Bürgermeister Frank Hilker: „Ein wesentlicher Meilenstein ist erreicht“
Stadt Detmold reagiert positiv auf das Urteil zur Hofsynagoge, warnt aber vor vorschnellen Erwartungen.
Detmold. Die Stadt Detmold ist ein vielfältiges und von Toleranz getragenes Gemeinwesen. Ein wertschätzender Umgang mit dem reichen historischen Erbe in der Stadt ist den Detmolderinnen und Detmoldern sehr wichtig.
Vor diesem Hintergrund begrüßt die Stadt Detmold außerordentlich, dass das Oberverwaltungsgericht Münster den Denkmalwert der ehemaligen Hofsynagoge an der Bruchmauerstraße 37 in Detmold bestätigt und den Abbruchantrag des Eigentümers abgelehnt hat. Bürgermeister Frank Hilker: „Das ist ein wesentlicher Meilenstein zum Erhalt dieses einzigartigen historischen Zeugnisses.“
Das Haus im Hinterhof steht seit 1988 unter Denkmalschutz. 2010 stellte das Fachamt für Denkmalpflege beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe fest, dass es sich bei dem Gebäude um eine ehemalige Hofsynagoge aus dem Jahre 1633 handelt. Zur damaligen Zeit war es den Juden nicht erlaubt, ihre Gotteshäuser für jedermann sichtbar zu errichten, sie wichen deshalb auf sogenannte Hofsynagogen aus. Das sind Bethäuser, die sich im Hinterhof eines anderen Gebäudes befinden und nicht direkt von der Straße zugänglich sind. Die älteste Detmolder Synagoge ist zugleich die älteste ihrer Art in Nordwestdeutschland.
Um den Erhalt des Gebäudes entwickelte sich seit 2010 ein juristischer Streit. Der Antrag auf Abbruch des Gebäudes durch den Eigentümer wurde 2022 vom Verwaltungsgericht Minden abgelehnt. Dieser Haltung hat sich nun auch das Oberverwaltungsgericht angeschlossen. Die Vorsitzende Richterin des 10. Senats des Oberverwaltungsgerichtes, Dr. Gudrun Dahme, betonte in ihrer mündlichen Urteilsbegründung, dass der Kläger keinen Anspruch auf die Erteilung einer Abrissgenehmigung hat, weil die Belange des Denkmalschutzes der Beseitigung des Gebäudes entgegenstehen. „Die Erhaltung des Baudenkmals ist noch möglich. Der Kläger kann sich nicht darauf berufen, dass ihm die Erhaltung wirtschaftlich unzumutbar ist“, so Dahme.
Damit ist klar, dass das Gebäude erhalten werden muss. Die Stadt Detmold als untere Denkmalbehörde wird den Eigentümer weiter dazu anhalten, das Gebäude zu erhalten und entsprechende Ordnungsverfügungen ausstellen.
Parallel dazu werden die Gespräche zur Nutzung des Gebäudes als Begegnungsstätte weitergehen. Die Stadt ist bereit dazu, das Bethaus vom Eigentümer dafür zu erwerben, das hat sie bereits mehrfach bekräftigt.
Hinsichtlich einer möglichen künftigen Nutzung der Hofsynagoge hat es in der Vergangenheit bereits diverse Gespräche unter Beteiligung der Jüdischen Gemeinde Herford-Detmold, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe e. V., dem Forum Offenes Detmold und der Lippischen Landeskirche gegeben.
Dabei wurden verschiedene Nutzungsmöglichkeiten wie ein Museum, eine Gedenkstätte oder ein Bildungsort erörtert, gleichzeitig auch Fragen zur Finanzierung, beispielsweise durch eine Stiftung. Diese Gespräche würden nach einem Kauf der Hofsynagoge kurzfristig mit dem Ziel einer schnellstmöglichen Sanierung für eine entsprechende Nutzung intensiviert und konkretisiert werden.
Bürgermeister Frank Hilker warnt aber vor vorschnellen Hoffnungen. „Leider lässt der Besitzer bisher keinerlei Bereitschaft erkennen, das Gebäude zu veräußern, sondern will den juristischen Streit weiterführen. Das Angebot der Stadt bleibt nichtsdestoweniger bestehen. Das Urteil aus Münster sollte dem Besitzer vor Augen geführt haben, dass eine Veräußerung der sinnvolle und nächste logische Schritt ist.“
Hilker dankte in dem Zusammenhang den beteiligten Behörden: dem Ministerium für Heimat, Bau, Kommunales und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen sowie dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe und der Rechtsanwaltsgesellschaft Luther für die Unterstützung und Zusammenarbeit.
Kultur-Quiz Lemgo Runde II am Freitag den 4. Oktober um 19:00 Uhr
nach dem erfolgreichen Start der ersten Runde „Kultur-Quiz Lemgo“ veranstaltet das Team des Hexenbürgermeisterhauses nun einen zweiten Kultur-Quiz-Abend im Stil des bewährten Kneipen-Quiz-Formats in den Museumsräumlichkeiten. Am Freitag den 4. Oktober um 19:00 Uhr dreht sich der Abend diesmal um Wissenswertes und Kurioses aus Lemgos Vergangenheit. Wie alt können Japanische Riesenkrabben werden? Welchen Ort Lemgos zeigt das historische Foto? Wie groß ist die Adamsfigur an der Front des Hexenbürgermeisterhauses? Auch verborgene Schätze aus dem Museumsmagazin bieten Anlass für lustige und knifflige Fragen, denen man sich gemeinsam im Team stellt.
