PREMIERE Fr. / 27.09.24 / 20 Uhr / TAMZWEI
Deutschsprachige Erstaufführung
AGE IS A FEELING
Haley McGee
Übersetzung von Karen Witthuhn
Nächste Termine 04.10. / 06.10. / 19.10. / 26.10. / 29.10. /…
Karten T. 0521 51 5454 // www.theater-bielefeld.de
Inszenierung Jette Büshel / Bühne Thea Hoffman-Axthelm / Kostüme Julia
Wartemann / Dramaturgie Irene Wildberger / Mit Gesa Schermuly
Alter ist ein Gefühl – und du wirst es fühlen. Du wirst es fühlen, wenn du beschließt,
ein interessantes Leben zu führen, jenseits von Konventionen. Wenn du etwas tun
willst, etwas Wichtiges, etwas Großes – nur was und wie? Du wirst es fühlen, wenn
du mit Angst vorm Sterben beim Arzt sitzt, der nur müde lächelt und dich nach
Hause schickt. Wenn du zu viel trinkst und zu wenig schläfst – denn: Das Leben ist
kurz. Wenn du dich fragst, ob du je die große Liebe finden wirst. Wenn du lernst,
dass Liebe eben nicht bedingungslos ist. Wenn Fremde zu Freund*innen und wieder
zu Fremden werden. Wenn dein Vater alt und dir klar wird, dass du ihn nicht wirklich
kennst, und er auch nicht dich, und dass sich das nie ändern wird. Wenn es sich
dann doch ändert. Du kannst die Zukunft nicht vorhersehen. Aber du wirst fühlen,
wie sie auf dich zurast.
Inspiriert von Interviews mit Hospiz-Mitarbeiter*innen, Gesprächen mit Mystiker*
innen und Ausflügen auf den Friedhof schreibt Haley McGee die Geschichten
eines Lebens vom Tag des 25. Geburtstags bis zum Tod. Nicht alle Geschichten
werden bei jeder Aufführung erzählt – denn wer weiß schon alles über einen Menschen?
So entsteht ein immer wieder anderer Abend über die ewige Ungewissheit
des Lebens, über unsere Beziehung zur Sterblichkeit, gegen Reue und Zynismus,
voller Weisheit und Trost für alle, die sich fragen, wie ihr Leben sein wird oder wie
es hätte sein können.
Der Text, den Haley McGee im englischsprachigen Raum selbst performt, gliedert
sich in einen Grundtext und zwölf Geschichten. Die Vorgabe der Autorin ist, an
einem Abend nur sechs von diesen zwölf Geschichten spielen zu lassen. Jedes Mal
entscheidet das Publikum, welche Geschichten gespielt werden sollen. So spürt man
hautnah: Niemand kann je alles über ein Leben wissen, nicht mal man selbst.
Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld · Brunnenstraße 3 – 9 · 33602 Bielefeld
Intendanz: Michael Heicks · Nadja Loschky / Verwaltungsdirektorin: Stefanie Niedermeier
Die Regisseurin Jette Büshel, dem Bielefelder Publikum bereits bekannt durch
»Nicht mein Feuer«, inszeniert dieses lebenspralle, zarte und schmerzvolle Stück auf
einer Bühne, wo die Zuschauer*innen und die Spielerin, Gesa Schermuly, ganz nah
beieinander sind. Die Bühne als modulares Bühnenbild entworfen, die durch ein
Kistensystem gewährleistet, dass sich der Raum in Windeseile zu einem ganz
anderen Raum wandeln kann, so wie man innerhalb eines Lebens eben auch an
ganz verschiedenen Orten ist, innerlich wie physisch, was auch auf Kostümebene
INSZENIERUNG
Jette Büshel wurde 1996 in Hildesheim geboren. Nach dem Abitur absolvierte sie in
der Spielzeit 2014/15 ein Freiwilliges Soziales Jahr Kultur am Schauspiel Frankfurt
als Regieassistentin. Dort arbeitete sie unter anderem mit Laura Linnenbaum, Hans
Block, Stephanie Mohr, Mizgin Bilmen, Alexander Eisenach und Christian Franke
zusammen. 2018 erlangte sie an der Uni Hamburg den Bachelor of Arts im Fachbereich
Geschichte, Nebenfach Philosophie, mit ihrer Bachelorarbeit über Jüdische
Künstler auf und hinter deutschen Theaterbühnen von der Weimarer Republik bis
zur nationalsozialistischen Machtübernahme.
2018 begann sie ihr Regiestudium an der HfMDK Frankfurt. Sie war Stipendiatin des
Deutschlandstipendiums und ist im Vorstand des ensemble-netzwerks sowie im
jungen ensemble-netzwerk aktiv. Ihre Inszenierung »Kleiner Mann – was nun?« war
zum Körber Studio Junge Regie 2022 eingeladen. Am Theater Bielefeld inszenierte
sie bereits in der vergangenen Spielzeit Laura Naumanns »Nicht mein Feuer«
Fotos Philipp Ottendörfer