Aufgrund der großen Nachfrage bietet das Theater Bielefeld zwei zusätzliche Termine von Agatha Christies Krimikomödie »Die Mausefalle« an. Diese finden am Samstag, 21.12. (19:30 Uhr) und am Donnerstag, 26.12. (19:30 Uhr) im Theater am
Alten Markt statt.
DIE MAUSEFALLE
Agatha Christie
Nächste Termine 15.09. / 24.09. / 25.09. / 27.09. / 02.10. / 04.10. / 05.10. / 08.10. / 09.10. / 17.10. / 19.10. / …
Karten T. 0521 51 5454 // www.theater-bielefeld.de
Inszenierung Leonardo Raab Bühne Andrea Castañon Gillessen Kostüme Friederike
Wörner Licht Martin Quade Dramaturgie Ralph Blase Mit Elena Berthold, Brit
Dehler, Lukas Graser, Simon Heinle, Jan Hille, Stefan Imholz, Janis Kuhnt, Thomas Wolff
Foto Philipp Ottendörfer
Eine Pension in einem abgelegenen Herrenhaus auf dem Land: Giles und Mollie
Ralston warten auf ihre sowohl ungleichen als auch merkwürdigen Gäste. Alles
muss perfekt sein. Da wird im Radio von einem Mord im nicht allzu weit entfernten
London berichtet, der für ungewollten Gesprächsstoff sorgt. Dann taucht ein unangemeldeter
Besucher auf und schließlich trifft ein Sergeant ein, um in dem mysteriösen
Londoner Mordfall zu ermitteln, denn: Der Mörder könnte sich in der
Pension aufhalten. Ausgerechnet jetzt zieht ein Schneesturm übers Land und
schließt die Schicksalsgemeinschaft im alten Herrenhaus ein. Es gilt herauszufinden:
Ist der Mörder wirklich unter uns? Wer könnte es sein? Und wem kann man noch
trauen? Die Ermittlung beginnt.
Ob der traditionelle Sonntagabend-»Tatort« oder die neueste Folge des Lieblings-
True-Crime-Podcasts, der Krimi zieht Menschen in seinen Bann. Und das nicht erst
seit gestern: Agatha Christies Kultstück »Die Mausefalle« sorgt seit siebzig Jahren
für ausverkaufte Theaterhäuser und gilt als das am längsten ununterbrochen
gespielte Theaterstück der Welt.
Im klassischen Stil der »Whodunit«-Erzählung präsentiert uns »Die Mausefalle« eine
Ermittlung in feinster Krimimanier. Gleichzeitig entsteht am laufenden Band Situationskomik,
weil Agatha Christie das Stück mit herrlich exzentrischen Figuren ausgestattet
hat. Auch versteht es die Autorin, ihre Figuren immer wieder aus den
verschiedensten Gründen verdächtig erscheinen zu lassen, wodurch nicht zuletzt
das Publikum hineingezogen wird, selber seine Überlegungen zum Fall anzustellen.
Die Inszenierung und das Ensemble halten also einige Turbulenzen und Wendungen
bereit, in Bühne und Kostüm, die das Flair der 1950er Jahre verbreiten.
Die Autorin Agatha Christie gehört nach wie vor zu den Autor*innen deren Werke
ganz oben auf den Ranglisten nach Verkaufszahlen liegen. Zahlreiche Verfilmungen
ihrer Romane, zu denen sich immer wieder Neuverfilmungen gesellen, sind ein
weiteres Indiz ihrer ungebrochenen Popularität.
Ein interessanter Hintergrund von »Die Mausefalle« – auch wenn dieser für das
Publikum bei einer Aufführung im Jahr 2024 nicht mehr so direkt zutrifft – ist, dass
das Stück eine True-Crime-Zutat aufweist. Agatha Christie griff für ein wichtiges
Detail der Handlung auf einen Kriminalfall zurück, wie er sich in England kurz vor
Entstehung des Stückes zugetragen hatte und bei Erscheinen des Stückes noch im
allgemeinen Gedächtnis des damaligen Publikums gewesen sein soll. Es handelte
sich um eine Angelegenheit, die eklatantes Versagen der staatlichen Fürsorge für
bei Pflegeeltern untergebrachten Kinder ans Licht brachte.
INSZENIERUNG
Leonardo Raab (*1993) ist als Deutsch-Mexikaner in Aalen geboren. Erste Theatererfahrungen
sammelte er an der Württembergischen Landesbühne Esslingen und
realisierte ab 2012 erste Regiearbeiten in der freien Szene. Zwischen 2015 bis 2018
assistierte Raab am Staatstheater Mainz unter anderem Asli Kislal, Dariusch
Yazdkhasti, Jan-Christoph Gockel, Thom Luz, K.D. Schmidt und Niklaus Helbling.
Parallel zu seiner Arbeit als Regieassistent inszenierte er am Staatstheater Mainz
»Einsame Leichen«, einen musikalischen Theaterabend mit Texten von Charles
Bukowski, sowie das Kammerspiel »Unter Verschluss« von Pere Riera. Von 2018 bis
2022 studierte er Theaterregie an der Zürcher Hochschule der Künste. Im Rahmen
seines Studiums entwickelte er auch Formate im Ausland, wie beispielsweise an der
Escola de Teatro in São Paulo und der ArtEZ in Arnheim. 2020 gewann Raab mit dem
Kollektivprojekt TEOTWAWKI den Grand Prix der Jury am Festival of International
Students Theatre in Belgrad. In der Zürcher Theaterszene wirkte er in verschiedenen
Funktionen bei den Theaterkollektiven Mass&Fieber (Theater Winkelwiese Zürich)
und Kolypan (Zürcher Theaterspektakel) mit. 2021 inszenierte er die deutschsprachige
Erstaufführung »Anne-Marie die Schönheit« von Yasmina Reza im Theater
Freiburg. 2022 schloss er sein Regiestudium in Zürich mit einer Inszenierung der
Komödie »Illusionen« von Iwan Wyrypajew ab. Es folgten weitere Regiearbeiten u.a.
eine Inszenierung des Kinderromans »Pünktchen und Anton« von Erich Kästner am
Theater Erfurt und eine Romanadaption von Benedict Wells‘ »Fast Genial« am
Staatstheater Mainz. Am Theater Bielefeld inszenierte er bereits »Die goldene
Stadt« in der Spielzeit 2023/24.
BESETZUNG
MOLLIE RALSTON Elena Berthold
GILES RALSTON Janis Kuhnt
CHRISTOPHER WREN Jan Hille
MRS. BOYLE Stefan Imholz
MAJOR METCALF Thomas Wolff
MISS CASEWELL Brit Dehler
MR. PARAVINCI Lukas Graser
DETECTIVE SERGEANT TROTTER Simon Heinle