Zur Vorbereitung des Abends wird der Museumsleiter Fabian Schröder die Figur des Adam an der Front des Hexenbürgermeisterhauses ausmessen. Wir laden Sie herzlich ein zu dieser Aktion und einem damit verknüpften
Pressegespräch am:
Donnerstag, den 26.09.2024, um 14:00 Uhr im Hexenbürgermeisterhaus, Breite Straße 17-19
Weitere Informationen und der Anmeldelink sind zu finden auf der Homepage der Stadt Lemgo.
Führung durch die Lemgoer Neustadt (Zweiter Teil)
Freitag, 20.09. um 16 Uhr
Der Museumsverein Lemgo e. V. bietet am 20.09. um 16 Uhr den zweiten Teil der Führung durch die Lemgoer Neustadt an. Der Rundgang wird vom ehrenamtlichen Denkmalpfleger der Stadt Lemgo, Helmut Strüßmann, durchgeführt. Treffpunkt ist am Museum Hexenbürgermeisterhaus. Natürlich kann man auch teilnehmen, wenn man beim ersten Mal nicht dabei war.
Für den Termin ist keine Anmeldung notwendig.
Kosten: 5 € pro Person (bitte in bar mitbringen)
Ein Jahr Stadtkontakt: Detmolder Bürgernähe am Bruchberg
Projektmesse bietet am 1. Oktober Einblick in städtische Vorhaben
Detmold. Der Detmolder Stadtkontakt, die Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger auf dem Bruchberg, feiert am Dienstag, 1. Oktober, sein einjähriges Bestehen mit einer Projektmesse, bei der wichtige städtische Vorhaben präsentiert werden. Seit der Eröffnung im Oktober 2023 bietet der Stadtkontakt Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, ihre Anliegen, Lob, Kritik und Ideen unkompliziert an die Stadtverwaltung zu richten – und das auf verschiedenen Wegen: persönlich, telefonisch, schriftlich oder digital.
Der Stadtkontakt wurde als Reaktion auf die zunehmende Vielfalt der Kontaktwege und -möglichkeiten ins Rathaus ins Leben gerufen und setzt auf barrierefreie Zugänglichkeit. Neben dem klassischen persönlichen Kontakt können Anliegen auch digital gemeldet werden – sei es per E-Mail oder über die beliebte „Meldoo“-App. Über diese kostenlose App können Bürgerinnen und Bürger unkompliziert Mängel im Stadtgebiet melden, etwa defekte Straßenlaternen oder illegale Müllablagerungen. Das Team des Stadtkontakts garantiert dabei die Bearbeitung und Rückmeldung zu jeder Meldung. Im September wurde bereits die 5000. Meldung erfolgreich bearbeitet, was die hohe Akzeptanz und den Zuspruch der Bürgerinnen und Bürger verdeutlicht.
Neben der alltäglichen Kommunikation steht der Stadtkontakt auch in Krisenzeiten als verlässlicher Ansprechpartner bereit – so etwa nach dem Starkregenereignis in Klüt, bei dem schnelle Antworten und unbürokratische Hilfe gefragt waren.
Um Bürgerinnen und Bürgern aus den umliegenden Ortsteilen den Zugang zum Stadtkontakt zu erleichtern, ging im Januar dieses Jahres der Stadtkontakt mobil an den Start. Mit einem speziell ausgestatteten Anhänger besucht das Team regelmäßig die Detmolder Ortsteile und bietet vor Ort Beratung und Unterstützung. Die Termine sind meistens thematisch erweitert, wie zuletzt in Berlebeck, wo die Polizei mit einem Beratungsstand zu „Opferschutz und Gewaltprävention“ vertreten war.
Der Stadtkontakt mobil ist Teil des Förderprojekts „Modellprojekt Smart Cities“, das in Zusammenarbeit mit Studierenden der TH OWL umgesetzt wurde. Ein weiteres Highlight des Projekts ist die „Appmold“-App, die seit Januar 2024 in Kooperation mit den Stadtwerken Detmold entwickelt wurde. Diese App informiert die Nutzer über lokale Nachrichten, Veranstaltungen und Bürgerservices in Detmold.
Zum einjährigen Bestehen lädt der Stadtkontakt am Dienstag, 1. Oktober, zu einer Projektmesse in die Räumlichkeiten in der Bruchstraße 36 ein. Hier werden wichtige städtische Projekte präsentiert, darunter die geplanten Bauarbeiten an der Lemgoer Straße und der Langen Straße sowie die Neugestaltung des Schlossplatzes. Weitere Themen sind die Kulturentwicklungsplanung und die digitale Beteiligungsplattform Consul. Die Ausstellung ist etwa einen Monat lang in vollem Umfang zu sehen, danach werden ausgewählte Projekte im Wechsel weiterhin im Stadtkontakt präsentiert.
Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, die Projektmesse zu besuchen und sich umfassend zu informieren. Der Stadtkontakt freut sich auf viele Besucherinnen und Besucher.
Bildunterzeile: Unser Foto zeigt das Team des Stadtkontakt mit: Sandra Grefe, Tom Lachmann, Kristina Brethauer und Birte Maureen Stock
Zweistellige Zuwachsraten in der Tourist-Info
Ein Blick in die neugestaltete Anlaufstelle für Detmolder Gäste: Altstadt, Natur und Stadtführungen sind beliebte Themen.
