Caspar David Friedrich und sein Kreis Caspar David Friedrich hatte kein Lehramt an der Dresdener Kunstakademie. Dennoch beeinflusste er mit seiner Landschaftsmalerei zahlreiche, meist jüngere Künstler. Carl Gustav Carus, Maler, Arzt und Gelehrter, war mit Friedrich befreundet. Unter dem Eindruck von Friedrichs romantischen Motiven entstand sein Bild Pilger im Felsental. Auch Georg Friedrich Kersting war mit Friedrich befreundet. Gemeinsam durchwanderten sie 1810 das Riesengebirge. Als sich Kersting dem Freiwilligenheer gegen Napoleon anschloss, finanzierte Friedrich, trotz Geldmangels, dessen Ausrüstung. 1818 ließ sich der Norweger Johan Christian Dahl in Dresden nieder. 1823 zog er in das Haus, in dem Friedrich wohnte. Beide Künstler waren eng verbunden und pflegten einen regen künstlerischen Austausch. Weitere in Dresden wirkende Maler wie Ernst Ferdinand Oehme, Ludwig Richter oder Gustav Grunewald ließen sich von Friedrichs stimmungshaften Landschaften inspirieren. Nicht nur in Dresden, auch in Berlin wurden Friedrichs Werke auf den Akademieausstellungen präsentiert. Den Künstlern Karl Friedrich Schinkel und Carl Blechen waren sie dadurch gewiss bekannt. In Schinkels Bild Spreeufer bei Stralau zeigt sich der Einfluss des Dresdener Meisters. 1823 besuchte Blechen Dresden, wo er Dahl und Friedrich traf und im Elbsandsteingebirge wanderte. Unter dem Eindruck dieser Reise entstanden die Gemälde Bäume im Herbst bei Sonnenaufgang und Gebirgsschlucht im Winter. In seiner Darstellung der Klosterruine Oybin griff Blechen ein Motiv auf, das auch für Friedrich von großer Bedeutung war. Einführung Caspar David Friedrich wurde vor 250 Jahren geboren. Er schuf eine Kunst, die heute ein großes Publikum fasziniert. Seine Bilder sprechen Auge, Gefühl und Verstand an. Friedrich liebte die Natur und hielt sich häufig in ihr auf. Er stammte aus Greifswald an der Küste. Den größten Teil seines Lebens verbrachte er in Dresden, umgeben von Gebirgslandschaften. Küsten und Gebirge wurden die Orte, zwischen denen er sich bewegte. Sie wurden zu den Hauptmotiven seiner Kunst. Bevorzugt am Morgen oder am Abend ging Friedrich ins Freie, um den Farbzauber der Dämmerung zu studieren. Aufmerksam beobachtend bildete er zarteste Lichtstimmungen ab. Er vertiefte sich in die Vielfalt der Formen von Bäumen und Sträuchern, Felsen und Wolken. Das zeigen seine präzisen und detailreichen Zeichnungen. Im Atelier komponierte er auf der Grundlage dieser Studien seine Landschaften mit weiten Himmeln und fernen Horizonten. In ihnen wird die Unendlichkeit von Raum und Zeit spürbar. Mit einer ungewöhnlich feinen Malerei entstanden Bilder der Sehnsucht und der Hoffnung, aber auch des Zweifels. Friedrichs Darstellungen erscheinen naturnah. Ihre Bedeutung geht jedoch über das Sichtbare hinaus. Sie ist spürbar, lässt sich aber kaum in Worte fassen. Fragen zum menschlichen Leben und dessen Endlichkeit werden berührt. Infolge der Aufklärung hatte der Glaube an Bedeutung verloren. Nichts schien mehr verbindlich. Darauf reagierte auch Friedrich mit seiner Kunst. Seine Rückenfiguren schauen in eine Unermesslichkeit, die ihnen ein Rätsel bleibt. So werfen auch heute Friedrichs stille Bilder die Frage auf: Wo steht der Mensch im Verhältnis zur Welt? Angesichts der aktuellen Popularität Friedrichs ist es kaum vorstellbar, dass er nach seinem Tod weitgehend in Vergessenheit geriet. Seine Wiederentdeckung zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit der Jahrhundertausstellung an der Nationalgalerie wird hier gesondert betrachtet. Als Kooperationspartner dieser Ausstellung hat das Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin umfangreiche Leihgaben zur Verfügung gestellt. Bilderpaare Caspar David Friedrichs Bilderpaare haben einen besonderen Stellenwert in seinem Werk. Sie vermitteln Ideen, die über das einzelne Bild hinausgehen. Die meist gleich großen und fast zeitgleich entstandenen Paare regen zum Vergleich an: Wo bestehen Ähnlichkeiten, wo Unterschiede und worauf wird damit hingewiesen? Bei manchen handelt es sich um Gegensatzpaare, bei anderen um eine zusammenhängende Erzählung. Es kann aber auch nur eine rein motivische oder formale Nähe geben. Wechselnde Tages- oder Jahreszeiten innerhalb eines Paares stehen immer auch für ständigen Wandel in der Natur und im Leben. Im Bilderpaar Ausblick ins Elbtal und Hünengrab im Schnee kommt dieser Gedanke beispielsweise zum Ausdruck. Das trifft auch für das Bilderpaar Der einsame Baum und Mondaufgang am Meer zu, das aus der Gründungssammlung der Nationalgalerie stammt. 