CABARET
Nächste Termine 15.09. / 20.09. / 22.09. / 28.09. / 03.10. / 06.10. / 23.10. / …
Karten T. 0521 51 5454 // www.theater-bielefeld.de
Musical in zwei Akten / Buch von Joe Masteroff / nach dem Stück Ich bin eine Kamera von John van Druten und Erzählungen von Christopher Isherwood / Gesangstexte von Fred Ebb / Musik von John Kander / Deutsch von Robert Gilbert / In der reduzierten Orchesterfassung von Chris Walker
Musikalische Leitung William Ward Murta Inszenierung Michael Heicks Bühne und
Kostüme Timo Dentler, Okarina Peter Choreografie Yara Hassan Licht Johann
Kaiser Dramaturgie Jón Philipp von Linden Choreinstudierung Hagen Enke
Mit Max William Best / Georg Böhm / Nikolaj Alexander Brucker / Amber Chiara Eul
/ Leona Grundig / Lara Hofmann / Christina Huckle / Luisa Ofelia Montero De la
Rosa / Maria Pambori / Nathalie Nongploi Plüss / Carmen Priego / Carlos H. Rivas /
Susanne Schieffer / E-Motion / Bielefelder Opernchor, Bielefelder Philharmoniker
»Maybe this time«: Vielleicht klappt’s ja diesmal, träumt sich Sally Bowles die
Erlösung aus ihrer tiefen, wohl verborgenen Einsamkeit herbei, denn sie hat un
längst einen Mann kennengelernt und ist nun schwanger. Wir schreiben das Jahr
1930, der Mann ist Amerikaner und heißt Clifford Bradshaw. Kennengelernt haben
sie sich im Kit Kat Club, dem angesagtesten Etablissement Berlins, dessen Haupt
attraktion niemand anderes ist als Sally selbst. Doch die Zeiten sind unsicher: Sally
verliert ihren Job und Cliff nimmt einen an, der ihn unwillkürlich auf die dunkle Seite
der Macht zu ziehen droht. Die Schatten der heraufziehenden NS-Herrschaft legen
sich auch über die aufkeimende Liebe zwischen Fräulein Schneider, Cliffords Ver
mieterin, und dem jüdischen Gemüsehändler Schultz. Als deren Verlobungsfeier
zum Schauplatz eines Eklats wird, beginnt auch die Beziehung zwischen Sally und
Clifford zu wackeln. Doch was immer auf den Straßen Berlins geschieht, im Kit Kat
Club wird munter weiter gefeiert. Oder doch nicht? »Ein Cabaret ist diese Welt, /
Und wenn die Welt in Stücke fällt: / Ich liebe das Cabaret!«
Fotos: JOSEPH RUBEN
Das Lebensgefühl der ausgehenden »Goldenen Zwanziger« – die Vergnügungssucht
nach den Entbehrungen des Ersten Weltkriegs, die Arbeitslosigkeit infolge der Welt
wirtschaftskrise, die politisch unsicheren Verhältnisse der Weimarer Republik mit
ihren Straßenkämpfen, all das porträtierte der britische Schriftsteller Christopher
Isherwood in seinen Berlin-Romanen, die er zwischen 1929 und 1933 verfasste.