Detmold. Der heimliche Star der Detmolder Tourist-Info im Rathaus hat große runde Kulleraugen und steht auf Rollen: „Pepper“, ein gut hüfthoher Roboter, hat schon eine eigene Fangemeinde, die ihn immer wieder im Erdgeschoss des Rathauses am Markt besuchen kommt.
Der elektronische Zwerg gibt Antworten auf Fragen und trägt ein Tablet vor der Brust, über das weitere Informationen abzurufen sind. Digitalisierung wird in der neu gestalteten Detmolder Tourismuszentrale großgeschrieben, denn der Anlaufpunkt ist zu einem „digitalen Showroom“ für die Tourismusdestination Detmold, Lippe, Teutoburger Wald umgestaltet worden. Zahlreiche interaktive Informationsmöglichkeiten stehen dem Gast oder Kunden zur Verfügung. Aber „Pepper“ hat natürlich auch acht Menschen um sich herum, die als Mitarbeitende der Stadt Detmold alle Anliegen und Wünsche rings um das Thema Tourismus bearbeiten. „Nicht digital oder analog, sondern digital und analog heißt die zeitgemäße Herangehensweise“, betonte Bürgermeister Frank Hilker in seiner Begrüßung.
Seit einem Jahr ist die Tourist-Info wieder zurück im Rathaus in den neu gestalteten Räumlichkeiten, die durch Fördermittel des Programms „Zukunftsfit Digitalisierung“ im Wortsinn zukunftsfit gestaltet worden sind. Dazu gehören neben „Pepper“ unter anderem interaktive Bodenprojektionen und ein haptisches Modell der Detmolder Landschaft, auf das vom Nutzer per Knopfdruck unterschiedliche Informationen über die Tourismusdestination projiziert werden können.
Das Programm an Gegenständen im Verkauf legt weniger Wert auf klassische Souvenirs und mehr auf regionale Produkte. Das folgt den Wünschen der Kunden, die in ihrer Mehrzahl tatsächlich nicht Touristinnen und Touristen sind, sondern Menschen aus
Detmold und Lippe, zum Beispiel auf der Suche nach einem Präsent. Dazu beraten die Mitarbeitenden des Tourismusteams gern, und sie freuen sich über die positive Resonanz, die Sie dabei erfahren. Teamleiterin Vanessa Rubart berichtet: „Wir hören, dass die Tourist-Info schöner, freundlicher und moderner gestaltet worden sei. Und wir registrieren, dass die Menschen häufiger kommen und sich länger bei uns aufhalten.“ Das lässt sich auch mit Zahlen untermauern: Der Umsatz im Shop, die Kartenvorverkäufe und die touristischen Kontakte (Besucherzahlen, Anfragen etc.) haben zweistellige Zuwachsraten. Der Laden im Erdgeschoss des Rathauses ist die einzige Reservix-Vorverkaufsstelle in Detmold.
Viele Tagestouristen besuchen Detmold, die meisten kommen aus einem Umkreis von rund 200 Kilometern. Außerdem sind viele Niederländerinnen und Niederländer in der Stadt zu Gast. Die offizielle Statistik zählt für Detmold rund 106.000 Übernachtungen pro Jahr. Die tatsächliche Zahl dürfte aber deutlich höher liegen, denn nur Betriebe mit mehr als zehn Betten melden für diese Statistik; in Detmold gibt es viele Ferienwohnungen und Beherbergungsbetriebe mit geringerer Bettenzahl.
Viele Fragen der Gäste in der Tourist-Info drehen sich immer wieder um die historische Altstadt, bedeutende Persönlichkeiten der Stadt und das Naturerlebnis in der frisch zur „grünsten Stadt Deutschlands“ gekürten ehemaligen Residenz. Auch die rund 40 unterschiedlichen Themen-Stadtführungen erfreuen sich größter Beliebtheit.
Das touristische Kerngeschäft des Teams im Detmolder Rathaus findet im Wesentlichen hinter den Kulissen der Tourist-Info statt. In den Büros geben die Mitarbeitenden Informationen für die individuelle Urlaubsplanung, versenden Prospekte oder stellen den beliebten Detmolder Stadtgutschein aus, mit dem inzwischen rund 1,6 Millionen Euro Umsatz erzielt worden sind. Bürgermeister Hilker: „Das ist Geld aus Detmold für Detmold, mit dem ganz explizit der Detmolder Handel gestärkt wird.“
Bei einem kleinen Empfang in der Tourist-Info für die zahlreichen Partner bestätigte Jens Kronsbein, Abteilungsleiter der Bezirksregierung für regionale Entwicklung, die in seinen Worten „großartige Mischung“ zwischen einem digitalen und einem analogen Informationsangebot. Damit seien Maßstäbe gesetzt worden. Über die Bezirksregierung waren die Fördermittel für die Umgestaltung der Informations-Anlaufpunkte am Hermannsdenkmal und im Rathaus gekommen. Rund 443.000 Euro wurden dafür aufgewendet. In OWL flossen weitere Mittel in die Tourist-Informationen von Paderborn, Bad Driburg und Bad Oeynhausen. Die Lippe Tourismus & Marketing GmbH (LTM) und die Stadt Detmold betreiben die beiden Tourist-Infos in Detmold. „Der Umbau hat sich gelohnt“, bilanzierte Geschäftsführer Günter Weigel zufrieden.