1810 hatte Friedrich mit den beiden Bildern Mönch am Meer und Abtei im Eichwald in Berlin seinen künstlerischen Durchbruch. Sie waren auf der Akademieausstellung zu sehen und wurden vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. gekauft. Eine Besprechung durch Heinrich von Kleist in den Berliner Abendblättern hatte den Mönch am Meer bekannt gemacht. In der kleinen Figur vor der fast leeren, unbegrenzten Landschaft sah man die Einsamkeit und Verlorenheit des Menschen vor der Unendlichkeit der Natur ausgedrückt. Der Mensch ist mit dem nicht Fassbaren konfrontiert. Hieraus ergibt sich eine Verbindung zur Abtei im Eichwald: Der Trauerzug um eine Ruine wirft die Frage auf, wo der Mensch im Angesicht des Todes zwischen Wissen und Glauben steht. Die Jahrhundertausstellung 1906 Die Nationalgalerie in Berlin gab zu Beginn des 20. Jahrhunderts den entscheidenden Anstoß zur Wiederentdeckung des damals weitgehend vergessenen Romantikers Caspar David Friedrich. Sie präsentierte 1906 die Ausstellung deutscher Kunst aus der Zeit von 1775–1875, auch Deutsche Jahrhundertausstellung genannt. Dort wurden 36 Gemälde und 57 Zeichnungen Friedrichs gezeigt. Eine solch umfassende Präsentation zum Werk des Malers hatte es bis dahin nicht gegeben. Die Deutsche Jahrhundertausstellung war eine der bedeutendsten und wirkungsreichsten Ausstellungen der Nationalgalerie. Die Leitung lag im Wesentlichen bei Direktor Hugo von Tschudi und Alfred Lichtwark, dem Direktor der Hamburger Kunsthalle. Zwischen Januar und Mai 1906 fand die Jahrhundertausstellung im gesamten Gebäude der Nationalgalerie statt. Über 2000 Gemälde und etwa 1300 Zeichnungen waren zu sehen. Die 36 Gemälde Friedrichs wurden im Mittelgeschoss der Nationalgalerie in zwei Apsis-Räumen präsentiert, seine 57 Zeichnungen hingen im Neuen Museum. Mit Neubewertungen und Neuentdeckungen der deutschen Kunst des 19. Jahrhunderts positionierte sich die Ausstellung im Streit um die damals aktuellen Kunstströmungen. Eine neue, vom Impressionismus geprägte Kunstauffassung kam darin zum Ausdruck. Sie führte zur Wiederentdeckung Friedrichs, der nun als herausragender Maler von Licht und Atmosphäre und als Vorreiter der Moderne gefeiert wurde. Hugo von Tschudi, Direktor der Nationalgalerie, über Caspar David Friedrich 1906 „Friedrich gehört keineswegs zu den ganz Unbekannten. Die Nationalgalerie hat in ihrem Bestand zwei Bilder und ein drittes wurde vor wenigen Jahren dazu gekauft […]. Aber sie sprechen eine so leise Sprache, daß das eilige Galeriepublikum achtlos daran vorüberging. Erst jetzt, wo all diese bekannten mit vielen unbekannten Bildern aus Privatbesitz vereinigt wurden, kommt sein Wort zur Geltung und mit Staunen vernehmen wir einen Künstler, der Vieles und Ungewöhnliches zu sagen hat. […] Was Philipp Otto Runge als Kunst der Zukunft vorschwebte, die Schilderung der Landschaft unter dem ewig sich wandelnden Spiel von Licht und Luft, tritt jetzt [mit Friedrich] zum erstenmal auf deutschem Boden in die Erscheinung. Alle Konventionen der älteren Landschaftsmalerei, die auf der Betonung der festen Naturformen basierten, verschwinden hier. Da das Wesentliche die Wiedergabe des atmosphärischen Lebens, der Natur im Wechsel der Jahres- und Tageszeiten ist, so treten ganz neue Motive in den Kreis des Darstellbaren, die von dem nur für das Formale geschulten Auge nicht beachtet wurden. Der braune Acker, über dem das Abendrot leuchtet, die einsame Ebene, die sich in die blaue Dämmerung ferner Berge verliert, die feuchten Wiesen, über die Wolkenschatten streifen, das leicht bewegte Hügelland, auf dem der Silberduft eines blassen Frühlingstages liegt, die flachen Wellen des böhmischen Gebirges, zwischen denen die Morgennebel wallen, das ist der Inhalt der Friedrichschen Bilder, in denen wir die Anfänge einer bis in unsere Tage ansteigenden Entwicklung erkennen.“ Bildnisse Im Werk Caspar David Friedrichs überwiegen die Landschaften. Nur wenige Bildnisse sind überliefert. Friedrich schuf fast ausschließlich Porträts von Mitgliedern seines Familien- und Freundeskreises. Sich selbst stellte Friedrich nur in wenigen Selbstporträts dar. Sein eindrückliches letztes Selbstbildnis zeichnete er 1810. 