„Unterm Hakenkreuz“
Filmdokumentation wird am 17. März, 19 Uhr, im Stadtarchiv gezeigt
Detmold. Unmittelbare und bewegende Einblicke in die Alltagsgeschichte der NS-Zeit in Westfalen-Lippe eröffnet eine neue Filmdokumentation, die das LWL-Medienzentrum für Westfalen unter dem Titel „Unterm Hakenkreuz. Westfalen 1933-1945 im Amateurfilm“ produziert hat und die am Montag, 17. März, 19 Uhr, im Detmolder Stadtarchiv, Willi-Hofmann-Straße 2, gezeigt wird. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei.
„Amateurfilme sind eine bislang wenig beachtete Quelle zur regionalen Geschichte des ‚Dritten Reiches‘. Sie zeigen nicht nur, wie das öffentliche Geschehen im Sinne der NS-Ideologie umgestaltet wurde, sondern auch, wie sich der Nationalsozialismus seinen Weg bis in die privaten Räume der Familie bahnte“, so das LWL-Medienzentrums für Westfalen, das die Idee für das Projekt hatte.
Etwa 60 Filme sind in die rund 70-minütige Filmdokumentation „Unterm Hakenkreuz“ eingeflossen. „Bei der Recherche zeigten sich natürlich auch Leerstellen“, so Sebastian Kuhlmann, der als Wissenschaftlicher Volontär die Dokumentation inhaltlich umgesetzt hat. „Denn die private Filmkamera durfte nicht überall dabei sein und so wurden insbesondere die unzähligen Verbrechen des Regimes von Amateurfilmern fast nie festgehalten.“
Doch zu vielen anderen Fragestellungen können Amateurfilme Auskunft geben: Wie drang die NS-Diktatur so schnell buchstäblich bis ins letzte Dorf vor? Wie veränderten sich der Alltag und die Feiertage in der westfälischen Provinz? Wie wuchsen Kinder und Jugendliche in der Hitler-Diktatur auf? Und welche Auswirkungen hatte der Zweite Weltkrieg auf das Leben?
Mit der Filmvorführung in Detmold ist auch die Aufforderung verbunden, Filme, die sich noch in Privathaushalten befinden, an Archive abzugeben. Dort können sie fachlich gelagert und inhaltlich ausgewertet werden.
Bildunterzeile: Alltagsgeschichte der NS-Zeit: Das Foto zeigt ein Landjugendtreffen in Tecklenburg. Foto: LWL-Medienzentrum