Foto Tourist_Info_1: Empfang in der neugestalteten Tourist-Info: (von links) Jens Kronsbein (Bezirksregierung), Bürgermeister Frank Hilker und LTM-Geschäftsführer Günter Weigel erläutern die Neuerungen. (Foto: Stadt Detmold)
Foto Tourist_Info_2: Roboter „Pepper“ ist der heimliche Star der Tourist-Info im Detmolder Rathaus. (Foto: Stadt Detmold)
Neuer Denkmal-Kalender ab sofort erhältlich
Lemgoer Fotograf fängt Motive für Arbeitsgemeinschaft ein
Die Arbeitsgemeinschaft Historische Stadt- und Ortskerne NRW bringt auch für das kommende Jahr einen Kalender „Denkmal des Monats“ mit Motiven aus Ostwestfalen-Lippe heraus. Jedes der zwölf Motive entspringt einem historischen Ortskern in dieser Region. Jedes Denkmal ist einzigartig und unverwechselbar. Geschichte und Charakteristika der Orte werden perfekt in Szene gesetzt und präsentiert. Auf den Rückseiten sind Informationen zu den einzelnen Baudenkmälern und Kurzinhalte zu den historischen Stadt- und Ortskernen zu lesen.
12 Motive hat der Lemgoer Fotograf Michael Reimer für den Kalender vor die Linse genommen. Lemgo präsentiert sich dieses Jahr mit dem Eichenmüllerhaus in Brake. Das Haus wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtet und ist eine Schenkung der Eheleute Gertrud Eichenmüller-Sonntag und Ludwig Eichenmüller an die Stadt Lemgo. Das spätbarocke bürgerliche Palais mit der strengen Axialsymmetrie in der Ansicht ist mit seinem bewohnbar anmutenden Grundriss für Ausstellungen bildender Kunst hervorragend geeignet. Es hat sich als ein besonders vielfältig geeignetes Ausstellungsgebäude für Bildende Kunst in Ostwestfalen-Lippe bewährt.
Auf den elf weiteren Bildern werden Denkmäler aus Bad Salzuflen, Blomberg, Brakel, der Regionalgruppe OWL, Detmold, Horn-Bad Meinberg, Lügde, Minden, Nieheim, Schieder-Schwalenberg und Warburg vorgestellt. Der großformatige Kalender ist für 8 Euro am Empfang des Lemgoer Bauamtes, Heustraße 36, erhältlich. Ein Versand ist nicht möglich.
Foto: Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Historische Stadt- und Ortskerne NRW Berit Weber, Abteilungsleiterin der Lemgoer Stadtplanung, präsentiert den Denkmal-Kalender für 2025. (Foto: Alte Hansestadt Lemgo)
Trinkwasser einfach und kostenlos am Brunnen
Studierende der TH OWL entwerfen „Zapfstellen“ für die Detmolder Innenstadt.
Detmold. In der Detmolder Innenstadt sollen kurz- bis mittelfristig weitere Brunnen aufgestellt werden, an denen sich Passantinnen und Passanten kostenlos und schnell mit Trinkwasser versorgen können. Das ist ein Teil der Kooperation „Wasser-Quartier Detmold“ von Stadt, Stadtwerken und Technischer Hochschule OWL und gleichzeitig ein weiterer Baustein zur Anpassung der Detmolder City an die Folgen des Klimawandels. Studierende der TH OWL sind aktuell damit beschäftigt, in einem Wettbewerb entsprechende „Trinkorte“ zu gestalten. Am 23. September ermittelt die Wettbewerbsjury die Siegerentwürfe, die dann beim Residenzfest am 6. Oktober durch Bürgermeister Frank Hilker gekürt werden.
Der hochschulinterne Wettbewerb für Detmold ist im April gestartet. Die Konkurrenz wird in zwei Stufen ausgetragen, um zum bestmöglichen Ergebnis zu kommen. Mehr als 20 Studierende der Fachbereiche Detmolder Schule für Gestaltung und Bauingenieurwesen haben sich in unterschiedlicher Zusammensetzung daran beteiligt. Die Entwürfe wurden von der Jury begutachtet und fünf Beiträge für die zweite Phase empfohlen. In diesem Zug bekamen die Entwicklungsgruppen Hinweise zur weiteren Gestaltung für die zweite Wettbewerbsphase. An deren Ende steht nun die endgültige Bewertung mit einem Ranking.
Die Jury besteht aus der Ersten Beigeordneten und Kämmerin der Stadt, Dr. Miriam Mikus, dem Stadtwerke-Geschäftsführer Jörg Karlikowski sowie Christian Nicke, dem Geschäftsführer der Stadtverkehrsgesellschaft SVD, und dem technischen Beigeordneten der Stadt, Thomas Lammering. Ferner gehören dem Gremium die TH-OWL-Professorin Sandra Bruns, ihr Kollege Prof. Dr. Jörg Felmeden und Prof. Martin Christian Vogel für den Lions Club Detmold-Residenz an. Der Lions Club wird die Errichtung des ersten Brunnens finanzieren.