1806 verewigte der Freund und Bildhauer Gottlob Christian Kühn den Maler in einer Gipsbüste. Der Dresdner Bildhauer arbeitete häufig mit Friedrich zusammen. Er schnitzte den Rahmen für Das Kreuz im Gebirge (Tetschener Altar) und führte etliche vom Maler entworfene Grabmale in Stein aus. Während einer gemeinsamen Reise in den Harz 1811 besuchten die beiden Künstler die befreundete Malerin Caroline Bardua. Ein Jahr zuvor hatte sie mit beachtlichem Erfolg das Bildnis des Malers Caspar David Friedrich auf der Dresdner Kunstausstellung präsentiert. Ganz anders porträtierte der Freund und Maler Georg Friedrich Kersting den Künstler in zwei Gemälden, die zwischen 1811 und 1812 entstanden. Sie zeigen Friedrich in seinem Dresdner Atelier, das nur mit Staffelei, Stuhl und einem Tisch ausgestattet ist. Die einzigen an der Wand hängenden Gegenstände sind Zeichengeräte und Paletten. Die karge Einrichtung verdeutlicht die künstlerische Auffassung Friedrichs: Die eigene Vorstellungskraft ist der Schlüssel zur Kunst, weshalb er auf jede äußere Ablenkung in seinem Atelier verzichtete. In der Berliner Version ist von dem Gemälde auf der Staffelei nur die Rückseite zu sehen. Die Hamburger Fassung gestattet einen Blick auf die bereits angelegte Gebirgslandschaft mit Wasserfall. Künstlerische Anfänge Caspar David Friedrich zeigte früh künstlerisches Talent. Sein Vater, der Seifensieder und Kerzenmacher Adolf Gottlieb Friedrich, förderte den Sohn. Er ließ ihn von dem Greifswalder Universitätsbau- und Zeichenmeister Johann Gottfried Quistorp unterrichten. Ab 1794 studierte Friedrich an der Kunstakademie in Kopenhagen. Neben dem Kunststudium erschloss er sich die Umgebung der dänischen Hauptstadt. Inspiriert u.a. von den Landschaftsbildern seines Lehrers Jens Juel, hielt er seine Natureindrücke in Aquarellen fest, wie etwa in dem Blatt Landhaus im Laubwald. 1798 kehrte Friedrich nach Greifswald zurück. Es entstanden einige mit Kreide gezeichnete Bildnisse seiner Familienmitglieder. So auch vom Neubrandenburger Pfarrer Ernst Theodor Johann Brückner, dem Schwiegervater seines Bruders Adolf. Im Herbst 1798 ließ Friedrich sich in Dresden nieder. Seine Wanderungen in der Umgebung nutzte er für ein intensives Naturstudium. Mit hoher Präzision zeichnete er Pflanzen, Bäume, Felsen oder Ruinen. 1801 ging Friedrich für mehr als ein Jahr nach Greifswald zurück. Dort entstanden eine Reihe emotional aufgeladener, melancholischer FigurenZeichnungen. Wenig später ließ er seinen Bruder Christian davon Holzschnitte fertigen: Knabe auf einem Grab schlafend, Frau mit Rabe am Abgrund und Frau mit dem Spinnennetz zwischen kahlen Bäumen. Ob diese Holzschnitte für eine Publikation gedacht waren, ist unklar. Der Jahreszeitenzyklus von 1803 Bevor Friedrich begann, mit Ölfarben zu malen, zeichnete er Landschaftsbilder mit brauner Sepiatusche. Als ein frühes Hauptwerk entstand mit dieser Technik 1803 sein erster mehrteiliger Zyklus, der Jahreszeitenzyklus. Die vier Darstellungen Frühling, Sommer, Herbst und Winter drücken die für Friedrich zentrale Idee des Wandels der Natur und des menschlichen Lebens aus. Im Frühling sind spielende Kinder am Morgen zu sehen. Der Sommer ist verloren gegangen. Er zeigte in einem sonnenbeschienenen Flusstal ein Liebespaar in einer Laubhütte. Im Herbst geht der Blick über Berghänge zu hoch aufragenden Gipfeln. Im Winter herrscht Nacht. Der Mond steht hinter einer gotischen Ruine und beleuchtet das Meer. Ein alter Mann sitzt am offenen Grab. Der Jahreszeitenzyklus galt nach dem Zweiten Weltkrieg als Verlust. Nach über 70 Jahren wurden drei der vier Blätter wiederentdeckt. Der Sommer ist nur anhand eines Fotos überliefert. 1826 gestaltete Friedrich erneut einen Jahreszeitenzyklus in Sepia. Darin finden sich viele Bezüge zu seinem frühen Werk. Küste. Ufer Als Metapher für die Lebensreise des Menschen ziehen in Friedrichs Meeresansichten, etwa in dem Bild Frau am Strand von Rügen, regelmäßig Schiffe ihre Bahn. Sie entfernen sich vom Ufer oder kehren heim. Aber auch das Scheitern, den Untergang, den Schiffbruch stellte der Künstler mehrfach dar. Friedrichs Geburtsstadt, für ihn ein Sehnsuchtsort, erscheint in seinen Bildern mehrfach als ferne Silhouette am Horizont, etwa in Wiesen bei Greifswald oder in Greifswald im Mondschein. Während seiner Wanderungen auf Rügen studierte der Maler die dortigen Kreidefelsen. Auch seine Hochzeitreise 1818 führte ihn auf diese Insel. Sie gab den Anlass für sein bedeutendes Bild Kreidefelsen auf Rügen. Es kann als Reflexion Friedrichs