Premieren 2022 / 2023
Stand 28.04.2022 – Änderungen vorbehalten!
// Premieren Abendspielplan
03. September 2022 Was ihr wollt von William Shakespeare
17. September 2022 Odyssee von Roland Schimmelpfennig
29. Oktober 2022 Der Hässliche von Marius von Mayenburg
18. November 2022 Richard O’Brien’s Rocky Horror Show
Musical von Richard O‘Brien
07. Januar 2023 Der König stirbt von Eugène Ionesco
14. Januar 2023 Seid nett zu Mr. Sloane von Joe Orton
25. Februar 2023 Der Stock vor Mark Ravenhill
03. März 2023 Clavigo von Johann Wolfgang von Goethe
28. April 2023 Hase Hase von Coline Serrau
05. Mai 2023 Kein Weltuntergang von Chris Bush
17. Juni 2023 Nibelungenleader von Kristo Šagor
// jott-Premieren
15. September 2022 Mein ziemlich seltsamer Freund Walter von Sibylle Berg
03. November 2023 Peterchens Mondfahrt – Mission Käferbein
von Inke Böhack und Jan Prühl
09. Februar 2023 Der fabelhafte Die von Sergej Gößner
- März 2023 Dreier steht Kopf von Carsten Brandau
Premieren Abendspielplan
Was ihr wollt
von William Shakespeare
Premiere am 03.09.2022 im Großen Haus
Regie: Katharina Kreuzhage
Ausstattung: Ariane Scherpf
Musik: Sarah De Castro
Fotos: Tobias Kreft
Ein Mann verliebt sich in seine Nachbarin. Doch sie, die schöne Olivia, reagiert abweisend auf das heftige Werben. In seiner Verzweiflung schickt der Mann, nennen wir ihn Orsino, einen jungen Diener als Liebesboten – wieder und wieder. Doch der junge Mann, der Liebesbote, ist nicht wirklich ein junger Mann. Er trägt zwar Männerkleider, aber ist eine Frau, Viola. Viola nennt sich Cesario, um ihre wahre Identität zu verschleiern.
Halb Mann, halb Frau, überbringt Viola/Cesario die heißen Liebesschwüre des Orsino – und Olivia ist hingerissen! Sie verfällt in Sekundenschnelle der androgynen Erscheinung des Cesario. Nicht in Orsino verliebt sie sich, sondern in seinen Boten. Doch damit nicht genug: Genauso schnell, wie sich Olivia in Cesario verliebt hat, ist Viola ihrem Herrn Orsino verfallen. Sie wird geschüttelt von Eifersucht, wenn sie seine Leidenschaft für die schöne Nachbarin in liebliche Worte fassen muss.
Eine völlig verwickelte Geschichte also – die nur ein Meister wie William Shakespeare (1564-1616) wieder entknoten kann.
Odyssee
von Roland Schimmelpfennig
Premiere am 17.09.2022 im Großen Haus
Die Irrfahrten des mythischen Helden Odysseus, der den Rückweg nach Ithaka sucht, bilden den Stoff für die bekannteste Sage der Antike, die Roland Schimmelpfennig zu einer modernen Erzählung über Krieg, Kolonisation und die Sehnsucht nach Heimat formt: Die Gräuel des Krieges in der Fremde haben Odysseus und seine Gefährten so gezeichnet, dass sie auf ihrer Irrfahrt dazu verurteilt sind, die Gewalt, die sie selbst verübt und erfahren haben, immer wieder neu zu durchleiden und zu reproduzieren. Als Odysseus schließlich nach Ithaka zurückkehrt, sind ihm seine Heimat und auch seine Frau Penelope fremd geworden. Der Städtezerstörer ist selbst ein Zerstörter, der wahllos alle Männer tötet, mit denen ihn seine Frau betrogen haben könnte.
Roland Schimmelpfennig (*1967) ist der zurzeit meistgespielte Gegenwartsdramatiker Deutschlands. Dem Paderborner Theaterpublikum ist Schimmelpfennig seit der Inszenierung von „Das schwarze Wasser“ in der Spielzeit 2015/2016 kein Unbekannter mehr.
