Rudolf Schlichter
Helene Weigel, 1928
KUNST UND LEBEN 1918 BIS 1955
Das Ausstellungsprojekt beschäftigt sich mit der Vielgestaltigkeit derLebensläufe und Schicksale von Künstler*innen während der Weimarer Republik, der Zeit des Nationalsozialismus bis zur ersten documentaim Jahr 1955 in der noch jungen Bundesrepublik Deutschland. Die Kunstwerke und Biografien berichten von Verfolgungsschicksalen und abgebrochenen Karrieren, Widerstand und Anpassung. Das Zeitgeschehen, institutionelle Bedingungen und persönliche Beziehungen werden parallel zu den Lebensläufen untersucht. Zu beobachten sind eine Ungleichzeitigkeit und ein Nebeneinander unterschiedlichster Entwicklungen und Strömungen, die die Zeit zwischen 1918 und 1955 prägten. Auch künstlerische Positionen, die den NS-Ideologien nahestanden, werden nicht ausgeklammert. Die Darstellung von Kontinuitäten, Brüchen und Entwicklungen, die aus heutiger Perspektive nicht stringent erscheinen, ist ein Hauptanliegen des Projekts. Mit Hilfe zahlreicher Expert*innen beleuchten wir Themen, die seit einigen Jahrenintensiv erforscht werden. Dazu gehören zum Beispiel das Verhältnis zwischen den Ausstellungen „Entartete Kunst“und den „Großen Deutschen Kunstausstellungen“, der Begriff „innere Emigration“, die sogenannte „Gottbegnadetenliste“ von 1944, apologetische Mythen wie „Berufsverbote“im Nationalsozialismus sowie die „Stunde Null“.
Die gewählten Schwerpunkte orientieren sich an der Sammlungs-und Ausstellungsgeschichte des Lenbachhauses. Damit ergibt sich ein Fokus auf die Kunststadt München, ergänzt durch prägende nationale und internationale Phänomene. Neben Highlights der Sammlung des Lenbachhauses werden neu restaurierte Werke und Ankäufe erstmals gezeigt, gezielte Leihgaben ermöglichen es, den exemplarischen Überblick abzurunden.
In dieser Ausstellung zeigen wir u.a. folgende Neuerwerbungen:
-Elisabeth Epstein, Stillleben mit Blumen, 1946, Gemälde, 2022 erworben durch den Förderverein Lenbachhaus e.V.
-Elisabeth Epstein, Waldfantasie, 1928, Gemälde, 2021 erworben durch die Eva Margarete Lü-ckenhaus-Stiftung
-Maria Franck-Marc, Hellrote Formen auf verschiedenem Grau, 1935/1950, Wandteppich, 2022 erworben durch den Förderverein Lenbachhaus e. V.
-George Grosz, „Heil Hitler“, 1930, Zeichnung, Schenkung Sebastian Schnitzenbaumer 2021
-George Grosz, „HeilHitler“, 1934, Aquarell, erworben 2021-Rudolf Schlichter, Die letzten Tage der Menschheit / Schwimmende Totenköpfe, um 1950, erworben 2021
Außerdem präsentierenwirrund 20 neu restaurierte Werke, die bisher nochnie bzw. seit den 1970er Jahren nicht ausgestellt wurden; darunter dreiGemäldeder Künstlerin Käte Hoch.
Rund ein Dutzend Leihgaben ergänzen die Präsentation.
Kuratiert von Karin Althaus, Sarah Bock, Lisa Kern und Melanie Wittchow
Maria Luiko
Auferweckung / Resurrection, 1924
Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München
Rudolf Schlichter
Bertolt Brecht, ca. 1926
Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München
© Viola Roehr v. Alvensleben, München
Rudolf Schlichter
Helene Weigel, 1928
Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München
Leihgabe der / On loan from the Ernst von Siemens Kunststiftung
© Viola Roehr v. Alvensleben, Münch
Käte Hoch
Selbstbildnis / Self Portrait, 1929
Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München
Anita Rée
Tiroler Bäuerin / Tyrolean Farmer, 1921
Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München
Herbert Ploberger
Trümmer / Debris, 1945/1946
Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München
© VG Bild-Kunst, Bonn 2022
Franz Radziwill
U-Boot-Krieg / Der totale Krieg / Verlorene Erde // The U-Boat War / Total War / Lost Ground, ca. 1938/39–1960
Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München
George Grosz
„Heil Hitler!“, 1930
Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München
George Grosz
„Heil Hitler!“, 1934
Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München
Karl Hubbuch
München, ca. 1933/1935
Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München