über Gegenwart und Zukunft und als Ausdruck von Zuversicht gelesen werden. Die fast zwei Jahrzehnte später entstandenen Lebensstufen hingegen erscheinen wie ein Rückblick. Die fünf Figuren am Ufer verkörpern verschiedene Altersstufen. In der Rückenfigur des alten Mannes mit Stock hat sich der Maler möglicherweise selbst dargestellt. Nicht nur das Meer und seine Küste, auch Seen und Flüsse mit ihren Ufern sind in Friedrichs Bildern häufig zu finden. Den Fluss Ryck bei Greifswald oder die Elbe bei Dresden malte er bei Sonnenschein, im Dämmerlicht oder nebelverhangen. Zudem wählte Friedrich Naturmotive, die er nie persönlich zu Gesicht bekommen hatte. Zu seinen eindrücklichsten Kompositionen gehört Das Eismeer. Vermutlich hatten ihn William Edward Parrys Nordmeerexpedition von 1819/20 sowie eigene Studien von Eisschollen auf der Elbe inspiriert. Das fast gleichzeitig entstandene Felsenriff am Meeresstrand zeigt ein ähnliches pyramidales Gebilde vor einer sich in die Tiefe erstreckenden Meeresfläche. Küste. Ufer Für den aus Greifswald an der Ostsee stammenden Caspar David Friedrich waren Meeresansichten von zentraler Bedeutung. Mit keinem anderen Bildgegenstand ließ sich die Entgrenzung des Naturraums überzeugender darstellen. Weite Himmel und ferne, entrückte Horizonte am Meer machten für den Maler die Unendlichkeit von Zeit und Raum erfahrbar. Im März 1801 führte Friedrich von Dresden aus eine längere Reise in die Heimat, nach Greifswald. Dort entdeckte er die an der Küste gelegene, gotische Ruine Eldena als Bildmotiv. Sie sollte über viele Jahre in seinem Werk eine bedeutende Rolle spielen: In dem Gemälde Abtei im Eichwald stellte Friedrich diese Ruine idealisiert dar. In dem Bild Klosterruine Eldena bei Greifswald ist sie in ihrer tatsächlichen Erscheinung mit einem zugemauerten Fenster und einer angebauten Hütte zu sehen. Studien vor Ort lieferten dafür die Vorlage. Von Greifswald aus reiste Friedrich auf die Insel Rügen, die er mehrfach durchwanderte. Es entstanden dort erste panoramaartige Zeichnungen von Küsten, See- und Flussufern. Das Ufer im Vordergrund der Zeichnung Blick über die Ostseeküste von Rügen fand später Eingang in Friedrichs berühmtes Gemälde Mönch am Meer. Die frühe Zeichnung einer Flusslandschaft mit Windmühlen, auf der der Ryck bei Greifswald zu sehen ist, nutzte Friedrich zwei Jahrzehnte später für sein Bild Landschaft mit Windmühlen. Auch Neubrandenburg am Ufer des Tollensesee, Geburtsstadt seiner Eltern und Wohnort einiger seiner Geschwister, wurde mehrfach Gegenstand von Friedrichs Werken. Als eines seiner letzten Gemälde entstand die fiktive, apokalyptische Ansicht Das brennende Neubrandenburg. Figurenumrisse In vielen seiner Gemälde stellte Caspar David Friedrich Figuren dar. Meist sitzen oder stehen sie in Rückenansicht unbewegt melancholisch in der Landschaft. Wie zahlreiche andere Künstler besaß auch Friedrich einen Vorrat an Pauszeichnungen mit verschiedenen Figurenmotiven, die er bei der Ausführung der Gemälde nutzte. Lange wurde angenommen, Friedrich habe die Pauszeichnungen von seinen vollendeten Gemälden abgenommen. Dies ist eine irrtümliche Annahme. Erst mit der Infrarotreflektografie, die Unterzeichnungen von Gemälden sichtbar macht, konnte der Irrtum aufgeklärt werden. Die Forschungen zum Friedrich-Bestand der Nationalgalerie wiesen nach, dass der Maler die Umrisse der Pauszeichnungen mit Hilfe von Griffeln auf die grundierte Leinwand seiner Kompositionen übertrug. Übertragungsspuren an der Rückseite einiger dieser Pauszeichnungen zeugen davon. Friedrich verwendete die Umrisszeichnung Stehende Frau nach rechts für sein Bild Mann und Frau in Betrachtung des Mondes. Die beiden Pauszeichnungen zweier sitzender Frauen und eines sitzenden Mannes fanden Eingang in die Komposition Mondaufgang am Meer. Den Oberkörper der Pauszeichnung Rückenfigur eines Knaben nutzte Friedrich in seinem Gemälde Lebensstufen. Bäume. Pflanzen Das zeichnerische Studium der Natur bildete die Grundlage von Friedrichs Bildern. In der Natur sammelte er seine Vorlagen, die er im Atelier zu eigenständigen Werken zusammenfügte. Dafür schuf er eine Art „Mustervorrat“, aus dem er wählen konnte. Die mit großer Genauigkeit und Naturtreue festgehaltenen Zeichnungen übertrug Friedrich in seine Landschaftsgemälde. Bestimmte „Porträts“ charakteristischer Bäume, etwa die Zeichnung Studie eines Eichenbaums, verwendete er mehrmals. Der Eiche in der Mitte