Der Hässliche
von Marius von Mayenburg
Premiere am 29.10.2022 im Studio
Lette ist hässlich. So hässlich, dass sein Chef ihn nicht mehr auf Kund:innen loslassen will. Als selbst Lettes Frau Verständnis für diese Entscheidung zeigt, sucht er professionelle Hilfe. Nach der Schönheits-OP ist nichts mehr wie zuvor, denn dem Arzt ist ein Meisterstück gelungen und Lettes neues Aussehen eröffnet ihm ungeahnte berufliche, ökonomische und erotische Möglichkeiten. Ein Erfolg jagt den anderen und Lette scheint ein gemachter Mann zu sein. Aber plötzlich tauchen überall in der Stadt Menschen auf, die genauso aussehen wie er. Der Arzt hat die erfolgreiche Operation systematisiert und verpasst jedem zahlenden Patienten auf Wunsch Lettes „einzigartiges Gesicht“. Lette nimmt den Kampf um die eigene Identität auf, die ihm plötzlich gar nicht mehr so gesichert erscheint.
Voller Sprachwitz lässt Marius von Mayenburg (*1972) seine Figuren von einer Verwechslung in die nächste stolpern und treibt so den durch Medien und Werbung indoktrinierten Wunsch nach ästhetischer Selbstoptimierung auf die Spitze.
Richard O’Brien’s Rocky Horror Show
Buch, Musik und Texte von Richard O’Brien
Deutsch von Frank Thannhäuser und Iris Schumacher
Premiere am 18.11.2022 im Großen Haus
Strömender Regen, ein aufziehendes Gewitter und eine Autopanne mitten in der Nacht auf einsamer Landstraße – wirklich gut läuft der lang geplante Ausflug für die frisch Verlobten Janet und Brad nicht. In der Hoffnung, von dort telefonieren zu können, machen sie sich auf den Weg zum nahegelegenen Schloss. Kaum eingetreten, nimmt der Wahnsinn seinen Lauf: Die exzentrische Welt des Dr. Frank’n’Furter bringt bei dem prüden bürgerlichen Pärchen eine ganze Reihe vermeintlich verbotene Lüste zum Vorschein. Wer hätte das gedacht!
Richard O’Brien’s (*1942) Kultmusical ist eine aberwitzige Horror-Story, ein höllischer Spaß, eine außerirdische Party, ein Fest der Obsessionen und der unerfüllten Träume. Der König stirbt
von Eugène Ionesco
Deutsch von Claus Bremer & Hans Rudolf Stauffacher
Premiere am 07.01.2023 im Studio
In seiner Jugend war Behringer nicht nur ein potenter und mächtiger Herrscher, sondern auch Erfinder und Wissenschaftler, Feldherr und Politiker, Künstler und Autor. Doch mit dem Alter geht sein Königreich zugrunde und der alte weiße Mann klammert sich verzweifelt an seine ruhmreiche Vergangenheit, seine einstige Größe. In seiner Hybris ist für Behringer dieses epochale Ende aber nicht vorstellbar: Sein Patriarchat ist doch für den Fortbestand der Menschheit von Bedeutung? Dass dieses Zeitalter enden soll, kann aus Behringers Sicht nur ein Irrtum sein. Seine erste Frau Margarete weiß es jedoch besser: Am Ende der Vorstellung wird er sterben müssen, sein Reich wird zerfallen…
Wie es sich für einen Meister des Theaters des Absurden wie Eugène Ionesco (1912 – 1994) gehört, spielt „Der König stirbt“ mit vielen Bedeutungsebenen, die sich auf unsere Gegenwart beziehen lassen. Auf persönlicher Ebene zeigt es das Sterben eines Menschen von Verleugnung bis allmähliche Akzeptanz des Endes, auf gesellschaftlicher Ebene vielleicht das Ende der Männerherrschaft und auf geschichtlicher Ebene das Ende der auf fossilen Energieträgern gegründeten Epoche. Seid nett zu Mr. Sloane
von Joe Orton