Zwanzig Jahre später machte John van Druten Isherwood selbst zur Hauptfigur
seines Theaterstücks »I am a Camera (Ich bin eine Kamera)«, das 1951 am Broad
way uraufgeführt und 1955 verfilmt wurde, doch ungleich erfolgreicher erschien der
Stoff im Musical »Cabaret«: Komponist John Kander und Songtexter Fred Ebb
hatten sich 1962 kennengelernt, mit »Cabaret« landeten sie 1966 ihren ersten
Welterfolg. Hier werden die Liebesepisoden der beiden Paare mit ihren tragischen
Verwerfungen konterkariert von den Shows im Kit Kat Club, die das Duo Kander/Ebb
mit unsterblichen Melodien ausstattete. Das Show-Element wird gleichsam zum
Erzählmodus, die Balance zwischen Komik, Groteske, Tragik, Tanz und Alltagsszenen
bildet die unwiderstehliche Mischung, die dieses Musical so einmalig macht. Von
seiner Aktualität ganz zu schweigen …
Intendant Michael Heicks führt Regie im Bühnen- und Kostümbild von Timo Dentler
und Okarina Peter (»Berlin Alexanderplatz«) und mit der Choreografie von Yara
Hassan (»Der Mann, der Sherlock Holmes war«). In den Hauptrollen sind Lara
Hofmann (Sally Bowles, erstmals am Theater Bielefeld), Nikolaj Alexander Brucker
(Clifford Bradshaw) und Christina Huckle (Conferencier) zu erleben, außerdem
Carmen Priego (Fräulein Schneider) und Georg Böhm (Ernst Ludwig) aus dem
Schauspielensemble, Carlos H. Rivas (Herr Schulz) und Leona Grundig/Susanne
Schieffer (Frl. Kost) sowie als Kit Kat People Max William Best, Amber Chiara Eul,
Luisa Montero de la Rosa, Maria Pambori und Nathalie Nongploi Plüss. William
Ward Murta leitet die Bielefelder Philharmoniker
MUSIKALISCHE LEITUNG
William Ward Murta (geboren in Fort Smith/Arkansas) war von 1984 bis 2022
Musical-Kapellmeister am Theater Bielefeld, wo er die musikalische Leitung
zahlreicher Produktionen übernahm und auch weiterhin übernimmt. Murta ist in
Musikerkreisen ein gefragter Arrangeur; viele seiner Arrangements gehören zu den
Standards von Musical- und Gala-Aufführungen im In- und Ausland. Darüber
hinauskomponiert Murta eigene Musicals: 1987 »M… wie Marilyn« und sein Werk
über das Leben von Galileo Galilei, »Starry Messenger (Sternenbote)«, das 2004
sehr erfolgreich am Theater Bielefeld uraufgeführt wurde. Zu Beginn der Spielzeit
2010/11 folgte die Aufsehen erregende Uraufführung von »The Birds of Alfred
Hitchcock« und 2016/17 »Das Molekül,« zu dem er auch das Textbuch verfasste.
INSZENIERUNG
Michael Heicks ist seit Januar 2005 Intendant der Bühnen und Orchester Bielefeld,
wo er von 2000 bis 2004 bereits Schauspieldirektor war. Mit Beginn der Spielzeit
2018/19 übernahm er zudem die Intendanz der Rudolf-Oetker-Halle (Konzerthaus
Bielefeld). Begonnen hatte Michael Heicks nach seinem Regie- und Schauspielstu
dium an der Otto-Falckenberg-Schule in München zunächst als freier Regisseur mit
Inszenierungen am Staatstheater Braunschweig, Staatstheater Oldenburg, Grips
Theater Berlin, am Deutschen Theater Göttingen, Theater Salzburg, bei den Frei-
lichtspielen Schwäbisch Hall, am Theater Basel, Theater am Neumarkt in Zürich,
an den Münchner Kammerspielen und am Thalia Theater Hamburg. Am Theater
Bielefeld inszenierte er zuletzt Oliver Bukowskis »Warten auf’n Bus«, den Janis
Joplin-Abend »Cry Baby«, den Monty Python-Abend »Singin Circus‘«, Edward
Albees »Wer hat Angst vor Virginia Woolf?« sowie Yasmina Rezas »Kunst«,
Herman Melvilles »Moby Dick«, das Familienstück zur Weihnachtszeit »Der
satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch«, »Die Wiedervereinigung der
beiden Koreas« und »Der Sandmann«.
BESETZUNG
SALLY BOWLES Lara Hofmann
CONFERENCIER Christina Huckle
CLIFFORD BRADSHAW Nikolaj Alexander Brucker
FRÄULEIN SCHNEIDER Carmen Priego
HERR SCHULTZ Carlos Horacio Rivas
Weitere Biografien der Beteiligten:
https://theater-bielefeld.de/veranstaltung/cabaret.html