des Gemäldes Der einsame Baum liegt die Zeichnung Alte Eiche mit Storchennest zugrunde. Eine Baumgruppe im Hintergrund dieses Werks ist auf die Skizze großer Eichen zurückzuführen. Die besondere Handschrift des Zeichners Friedrich lässt sich sowohl an den schnellen Handskizzen als auch an den detaillierten, zum Teil großformatigen Bleistift-, Feder- und Tuschzeichnungen ablesen. Dabei fällt die besondere Bedeutung einzelner Motive auf. Die vielen skizzierten Bäume liefern die Vorlagen für seine Bilder heimischer Wälder, knorriger Eichen oder immergrüner Tannen. Skizzen wie die Pflanzenstudien lassen gestalterisch originelle Eigenheiten erkennen, wie die Betonung der Kontur oder starke Flächigkeit. Friedrichs Entdeckung der Landschaft in Kopenhagen Die Landschaftsmalerei sollte das zentrale Thema für Caspar David Friedrich werden. An der Kopenhagener Akademie wurde diese allerdings nicht als Fach unterrichtet. Dort stand das Zeichnen von antiken Skulpturen oder menschlichen Körpern im Vordergrund. Friedrichs künstlerisches Interesse ging darüber hinaus. Er unternahm Ausflüge in die Natur unweit Kopenhagens. Es entstanden einige Aquarelle, bei denen Friedrich sich sowohl an den Landschaftsbildern seines Lehrers Jens Juel orientierte als auch eigene Eindrücke verarbeitete. So übernahm er in seinem Aquarell Landschaft mit Pavillon den Holzzaun mit Tor und die strohgedeckte Hütte aus Juels Gemälde Landschaft mit Nordlicht. Zugleich entwickelte er eine eigenständige Komposition. Beide Motive, der Zaun und die Hütte, spielten danach eine wichtige Rolle und wurden von Friedrich mehrfach in seine Bilder integriert. Caspar David Friedrichs Maltechnik Die Ausbildung Für die Umsetzung einer Bildidee oder eines künstlerischen Konzepts ist die Beherrschung von Material, Technik und Methodik eine ganz wesentliche Voraussetzung. Die Erforschung der künstlerischen Techniken ist darum unverzichtbar, wenn man Kunstwerke und ihren Schaffensprozess verstehen will. Kunsttechnologische und kunsthistorische Forschung beantworten gemeinsam Fragen zu Themen wie Zuschreibung oder Datierung. Für die Bewertung dieser Untersuchungsergebnisse ist das Umfeld von entscheidender Bedeutung. So spielt etwa Caspar David Friedrichs Ausbildung eine wichtige Rolle. Der theoretische und praktische Unterricht an der Kopenhagener Akademie bildet die Grundlage für Friedrichs großes zeichnerisches Können. Seine Professoren Nicolai Abildgaard, Jens Juel und Christian August Lorentzen waren allesamt bedeutende Maler des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Belege für die praktische Einführung Friedrichs in die Ölmalerei sind für die Kopenhagener Zeit jedoch kaum zu finden. Und so hat Friedrich maltechnische Fragestellungen möglicherweise nur in der Theorie kennengelernt. Zu nennen wären hier etwa die Auswahl von Leinwand und Grundierung oder der dreistufige Malschichtaufbau aus Untermalung, Farbschicht und Schlusslasur. Von der Idee zum Gemälde Caspar David Friedrichs Unterzeichnungen Die Unterzeichnung ist ein wichtiger maltechnischer Arbeitsschritt. Dabei wird die Komposition mit Stift, Feder oder Pinsel auf die grundierte Leinwand gebracht und dient als Orientierung für die malerische Ausführung. Die Unterzeichnung ist üblicherweise von der Malschicht verdeckt, kann jedoch mit Hilfe der Infrarotreflektografie sichtbar gemacht werden. Die Infrarotreflektogramme zeigen diese zeichnerische Anlage bis in kleinste Details. Dies ist bei Friedrichs Hauptwerken Mönch am Meer und Abtei im Eichwald der Fall. Ihre Unterzeichnungen sind ausgesprochen präzise und detailreich ausgeführt. Friedrichs intensiver Zeichenunterricht in Greifswald und Kopenhagen findet hier seinen Niederschlag. Mittels Infrarotreflektografie konnten auch zahlreiche Änderungen in der Komposition, sogenannte Pentimenti, sichtbar gemacht werden. Interessanterweise besteht die Mehrzahl dieser Pentimenti aus dem Weglassen unterzeichneter Motive. Das Gemälde Mönch am Meer weist drei mit größtem Detailreichtum unterzeichnete Schiffe auf, die der Künstler aber malerisch nicht ausführte. Dies bildet gewissermaßen den Auftakt für Friedrichs Strategie der Entleerung, Vereinfachung und Schärfung. Schon während seiner Ausbildung arbeitete Friedrich mit dem damals wohl wichtigsten Zeichenlehrbuch Die durch Theorie erfundene Practic, von Johann Daniel Preissler. Diesem Lehrbuch entstammt auch die Mönchsfigur, die Friedrich