Die Projektpartnerinnen und Projektpartner erfüllen mit der Errichtung der Trinkbrunnen Vorgaben der Europäischen Union, aber es geht ihnen um mehr. Prof. Dr. Jörg Felmeden erläutert die Kernidee des Wettbewerbs: „Damit wird die Chance geboten, solche Brunnen inklusive Umfeld für Detmold zu entwerfen. Diese können angepasst an die Standorte in der Stadt baulich realisiert werden und als lebendiger Begegnungsort Detmolder Identität mitprägen.“
Um diesem Gedanken Form zu geben, sind den Studierenden bei der Gestaltung der Trinkbrunnen verschiedene „Leitplanken“ gegeben worden: Dazu gehört eine inklusionsgerechte Gestaltung genauso wie die Berücksichtigung der Aspekte ganzjährige Nutzung, Vandalismus und wie die Aufenthaltsqualität beschaffen ist. Dr. Miriam Mikus: „Die ersten Entwürfe sind sehr vielversprechend und zeigen, mit welcher Kreativität die Studierenden an das Thema herangegangen sind. Nun bin ich gespannt darauf, wie die Hinweise der Jury eingearbeitet worden sind.“
Analoger Blick in alte Zeiten
Detmolder Ortsverein des Lippischen Heimatbundes installiert vierte Infotafel in der historischen Altstadt – diesmal an der Rathaustreppe
Detmold. Um Historisches wertschätzen zu können, braucht es entsprechendes Wissen. Der Detmolder Ortsverein des Lippischen Heimatbundes setzt sich dafür ein, dass die Detmolderinnen und Detmolder, aber auch Gäste und Touristen unserer Stadt mit Informationen versorgt werden, die Geschichte(n) aus dem Detmold früherer Zeiten erzählen und diese auch im Bild zeigen.
Dass dies in Zeiten, in denen (fast) alles digitalisiert wird, auch als analoges Angebot durchaus sinnvoll ist und gut angenommen wird, zeigt das jüngste Projekt des Heimatbundes: An der Treppe des Detmolder Rathauses am Markt wurde jetzt eine Informationstafel installiert, die Wissenswertes über die Entwicklung des Marktplatzes zwischen dem 16. und dem 20. Jahrhundert verrät.
Nach den Infotafeln am ehemaligen Lemgoer Tor (heute H&M), am Hornschen Tor (bei Brillen Linse) und am Eingang zur Schülerstraße ist die Infotafel am Rathaus das vierte Projekt dieser Art, das der Detmolder Ortsverein in der Innenstadt realisiert hat. „Es ist uns ein Anliegen, die Geschichte wichtiger Punkte in der historischen Altstadt aufzuarbeiten, damit sie in Erinnerung bleibt“, betont Christ-Dore Richter in ihrer Funktion als Vorsitzende des Detmolder Ortsvereins im Lippischen Heimatbund.
Bürgermeister Frank Hilker freut sich darüber, dass sich immer wieder kleine Gruppen an der Tafel unterhalb der Rathaustreppe aufhalten, um die Inhalte zu studieren und auf dem aktuellen Marktplatz Referenzpunkte zu suchen: „Sie staunen über unsere Stadt. Allein dafür hat sich die ganze Mühe schon gelohnt.“
Hilker bedankt sich besonders bei den engagierten Ehrenamtlichen des Vereins, die viel Zeit investiert haben, um dieses Projekt zu verwirklichen: „Dankeschön, dass es Menschen wie Sie gibt, die sich um solche wichtigen Orientierungspunkte in unserer Stadt kümmern.“
Bildunterzeile: Der Ortsverein Detmold des Lippischen Heimatbundes hat die inzwischen vierte Infotafel in der historischen Altstadt installiert – diesmal unterhalb der Rathaustreppe. Das Foto zeigt (von links) Elgin Möller, Traudel Kaiser, Anke Trenczek, Helga und Helmut Schüte, Christ-Dore Richter, Bürgermeister Frank Hilker, Dr. Heide Barmeyer-Hartlieb, Gerd Milting, Dr. Rüdiger Henke und seine Frau sowie Werner Damm und Martin Hankemeier. Foto: Stadt Detmold
der bereits angekündigte kindgerechte Stadtrundgang zu Lemgoer Denkmalorten am Sonntag, 8.9.2024 zum Tag des offenen Denkmals wird nur um 11 Uhr stattfinden. Die zweite Führung um 15 Uhr muss leider abgesagt werden. Der Treffpunkt bleibt unverändert das Stadtarchiv, Rampendal 20a.
Die Führung in und um das Rathaus in Lemgo findet unverändert um 11 Uhr und wieder um 12.30 Uhr statt.
Die 1. KlimaRallye in Lemgo startet am 9. September 2024
Aktion läuft vier Wochen lang
Ernährung, Wohnen, Konsum, Mobilität – wie schafft man es, den Alltag in diesen Bereichen einfach klimafreundlicher zu gestalten? Die Antwort auf diese Frage steht im Zentrum der KlimaRallye, die am 9. September zum ersten Mal in Lemgo beginnt. Tipps und Tricks helfen dabei, den eigenen CO2-Fußabdruck zu verkleinern. Und als Belohnung gibt es Punkte, die für Einsparungen eingelöst werden können.
