Seit diesem Wintersemester hat die Hochschule ihre Kinderkonzerte zusätzlich um Angebote für Jugendliche in zwei Altersgruppen erweitert. Entstanden ist eine neue Konzertreihe mit dem Titel „Happy New Ears!“. Nach der ersten Veranstaltung für Kinder folgte am Sonntag, 01.12., im Detmolder Sommertheater das erste Konzert für Jugendliche. Claudia Runde im Gespräch über ihre Version von „Deutschland sucht den Superstar“ und wie sie die neue Zielgruppe für klassische Musik gewinnen möchte.
Zwei Konzerte für Jugendliche der Mittelstufe gehören zur Reihe „Happy New Ears!“
Was ist das Ziel dieser neuen Konzertreihe?
Wir wollen zum einen möglichst viele Menschen in Detmold und Umgebung für klassische Musik begeistern. Dazu zählen auch Zielgruppen, die von sich aus nicht regelmäßig auf unseren Campus kommen. Zum anderen möchten wir, dass viele Studierende neben ihrer künstlerischen Ausbildung auch musikvermittlerisch tätig werden. So können sie nach ihrem Detmolder Studium mit neuen Konzertideen auftreten, aber auch in finanziell schwierigen Zeiten mit mehreren Standbeinen einen guten Start in das Berufsleben bekommen. Ein gutes Beispiel ist eine Absolventin der Klavierklassen, die nach ihrem zusätzlichen Musikvermittlungsstudium gerade eine Assistenz in der Musikvermittlung bei den Stuttgarter Philharmonikern bekommen hat. Solche Erfolgsmeldungen sind in unserem Studienfach sehr häufig.
Wie sieht die neue Konzertreihe konkret aus?
Die neue Reihe richtet sich neben den Konzerten für 4 bis 8-jährige nun auch an ältere Kinder und Jugendliche. Während der Masterstudiengang hauptsächlich die älteren Zielgruppen anspricht, kümmern sich die Wahlfächler weiterhin um die Concertino Piccolino-Konzerte. Trotz der unterschiedlichen Altersgruppen wollten wir einen gemeinsamen Bogen über die Reihe spannen. Wir haben dafür den Titel „Heldenhaft“ gewählt, da er für Kids und Teenies gleich relevant ist und facettenreich beleuchtet werden kann.
Was erwartet die Jugendlichen?
Für die Jugendlichen reisen wir mit einer Jazz-Combo durch die Musikgeschichte, von den Jazz-Größen der 50er und 60er Jahre bis in die Gegenwart. Das Moderatorenteam besteht dabei aus unterschiedlichen Altersgruppen, um verschiedene Perspektiven einzubringen. Für die Gruppe der Dritt- bis Sechstklässler haben wir das Format „Detmold sucht den Superkomponisten“ entwickelt – ähnlich wie „Deutschland sucht den Superstar“. Es gibt einen glamourösen Moderator, eine Jury und den Live-Moment auf der Bühne. Komponist*innen zeigen sich hier von ihrer besten Seite, ergänzt durch Handy-Videos, die einen Einblick in ihr privates Leben geben.
Wie gestalten Sie die Konzerte für die Jugendlichen?
Neben der Musik und Moderation setzen wir auf moderne Lichteffekte, die teilweise auch ins Publikum hineinwirken, um die Zuschauer stärker einzubeziehen. Mehr wird im Moment noch nicht verraten. Außerdem bieten wir konzertvorbereitendes Material an, das besonders für den Musikunterricht nützlich ist und das Konzertthema vor und nach der Vorstellung vertiefen soll. Uns ist dabei die Zusammenarbeit mit den Schulen und den Musiklehrer*innen sehr wichtig: Wir wollen den Unterricht nicht ersetzen, sondern ergänzen!
Wie lassen sich Jugendliche am besten zu klassischer Musik einladen?
Unser Plan ist es, direkt auf die Schulen zuzugehen. So finden die Konzerte für die Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe am Montagmorgen zur besten Unterrichtszeit, um 9 und 11 Uhr statt, damit ganze Klassenverbände teilnehmen können. Wir haben bereits Schulen in der Umgebung von etwa 10 Kilometern kontaktiert und auch schon erste, sehr positive Rückmeldungen bekommen.
Wird Concertino Piccolino weiterhin ein zentraler Bestandteil der Konzertreihe bleiben?
Absolut. Concertino Piccolino bleibt der wichtigste Bestandteil der Reihe. Denn es soll auch weiterhin heißen: Für die Kinder nur das Beste! Was die Jugendkonzerte betrifft, starten wir erst einmal mit einem Konzert pro Altersgruppe und hoffen, dass sich auch diese Formate zu Dauerbrennern entwickeln, die wir ausbauen können. Ich freue mich darauf und bin sehr gespannt!