als eines von wenigen Motiven in seinem Werk Mönch am Meer auch malerisch ausführt. Preissler wiederum diente eine Darstellung des Apostels Paulus von Raffael als Vorlage. Caspar David Friedrichs Farben Künstlerfarben bestehen aus Farbmitteln und Bindemitteln. Für verbindliche Aussagen zu Friedrichs Bindemitteln reicht die bisherige Datenbasis noch nicht aus. Nach aktuellem Stand der Forschungen können wir jedoch von reiner Ölmalerei ausgehen. Neben den klassischen Pigmenten, die viele Jahrhunderte hindurch verwendet wurden, wie etwa gelber und roter Ocker, braune und grüne Erdpigmente, Bleiweiß und Beinschwarz, lohnt sich hier ein Blick auf die Blau-, Grün- und Gelbpimente auf Friedrichs Palette. Zu Beginn seiner Laufbahn als Maler ist die Smalte, ein blau gefärbtes, gemahlenes Glas, Friedrichs bevorzugtes Blaupigment. Die Smalte wurde hauptsächlich im 17. und 18. Jahrhundert verwendet, bleibt allerdings in Dresden noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts im Handel. Spätestens ab den 1820er Jahren ändert Friedrich seine Palette und gibt mehr und mehr moderneren Pigmenten wir Kobaltblau und Chromgelb den Vorzug. Dieser Sinneswandel könnte mit der 1818 beginnenden Freundschaft zwischen Friedrich und dem norwegischen Maler Johan Christian Dahl – ebenfalls ein Wahl-Dresdner – zusammenhängen. Beide Künstler sind eng miteinander verbunden und pflegen regelmäßigen Austausch. Ein nach bisherigen Untersuchungsergebnissen singuläres Experiment mit dem Pigment Rinmannsgrün fällt ebenfalls in die Zeit um 1818. Auch diese Neuerung könnte von Dahl angestoßen worden sein. Eine große Rolle mag hierbei auch Friedrichs enger Freund, der Mediziner und Maler Carl Gustav Carus gespielt haben. Er verfügte über gute Kontakte zu Apothekern, die damals gleichzeitig auch Farbenhändler waren. Möglicherweise ist er Friedrich bei der Beschaffung seltener Pigmente wie Rinmannsgrün behilflich gewesen. Versionen. Kopien. Verluste Für Caspar David Friedrich standen der individuelle Schaffensprozess und die Einzigartigkeit eines jeden Werkes im Vordergrund. Dennoch wiederholte er gelegentlich seine Kompositionen, um den Wünschen von Auftraggebern nachzukommen und seinen Lebensunterhalt zu sichern. Der Vergleich zeigt, dass Friedrich seine eigenen Werke nicht akribisch kopierte, sondern Varianten mit Abweichungen schuf. Die drei Versionen der Zwei Männer in Betrachtung des Mondes unterscheiden sich in der Lichtführung und in einigen Landschaftsdetails. Zudem veränderte Friedrich im Gemälde Mann und Frau in Betrachtung des Mondes das Bildpersonal. Vermutlich stellte er sich hier mit seiner Frau Caroline dar. Die beiden Segelschiff-Bilder weisen Unterschiede im Format und in der Lichtstimmung auf. Das kleinere Bild ist die Erstfassung. Auch vom Kreuz an der Ostsee schuf Friedrich mehrere Varianten. Die deutlich kleinere Version dieser Reihe gilt hier ebenfalls als die Erstfassung. Der Künstler malte das Bild auf Bestellung der befreundeten Malerin Louise Seidler. Nicht nur Friedrich selbst, auch andere Künstler wiederholten seine Werke. Nach 1855 entstand die Kopie des Bildes Klosterfriedhof im Schnee von unbekannter Hand. Das Original aus der Sammlung der Nationalgalerie ging im Zweiten Weltkrieg verloren. Auch von Friedrichs Gemälde Hochgebirge, ebenfalls ein Kriegsverlust der Nationalgalerie, ist eine Kopie überliefert. Gebirge Caspar David Friedrich unternahm zahlreiche Wanderungen, mitunter in Begleitung von Freunden wie dem Maler Georg Friedrich Kersting oder dem Bildhauer Gottlob Christian Kühn. Bei seinen Aufenthalten in der Natur hielt Friedrich seine Eindrücke in zahlreichen Zeichnungen fest. Nahsichtige Studien von Felsen und Gesträuch skizzierte er ebenso wie die Gebirgskämme ferner Höhenzüge. Im Atelier entstanden später nicht nur Gemälde, sondern auch aufwendige Zeichnungen mit Sepia-Farbe. Präzise und detailreich ausgearbeitet, sind sie eigenständige Werke. Die Sepiazeichnung Das Kreuz im Gebirge gilt als Vorarbeit für Friedrichs gleichnamiges Gemälde, auch Tetschener Altar genannt. Weihnachten 1808 stellte er diese Komposition in seinem Atelier öffentlich aus. Ein berühmt gewordener Konflikt, der sogenannte Ramdohr-Streit, war die Folge. Friedrichs Darstellung des Göttlichen in der Natur galt als ungewohnt. Er hatte eine Landschaft zu einem Altarbild gemacht, auf dem Christus am Kreuz kaum sichtbar ist. Friedrich wurde dafür heftig kritisiert. Befreundete