„Klimaschutz ist mehr als die ganz großen Stellschrauben, die dafür bewegt werden müssen. Wir machen dieses Jahr zum ersten Mal bei der KlimaRallye mit, um zu zeigen, wie man im Alltag Kleinigkeiten verändern und damit CO2 einsparen kann. Man braucht keine Revolution, um den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verkleinern“, erklärt Ronja Post, Klimaschutzbeauftragte bei der Stadtverwaltung.
Für die Teilnahme an der KlimaRallye benötigt man nur die dazugehörige App. Darin findet man Neuigkeiten, Tipps und Tricks rund um den Klimaschutz und vor allem Klimaschutz im Alltag. Neben einem Fußabdrucksrechner gibt es unterschiedliche Herausforderungen, für deren Abschluss man Punkte erhält. Die Punkte wiederum können dann für Gutscheine bei unterschiedlichen Anbietern eingelöst werden.
„Klimaschutz im Alltag ist individuell und kann nicht mit der Brechstange erfolgen. Wenn ich für den Weg zur Arbeit zwingend auf ein Auto angewiesen bin, ist es nicht hilfreich, wenn mir jemand rät, mit dem Fahrrad zu fahren. Deswegen gibt es bei der KlimaRallye die vier Themenschwerpunkte Ernährung, Wohnen, Konsum und Mobilität sowie verschiedenste Herausforderungen. Auch Rätsel sorgen dafür, dass bei der Rallye keine Langeweile aufkommt“, verspricht Ronja Post.
Die KlimaRallye läuft vier Wochen lang. Für die Teilnahme kann man Teams bilden und so beispielsweise als Familie, Schulklasse oder Unternehmen mitmachen. Weitere Informationen dazu und den Link zur „2zero“-App gibt es auf www.lemgo.de.
Geologischer Dienst NRW erkundet Ostwestfalen-Lippe
Mit vibrationsseismischen Messungen wird der Geologische Dienst NRW ab dem 27. August den
tiefen Untergrund in der Region Ostwestfalen-Lippe erkunden. Gesucht werden
Gesteinsformationen in der Tiefe, die potenziell für eine geothermische Nutzung geeignet sind. Die
Ergebnisse werden der Öffentlichkeit nach ihrer Auswertung zur Verfügung gestellt.
Gleich zwei Messtrupps, bestehend aus je drei schweren Spezialfahrzeugen, den sogenannten Vibro
Trucks, plus Begleitfahrzeugen und einer rund 25 Personen starken Crew, werden von Ende August
bis Ende September zwischen Minden, Paderborn, Bielefeld und Gütersloh unterwegs sein. Die
Messungen sollen im Rahmen des Projektes „Geowärme – Wir erkunden NRW.“ ein möglichst
detailliertes Abbild des Untergrundes bis in 4 000 Meter Tiefe liefern – ähnlich einem Ultraschallbild.
Anhand der Daten lässt sich abschätzen, wo sich potenziell wasserführende Gesteinsschichten
befinden und wie tief diese liegen. Heißes Wasser aus der Tiefe ist wiederum die Voraussetzung, um
mithilfe der Tiefengeothermie Fernwärmenetze, Industrie und Landwirtschaft mit klimafreundlicher
Wärme zu versorgen. Diese steht 24 Stunden und 7 Tage die Woche, bei jeder Witterung und zu
jeder Jahreszeit zur Verfügung – eine große Chance für Nordrhein-Westfalen, wo viele Kommunen
über Fernwärmenetze verfügen, die bislang meist aus fossilen Energieträgern gespeist werden.
Das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen
hat den Geologischen Dienst NRW (GD NRW) damit beauftragt, die vibrationsseismischen
Messungen durchzuführen. In den letzten Jahren hat der GD NRW drei solcher Messkampagnen
durchgeführt: 2021 im Münsterland, 2022 im Rheinland und 2023 am Niederrhein. Erste Kommunen
bauen bereits auf den Ergebnissen auf und planen eigene lokale Projekte.
Rekord bei der Stadt Detmold: 32 neue Auszubildende
Schon jetzt für das Jahr 2025 bewerben
Sie lernen die unterschiedlichsten Berufe wie Gärtnerin und Gärtner, Erzieherin und Erzieher, Verwaltungsfachangestellte und Verwaltungsfachangestellter, Kauffrau und Kaufmann für Büromanagement, oder auch Fachinformatikerin und Fachinformatiker sowie Stadtinspektorenanwärterin und -anwärter – und noch viele weitere mehr: 32 junge Menschen haben jetzt ihre Berufsausbildung bei der Stadt Detmold begonnen. Das sind so viele wie noch nie.
Über diesen Rekord freut sich auch Detmolds Bürgermeister Frank Hilker, der sich auf die Zusammenarbeit mit den neuen Kolleginnen und Kollegen freut und sie bei der offiziellen Begrüßung ausdrücklich dazu ermutigt hat, sich mit ihren Ideen einzubringen und bei Bedarf „mutig Dinge anzusprechen“.
Insgesamt bildet die Stadt Detmold derzeit 81 junge Menschen in 19 von insgesamt 21 möglichen Berufen aus. Schon jetzt läuft der Countdown für Interessierte, die im Jahr 2025 eine Ausbildung zur/zum Verwaltungsfachangestellten oder als Stadtinspektorenanwärterin/bzw. -anwärter beginnen möchten.
Der Bewerbungsschluss für diese beiden beruflichen Laufbahnen ist bereits der 15. September 2024.
Weitere Informationen gibt es auf der Website der Stadt unter www.detmold.de.
