
Magazin im Archiv Kirchfeld, Blick ins Archiv
Setz ein Zeichen für Respekt, Vielfalt und Demokratie
Die Arolsen Archives sind das internationale Zentrum über NS-Verfolgung mit dem weltweit umfassendsten Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus. Die Sammlung mit Hinweisen zu rund 17,5 Millionen Menschen gehört zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Sie beinhaltet Dokumente zu den verschiedenen Opfergruppen des NS-Regimes und ist eine wichtige Wissensquelle für die heutige Gesellschaft. Im Jahre 1945 gründeten Befreite des KZ Dachau eine Auskunftstelle: Das International Information Office (IIC) Es unterstützte ehemalige Häftlinge und deren Angehörigen indem es ihnen Inhaftierungsbescheinigungen ausstellte mit denen Fürsorgeleistungen ausgestellt werden konnten. Außerdem dokumentierte das IIC die Gräuel des KZ Dachau mit Listen der dort inhaftierten und verstorbenen Personen. Grundlage waren Unterlagen des KZ, die Häftlinge retten konnten, und die sich heute mit Akten des IIC in Bad Arolsen befinden.
Über 75 Jahre, nach der Gründung durch die Alliierten sind die Arolsen Archives ein Ort der Wahrheit und Erinnerung, an dem die Beweise der nationalsozialistischen Gräueltaten sicher aufbewahrt werden. Ein Denkmal aus Papier und zugleich ein digitales Denkmal, da die Sammlung online zugänglich ist. Wir waren in der Ausstellung in der Bad Arolser Innenstadt, die für jeden zugänglich ist und wurden von den Mitarbeiterinnen Malgorzata Przygyla und Petra Hambach durch die Ausstellung geführt. Hier erfuhren wir nicht nur großes Fachwissen von den beiden sehr engagierten Damen, sondern auch große menschliche Empathie für die Menschen, denen in dieser unmenschlichen Zeit jede Form von Menschenwürde abgesprochen wurde und ihnen ihr Leben genommen wurde. Egal ob jung oder Alt, ob Mann oder Frau, ob Kind oder Greis.
Die Arolsen Archives dokumentierten die Verbrechen der Nationalsozialisten und die Schicksale der Opfer. Die Sammlung bietet Informationen zu 17,5 Millionen Menschen, zu Holocaust-Opfern, KZ Häftlingen sowie Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern.- den Ermordeten und den Überlebenden. Manchmal ist nur noch ein Name auf einer Liste die einzige Spur. Manchmal gibt es eine Vielzahl von Dokumenten, die ausführlich vom Schicksal der Verfolgten erzählen. Die Recherche ist dank des Online -Archives von überall auf der Welt möglich, denn über 30 Millionen Dokumente sind bereits im Online – Archiv veröffentlicht.
Die Arolsen Archives sind das internationale Zentrum über NS-Verfolgung mit dem weltweit umfassendsten Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus. Die Sammlung mit Hinweisen zu rund 17,5 Millionen Menschen gehört zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Sie beinhaltet Dokumente zu den verschiedenen Opfergruppen des NS-Regimes und ist eine wichtige Wissensquelle für die heutige Gesellschaft. Junge Menschen in Europa wachsen heute in Gesellschaften auf, in denen Diskriminierungen und Radikalisierungen stetig zunehmen. Wer sich mit der Verfolgung von Menschen in der Zeit zwischen 1933und 1945 auseinandersetzt bekommt ein ganz anderes Bewusstsein das die Gründe der Verfolgung von Millionen Menschen nicht Geschichte sind. Respekt, Vielfalt und Demokratie sind Werte, die bedroht sind und gemeinsames Handeln fordern.
Seit 2016 leitet Floriane Azoulay, Menschenrechtsexpertin aus Frankreich das Arolsen Archivs.