Künstler und Gelehrte verteidigten ihn. Nach dem Streit erhielt Friedrich die Bezeichnung „Romantiker“. Der Tetschener Altar wurde zum herausragenden Beispiel für neue Wege in der Kunst. Gebirge. Schluchten. Waldinneres Bergwelten übten eine große Anziehungskraft auf Caspar David Friedrich aus. Mehrfach wanderte er durch Gebirge wie die Sächsische Schweiz, den Harz, das Riesengebirge und die Böhmischen Berge. In der Natur zeichnete er aufs Genaueste. Diese Naturstudien fügte er in seinem Atelier zu neuen Landschaften zusammen. Friedrichs Berglandschaften lassen die Größe der Natur ahnen. Als religiöses Symbol und Zeichen für das Göttliche ist mehrfach ein Gipfelkreuz zu sehen. In vielen anderen Gebirgsdarstellungen verzichtet der Maler auf religiöse Symbolik. In der Komposition Der Watzmann wird das Unermessliche der Natur durch den fern aufragenden Gletscherberg ausgedrückt, ein Symbol göttlicher Majestät. Morgen- oder Abendhimmel in zartesten Farbstufen wölben sich über die bis zum Horizont reichenden Ansichten der Böhmischen Berge und des Riesengebirges. Mit großer Feinheit erfasste Friedrich den Nebel, der Felsen umhüllt oder aus Tälern aufsteigt. Vor dem Hintergrund der Napoleonischen Kriege brachte der Maler in verschiedenen Bildern seine patriotische Haltung zum Ausdruck, wie in dem Felsental mit dem Grab des als deutschen Freiheitshelden verehrten Arminius. Auch der Wald als Zeichen heimatlicher Zugehörigkeit oder als hoffnungsvoller Trost mit dem Immergrün der Tannen war ein eigenes Thema für Friedrich. Vom Waldinneren ohne Horizont, im magischen Licht der Sonne oder des Mondes, geht eine besondere Faszination aus. Hiroyuki Masuyama Leuchtkästen nach Caspar David Friedrich Licht ist von großer Bedeutung in der Kunst Caspar David Friedrichs. Es steht für Veränderung, indem es den Wechsel von Tages- und Jahreszeiten anzeigt oder vermittelt eine besondere Stimmung. Auch Hiroyuki Masuyama (*1968) nutzt Licht intensiv: Seine Fotomontagen werden von der Rückseite beleuchtet und lassen diese erstrahlen. Masuyama bildet in seinen Werken Gemälde von Friedrich nach. Dafür reist er an Orte, an denen auch der Maler gewesen war. Aus mehreren hundert Aufnahmen entstehen Fotomontagen, die in Leuchtkästen präsentiert werden. Mit ihrer Detailliertheit und Leuchtkraft entwickeln sie eine besondere Anziehung. In einigen Leuchtbildern tragen die dargestellten Personen heutige Kleidung. Damit rücken diese Szenen in unsere Gegenwart. Während Masuyama die Leuchtkasten-Präsentation auch für andere Bildthemen wählte, erscheint sie gerade bei Werken nach Friedrich schlüssig. Denn Friedrich experimentierte ebenfalls mit hinterleuchteten Bildern. Mit gezieltem Lichteinsatz wollte auch er ein besonders intensives Kunsterlebnis ermöglichen. Masuyama äußerte, dass er in Friedrichs Gemälden die Möglichkeit sieht, sein Inneres zu spiegeln. Am Beispiel dieser Verbindung zeigt sich, wie Friedrich künstlerisch und persönlich noch heute anknüpfungsfähig ist. Mit seinen Werken wirbt Masuyama für Friedrichs Kunst. Das Licht mit seiner sinnlich anregenden Kra)
Berliner Nationalgalerie (Text)
Caspar David Friedrich – Biografie
1774
Caspar David Friedrich wird am 5. September in Greifswald als sechstes von zehn Kindern des
Lichtgießers und Seifensieders Adolf Gottlieb und dessen Frau Sophie Dorothea Friedrich geboren.
Früher Tod der Mutter und zweier Geschwister, darunter Bruder Christoffer, der 1787 beim Versuch,
Friedrich zu retten, ertrank, nachdem dieser ins Eis eingebrochen war.
1790 – 1794
Friedrich nimmt ersten Zeichenunterricht bei dem Greifswalder Universitätsbau- und Zeichenmeister
Johann Gottfried Quistorp.
1794 – 1798
Studium an der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen unter anderem bei Jens Juel,
Nicolai Abildgaard und Christian August Lorentzen.
1798
Nach Ende des Studiums Aufenthalte in Greifswald und Berlin. Im Herbst lässt Friedrich sich in
Dresden nieder und schreibt sich in der dortigen Akademie ein.
1799
Friedrich nimmt erstmals an der Dresdner Akademieausstellung teil. Bis 1842 werden dort seine
Werke regelmäßig ausgestellt.
1801
Im Frühjahr längerer Aufenthalt in Greifswald. Im Sommer 1802 kehrt Friedrich nach Dresden zurück.
Dort trifft er den Dichter Ludwig Tieck und den Maler Philipp Otto Runge.
1805
Teilnahme an den von Johann Wolfgang von Goethe initiierten Weimarer Preisaufgaben. Friedrich
gewinnt einen halben ersten Preis.
