowskis »Das Echolot«. Die Bielefelder Philharmoniker
setzen mit Werken von Arvo Pärt, Benjamin Britten und Ottorino Respighi den
musikalischen Rahmen.
Im 2. Saisonkonzert des Oratorienchors am 29.05. (18 Uhr) in der Rudolf-Oetker-
Halle trifft dieser auf den Leipziger Oratorienchor und auf die Bielefelder Philharmoniker
unter Hagen Enke. Aufgeführt werden »In Terra Pax« von Frank
Martin, ein Oratorium über Krieg, Befreiung und Vergebung, sowie Anton Bruckners
»Te Deum«, ein feierlicher Lobgesang, den der Komponist selbst als den Stolz seines
Lebens bezeichnete.
Weitere Informationen und Karten für die Veranstaltungen der Bühnen und
Orchester gibt es auf theater-bielefeld.de, bielefelder-philharmoniker.de und
rudolf-oetker-halle.de und an der Theater- und Konzertkasse in der Altstädter Kirchstraße
14 (Kartentelefon: 0521 / 51 54 54).