Bildunterzeile: Der größte Ausbildungsjahrgang aller Zeiten bei der Stadt Detmold hat jetzt seine Berufsausbildung begonnen. Bürgermeister Frank Hilker hat die neuen Kolleginnen und Kollegen im Rathaus begrüßt. Foto: Stadt Detmold
„In Sachen Sicherheit eine Win-win-Situation für alle!“
Gemeinde Augustdorf und Stadt Blomberg sind neue Partnerkommunen des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) Detmold-Lippe
Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) Detmold-Lippe hat erneut Zuwachs bekommen: Nachdem zuletzt die Städte Detmold, Horn-Bad Meinberg und Lage sowie die Gemeinde Schlangen ihre Aufgaben im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit gebündelt hatten, um das Thema kommunale Sicherheit vor Ort effektiv und zukunftsfähig zu gestalten, haben sich nun auch die Gemeinde Augustdorf und die Stadt Blomberg der Kooperation angeschlossen.
„Die interkommunale Zusammenarbeit in diesem Bereich ist eine Win-win-Situation für alle beteiligten Kommunen, da der KOD Detmold-Lippe nun eine deutlich erhöhte Präsenz in der Fläche hat“, sagt Detmolds Bürgermeister Frank Hilker. Es sei das richtige Signal, dass sich das Team immer weiter professionalisiert und gut ausgerüstet habe, um auch in schwierigen Situationen wirksam aufzutreten. „Die interkommunale Zusammenarbeit ist ein absolutes Zukunftsmodell und perspektivisch auch für viele andere Bereiche der öffentlichen Verwaltung denkbar“, so Hilker.
Der KOD Detmold-Lippe ist jetzt auf einer eine Fläche von insgesamt 512 Quadratkilometern für 161.000 Einwohner verantwortlich. Aktuell sind 16 Mitarbeitende mit sieben Fahrzeugen in diesem Bereich eingesetzt. „Alle Kommunen stehen vor den
gleichen Herausforderungen. Die Idee der Zusammenarbeit im Bereich des ordnungsbehördlichen Außendienstes hat sich als absolut sinnvoll herausgestellt und erhält landesweite Beachtung“, freut sich Peer Reese, Abteilungsleiter Ordnung, Kommunaler Ordnungsdienst, Gewerbe und Wahlen bei der Stadt Detmold. Regelmäßig gibt es in Detmold Anfragen anderer Behörden, die sich darüber informieren wollen, wie der KOD Detmold-Lippe aufgestellt ist und wie genau die Zusammenarbeit funktioniert.
Auch die Rückmeldungen aus der Bevölkerung sind in allen beteiligten Kommunen durchweg positiv. Die Kontrollen an Brennpunkten und zum Beispiel auf Schulgeländen führten bereits dazu, dass die Anzahl der Sachbeschädigungen an städtischen Gebäuden deutlich rückläufig ist.
Die Koordinierung des KOD erfolgt über eine eigene Leitstelle, die bei der Stadt Detmold eingerichtet ist. Die Leitstelle optimiert Erreichbarkeiten und setzt die Einsatzkräfte dadurch noch effektiver ein. Alle Städte und Gemeinden haben besondere Brennpunkte benannt, die regelmäßig angefahren und überprüft werden. Denn: Sicherheit ist eine notwendige Voraussetzung, um sich in der persönlichen Umgebung wohlfühlen zu können.
Daneben ist eine gute Sicherheitslage auch ein wesentlicher Standort- und Attraktivitätsfaktor für jede Stadt oder Gemeinde. „Die Präsenzstreifen sowie die Kontrollen auf öffentlichen Flächen von den sehr gut ausgebildeten und auch sehr gut ausgestatteten Mitarbeitenden werden von den Augustdorfer Bürgerinnen und Bürgern positiv wahrgenommen und stärken dadurch das Sicherheitsgefühl“, bestätigt Augustdorfs Bürgermeister Thomas Katzer. Auch Christoph Dolle, Bürgermeister der Stadt Blomberg, ist überzeugt: „Der Kommunale Ordnungsdienst ist für die Stadt Blomberg eine große Chance, weil wir durch die Kooperation ein deutlich breiteres Zeitspektrum abdecken und somit viel flexibler mit den eigenen begrenzten Personalkapazitäten umgehen können.“
Der KOD Detmold-Lippe nimmt die Aufgaben der ordnungsbehördlichen Gefahrenabwehr wahr. Neben Präsenzstreifen erfolgen Jugendschutzkontrollen, die Überprüfung der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften im Ordnung- und Gewerberecht, die Ermittlung von Verursachern, zum Beispiel bei wilden Müllablagerungen, Präsenz und Überwachung bei Veranstaltungen und vieles mehr. Das Aufgabengebiet ist vielseitig und entwickelt sich ständig weiter. Als „sehr gut“ bewertet Teamleiter Peer Resse die Zusammenarbeit mit der Polizei. Auch um die Beseitigung nächtlicher Ruhestörung, die früher von der Polizei bearbeitet wurde, aber Aufgabe der Ordnungsämter ist, kümmert sich der KOD.
Der KOD Detmold-Lippe ist unter der Rufnummer 05231 977-777 erreichbar und montags bis donnerstags in der Zeit von 8 bis 22 Uhr, freitags von 8 bis 2 Uhr nachts sowie samstags von 15 Uhr bis 2 Uhr nachts im Einsatz.