Deutsch von Brigitte Landes
Premiere am 14.01.2023 im Großen Haus
Der attraktive Mr. Sloane lebt wie die Made im Speck. Bei Kathrin, eine Frau in den Vierzigern, die mit ihrem alten Vater Kemp zusammenwohnt, hat er sich eingenistet und auch ihren Bruder Ed um den Finger gewickelt. Unverschämt und die Familie mit seinen Launen terrorisierend, macht sich Sloane im Leben und im Haus der Familie breit. Für Sloane ist klar: Erstens hat jede Familie eine Leiche im Keller, und zweitens ist die Treppe des Hauses auffällig steil…. Nur mit einem hat er nicht gerechnet: dass er bei Kathrin und Ed selbst in die Fänge eines fröhlich perversen Duo Infernale geraten ist …
Joe Ortons (1933-1967) Leben und Sterben lief wie seine Stücke: wild, ungezügelt und gewalttätig. Aus dem Arbeitermilieu stammend, studierte er an der Royal Academy of Dramatic Art in London und bestritt seinen Lebensunterhalt unter anderem als Aktmodell. Mit dem großen Erfolg von „Seid nett zu Mr. Sloane“ und seinen zahlreichen Affären kam Ortons Lebensgefährte Kenneth Halliwell nicht zurecht: Er erschlug Orton am 9. August 1967 mit neun Hammerschlägen, bevor er sich selbst mit Tabletten das Leben nahm. Der Stock
von Marc Ravenhill
Deutsch von Robin Detje
Premiere am 25.02.2023 im Studio
Kinder, die was wollen, kriegen auf die Bollen. So war das in der guten alten Zeit. Stockschläge auf Kinderhände. Es war legal, es wurde geprügelt, zuhause und in der Schule. Edward hat das als stellvertretender Schulleiter jahrelang so gehandhabt. Doch die Zeit vergeht, die Gesellschaft ändert sich, was gestern normal
war, ist heute unvorstellbar. Die Vergangenheit holt Edward mit Macht ein: Ehemalige Schüler:innen protestieren vor seinem Haus und klagen ihn als sadistischen Prügler an. Und Edward hat seine Taten nie ganz hinter sich gelassen: Der Stock, mit dem er die Prügelstrafe vollzogen hat, liegt immer noch auf dem Dachboden…
Mark Ravenhills (*1966) erstes abendfüllendes Stück „Shoppen & Ficken“ lief nach seiner Uraufführung wochenlang ausverkauft im Londoner West End und wurde ein weltweiter Erfolg. Sein neues Stück „Der Stock“ zielt punktgenau und provozierend mitten ins Herz der aktuellen Debatte über Macht und Machtmissbrauch.
Clavigo
von Johann Wolfgang von Goethe
Premiere am 03.03.2023 im Großen Haus
Liebe oder Karriere? Für den ehrgeizigen Clavigo ist die Sache klar: Auf den Rat seines Freundes Carlos lässt er seine Jugendliebe Marie sitzen und verfolgt seine Karriere am spanischen Hof in der Hoffnung, eine bessere Partie zu finden. Doch als Maries heißblütiger Bruder Beaumarchais Wind von der Sache bekommt und droht, den wortbrüchigen Clavigo öffentlich bloßzustellen, ist guter Rat teuer. Eine Intrige muss her! Carlos heckt den Plan aus, den rächenden Bruder mit Bestechung oder Gewalt loszuwerden, aber Clavigo fällt auf, dass er Marie noch liebt und heiraten will!
Im Juli 1774 schreibt Goethe (1749 – 1832) über Clavigo: „Mein Held ein unbestimmter, halb gros halb kleiner Mensch.“ Ähnlich wie die Figur des Werther ist Clavigo einerseits ein charismatischer, kluger und sensibler junger Mann mit vielen Talenten, aber andererseits wankelmütig, infantil und selbstverliebt. So zeigt Goethe bereits im Entstehen des Geniekultes dessen Schattenseite während der „Sturm und Drang“-Epoche.