1808
Wie im Vorjahr Reise nach Nordböhmen. Friedrich stellt sein Gemälde Das Kreuz im Gebirge
(Tetschener Altar) in seinem Atelier öffentlich aus. Er wird dafür kritisiert, dass er eine Landschaft
zum Altarbild gemacht hat. Der Stellenwert und die Aufgabe von Landschaftsbildern werden
infolgedessen öffentlich diskutiert („Ramdohr-Streit“).
1810
Wanderung mit dem Maler Georg Friedrich Kersting durch das Riesengebirge. Friedrich
Schleiermacher, Goethe und Johanna Schopenhauer besuchen Friedrich im Atelier. Er zeigt die
Gemälde Mönch am Meer und Abtei im Eichwald auf der Berliner Akademieausstellung. Sie werden
von König Friedrich Wilhelm III. von Preußen erworben. Die Berliner Akademie ernennt Friedrich zum
auswärtigen Mitglied. Sie präsentiert seine Werke bis 1834 mehrfach in ihren Ausstellungen.
1811
Wanderreise durch den Harz mit Bildhauer Gottlob Christian Kühn. Auf dem Hinweg Aufenthalt in
Ballenstedt bei der Malerin Caroline Bardua und deren Schwester Wilhelmine. Ausstellung von neun
Gemälden in Weimar.
1812
König Friedrich Wilhelm III. von Preußen erwirbt erneut zwei Gemälde Friedrichs: Morgen im
Riesengebirge und Gartenterrasse.
1813
Friedrich übersiedelt von März bis November ins Elbsandsteingebirge, um der französischen
Besatzung Dresdens auszuweichen. Er unternimmt dort mehrere Wanderungen.
1814
Nach dem Abzug der Franzosen aus Dresden Teilnahme an der Ausstellung für patriotische Kunst mit
zwei Bildern.
1816
König Friedrich Wilhelm III. von Preußen erwirbt nochmals zwei Gemälde Friedrichs und schenkt sie
dem Kronprinzen zum Geburtstag: Ansicht eines Hafens und Söller vor dem Domplatz im Zwielicht.
Ernennung zum Mitglied der Kunstakademie in Dresden.
1817
Friedrich lernt den Arzt, Gelehrten und Maler Carl Gustav Carus kennen und befreundet sich mit ihm.
1818
Heirat mit Christiane Caroline Bommer, mit der Friedrich drei Kinder haben wird. In Folge ihrer
Hochzeitsreise nach Rügen entsteht das Gemälde Kreidefelsen auf Rügen. Friedrich bekommt Besuch
vom befreundeten Verleger und Sammler Georg Andreas Reimer. Der norwegische Maler Johan
Christian Dahl kommt nach Dresden und befreundet sich mit Friedrich.
1819
Reimer erwirbt Bilder von Friedrich. Bis zu seinem Tod 1842 trägt er mit über 30 Werken die damals
größte Friedrich-Sammlung zusammen. Prinz Christian Frederik von Dänemark besucht Friedrich.
1820
Der Großfürst Nikolaus von Russland besucht Friedrich in Begleitung des Staatsrates und Dichters
Wassili Andrejewitsch Schukowski. Der Großfürst kauft Werke von Friedrich. Schukowski freundet
sich mit Friedrich an und bleibt bis zu dessen Tod sein Unterstützer.
1822
Der Berliner Bankier Joachim Heinrich Wilhelm Wagener kauft von Friedrich die beiden Bilder
Mondaufgang am Meer und Der einsame Baum und stellt sie in seiner Galerie öffentlich aus. Mit der
Stiftung seiner Sammlung an den preußischen König wird 1861 die Nationalgalerie gegründet.
1823
Dahl bezieht eine Wohnung im gleichen Haus wie Friedrich. Im Sommer bekommen sie Besuch von
Carl Blechen.
1824 Friedrich wird am 17. Januar zum außerordentlichen Professor an der Dresdener Akademie
ernannt, jedoch ohne Lehramt. Friedrich vollendet die Gemälde Das Eismeer und Hochgebirge
(Kriegsverlust).
1825
Der Watzmann wird auf der Dresdner Akademieausstellung präsentiert. Friedrich erkrankt mehrfach.
1826
Auf der ersten Ausstellung des Hamburger Kunstvereins präsentiert Friedrich Das Eismeer zusammen
mit dem Gemälde Der Watzmann.
1830
Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen besucht Friedrich. Friedrichs finanzielle Probleme spitzen
sich zu. Zuvor Ausstellung in Bremen, danach in Hamburg und Königsberg.
1834
Der französische Bildhauer Pierre Jean David d’Angers besucht Friedrich im November.
1835 Friedrich erleidet einen Schlaganfall und ist infolgedessen teilweise gelähmt. Er lebt mit seiner
Familie in finanzieller Not. Sein wohl letztes Gemälde Meeresufer im Mondschein entsteht. Nach
einem zweiten Schlaganfall 1837 ist er fast vollständig gelähmt.
1840
Am 7. Mai stirbt Friedrich. Mit seinem Tod geraten Friedrich und seine Kunst über Jahrzehnte in
Vergessenheit.
1906
Wiederentdeckung Friedrichs mit der Präsentation von 93 seiner Werke auf der Deutschen
Jahrhundertausstellung in der Nationalgalerie Berlin