Bildunterzeile: Ein starkes Team für die Sicherheit in ihren Kommunen (von links): Andreas Fenske (Stadt Detmold, Fachbereichsleiter Städtische Betriebe und Ordnung), Peer Reese (Abteilungsleiter Ordnung, Kommunaler Ordnungsdienst, Gewerbe und Wahlen bei der Stadt Detmold), Mohsen Jalalivarnamkhasti, Diana Boschmann
und Maximilian Sieveke (KOD Detmold-Lippe) sowie die Bürgermeister Heinz-Dieter-Krüger (Horn-Bad Meinberg), Christoph Dolle (Blomberg), Frank Hilker (Detmold), Matthias Kalkreuter (Lage), Thomas Katzer (Augustdorf) und Marcus Püster (Schlangen).
Foto: Stadt Detmold
Neues Schild sensibilisiert für Radlerinnen und Radler auf der Fahrbahn
Eine generelle Benutzungspflicht für Radwege existiert nicht mehr.
Detmold. An einigen Detmolder Straßen hängen seit kurzem neue Hinweisschilder. Sie tragen die Aufschrift „Fahrradfahren auf der Fahrbahn erwünscht“ und zeigen per Piktogramm einen Abstand zwischen Pkw und Fahrrad von 1,5 Metern an. Dabei verfügen diese Straßen auch über einen Fahrradweg. Was also hat es mit den Schildern auf sich? Heißt es das nun, dass die Radwege nicht mehr benutzt werden sollen?
Ganz und gar nicht. Der Grund für die Beschilderung ist ganz einfach: „Wir haben in den vergangenen Monaten im gesamten Stadtgebiet mehrere dieser Schilder aufgestellt, um die Fahrerinnen und Fahrer von Kraftfahrzeugen zu sensibilisieren, dass Radfahrende die Fahrbahnen nutzen und dies auch dürfen“, erläutert Petra Rehling, Leiterin des Teams Verkehrsplanung und Mobilitätsmanagement der Stadt. Der auf den kleinen Tafeln dargestellte Abstand zwischen Auto und Fahrrad soll noch einmal daran erinnern, dass gegenseitige Rücksichtnahme und der ausreichende Abstand beim Überholen der Verkehrssicherheit dienen. Laut Straßenverkehrsordnung muss der Abstand innerorts mindestens 1,50 Meter betragen und außerhalb einer Ortschaft zwei Meter.
Selbstverständlich dürfen weiterhin die Radwege genutzt werden, ja manche Verkehrsteilnehmer sollten sie auch ganz explizit benutzen. Zum Beispiel Kinder. Kinder bis zu einem Alter von acht Jahren müssen auf einem Gehweg radeln, Kinder bis zehn Jahre dürfen den Gehweg nutzen. Auch eine Aufsichtsperson, die ein Kind bis zu einem Alter von acht Jahren begleitet, darf auf dem Gehweg fahren. Gibt es einen Radweg, so dürfen die Kinder bis zu einem Alter von acht Jahren statt des Gehwegs auch den Radweg nutzen.
Eine generelle Benutzungspflicht für Radwege außerhalb der genannten Gruppen gibt es seit einer Novellierung der Straßenverkehrsordnung nicht mehr. Der Grund: Viele Radwege entsprachen nicht mehr den Anforderungen der aktuellen Regelwerke, vor allem im Hinblick auf die Breiten. Deshalb wurden die benutzungspflichtigen Radwege in Radwege ohne Benutzungspflicht umgewandelt. Das heißt: Die Radlerinnen und Radler können selbst wählen, ob sie lieber auf dem Radweg oder auf der Straße fahren wollen. Da immer mehr Pedelecs unterwegs sind und damit auch die Geschwindigkeit der Radlerinnen und Radler steigt, kann die Fahrbahn ein Sicherheits- und Komfortgewinn für die Radfahrenden sein – insbesondere zu Zeiten, in denen dort nicht viele Kraftfahrzeuge unterwegs sind. Radwege müssen nur dann verpflichtend benutzt werden, wenn sie mit einem blauen Schild mit weißem Fahrrad (als reiner Radweg, als getrennter oder gemeinsamer Radweg) ausgeschildert sind.
Wie kann eine Fahrbahn sicherer sein als ein Radweg? Das erklärt sich, wenn man einmal schaut, wo die neuen Hinweistafeln aufgestellt sind, zum Beispiel an der Hornschen Straße in Detmold. Petra Rehling erläutert: „Entlang der Hornschen Straße gibt es zwischen der Einmündung Johannettental/Volkhausenstraße und der Einmündung der Hornoldendorfer Straße/Remmighauser Straße einen Zweirichtungsradweg. Solche Radwege, die in beide Richtungen befahren werden, sollten in Ortsdurchfahrten möglichst vermieden werden, da jede Ausfahrt eine potenzielle Gefahrenquelle darstellt, insbesondere für den schneller fahrenden Radverkehr.“ Aber letztlich entscheiden alle Radlerinnen und Radler selbst, wo sie sich sicherer aufgehoben fühlen. Sie können den Radweg oder die Fahrbahn benutzen. Darauf weisen die neuen Schilder hin.
Foto: Dieses Schild soll darauf hinweisen, dass Radfahrende auch die Fahrbahn nutzen dürfen. (Foto: Stadt Detmold.)