Was du nicht willst,…
was man dir tu, das füg auch keinem anderen zu!
Wer kennt dieses gereimte Sprichwort nicht.
Eigentlich lautet die Goldene Regel (Regula aurea): Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.
Nichts Neues ? Stimmt!
Dieses Thema haben wir an dieser Stelle schon einmal behandelt.
Warum also noch einmal aufgreifen, was schon immer vergebens war?
Weil steter Tropfen . . ., weil man nichts unversucht . . . , weil der Mensch denkt, Gott aber lenkt!
Warum aber lenken die Götter denn nicht?
Weil es sie nicht gibt – der Satz könnte mit Frage- oder Ausrufezeichen stehen, ja nachdem zu welcher Fraktion Sie lieber Leser gehören.
Warum also nehmen wir Menschen es nicht selbst in die Hand?
Fällt Ihnen auf, dass Sie immer Gleichgesinnte treffen, wenn die Frage im Raum steht Krieg oder Frieden?
Frieden natürlich!
Dann kommt das „Aber“.
Aber, man kann doch den Angreifer nicht einfach …,
aber, wenn wir das zulassen, sind morgen wir…,
aber, dann werden andere Kriegstreiber auch…
Merken Sie was? Alle wollen Frieden, deswegen treffen Sie im Gespräch keinen Angreifer, aber. . .
Kürzlich starb der Bürgerrechtler und Pfarrer Friedrich Schorlemmer.
„Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben“ – (Jesaja, Micha 4,3).
1983 im September kommen 2000 Menschen der Friedensbewegung auf dem Lutherhof in Wittenberg zusammen. Für den Kunstschmied Stefan Nau lodert ein Feuer und ein Amboss steht bereit. Er wird ein Schwert zu einer Pflugschar umschmieden.
Niemand ahnte, dass Schorlemmers Rede und die Kurzform „macht Schwerter zu Pflugscharen“ ein weithin geflügelter Satz für die Friedensbewegung werden wird.
Seit 1959 steht im Garten des UNO-Hauptgebäudes in New York die Skulptur eines Schmiedes, der ein Schwert bearbeitet. Es ist ein Geschenk der Sowjetunion an die UNO und erinnert an die Friedensziele der SU und ihren Anspruch als Friedensmacht.
Aber am Ende der Zeit wird Friede sein und die Hoffnung stirbt zuletzt.
Damit sind wir wieder beim Glauben.
Doch glauben allein hilft nicht.
Machen!
Sabine Penckwitt für kulturinfo-lippe.de