Hase Hase
von Coline Serreau
Deutsch von Marie Besson Franco
Premiere am 28.04.2023 im Großen Haus
Eigentlich ist alles gut, sagt sich Mama Hase – bestätigt die Regierung schließlich auch im Fernsehen – bis sich die Ereignisse überschlagen: Papa Hase wird kurz vor der Rente entlassen, die beiden Töchter haben die Schnauze voll von ihren Männern, die Söhne fliehen vor der Polizei. Also heißt es, bei der Nachbarin noch eine Matratze borgen und buchstäblich zusammenrücken. Dann ist da noch Hase Hase, der Familienjüngste, der sich neuerdings seltsam verhält. Aber gut, was erwartet man auch von einem Außerirdischen, der in geheimer Mission auf der Erde unterwegs ist?
Coline Serreau (*1947) verortet Familie Hase irgendwo zwischen sozialer Abstiegsangst und optimistischer Überlebenskunst. Dabei schlägt sie mit ihrer Komödie aus den 1980er Jahren eine Brücke zwischen kluger Gesellschaftskritik und liebevoll-skurril gezeichneten Figuren, die von einer Misere in die nächste stolpern.
Kein Weltuntergang
von Chris Bush
Deutsch von Gerhild Steinbuch
Premiere am 05.05.2023 im Studio
Ein mies gelaufenes Bewerbungsgespräch noch einmal neu starten? Die Zeit zurückdrehen? Klar, das geht nicht. Vielleicht muntert aber das auf: Wenn Dr. Anna Vogel bei Prof. Uta Oberdorf wegen einer Postdoc-Stelle zur Klimaforschung vorspricht und das schief läuft, dann gibt es in den Unendlichkeiten des Universums mindestens eine alternative Realität, in der Anna den Job bekommt. Lena erzählt diese tröstende Idee von Multiversen, während sie eine Trauerrede für ihre Mutter Anna hält. Sie ist Teil genau einer der vielen Realitäten, die wir von Anna und Uta zu sehen bekommen. Vielleicht Teil der Realität, in der wir uns grade aufhalten? Jedenfalls eine Realität, in der sich die Erde noch nicht so stark erwärmt hat, dass Leben unmöglich geworden ist. Wenn es um Leben und Tod geht, dann zählt eben doch nur eine Realität – die, die wir selbst schaffen.
Chris Bush (*1986) erkundet das Phänomen Klimakrise in ihrer Überforderung, die sie für uns Menschen mit sich bringen kann. Durch die Erzählung einer nicht linearen Geschichte werden Auswirkungen unseres Handelns collagenhaft nebeneinandergestellt. „Kein Weltuntergang“ lotet die Grenzen individueller Verantwortung und kollektiver Handlungsfähigkeit aus.
Nibelungenleader
von Kristo Šagor / ab 15 Jahren
Premiere am 17.06.2023 Freilichtstück vor der Stadtbibliothek Paderborn
Der historische Stoff des Nibelungenlieds neu interpretiert! Der Drachentöter Siegfried badet heldenhaft im Blut des von ihm erlegten Fabelwesens und erkämpft sich den Schatz sowie das Heer der Nibelungen. Unbesiegbar mit Schwert und Tarnkappe wirbt er erfolgreich um Krimhild. Sie ist die Schwester von Gunther, dem König von Burgund. Gunther will Brynhild, die Herrscherin über Island, zur Frau nehmen und macht sich dafür den eingeheirateten Helden zu nutze. Denn Brynhild gilt als die Stärkste aller Frauen. Um sie im Bett und im Wettkampf zu erobern, steht dem schwächlichen Gunther heimlich Siegfried zur Seite. Es passiert, was passieren muss: Gunthers und Siegfrieds Abkommen fliegt auf und der Hölle Rache nimmt ihren unaufhaltsamen Lauf.
Kristo Šagor (*1976) offenbart mit diesem Stück die Aktualität des Menschheitsmythos aus dem 13. Jahrhundert. Die verschiedenen zu Wort kommenden Figuren im Heldenepos hinterfragen heutige Machtstrukturen und Rollenbilder: Was bedeutet es ein Held zu sein? Und wer ist Opfer oder Täter? Šagor erhielt für seine Theaterstücke bereits zahlreiche Preise. Zuletzt gewann er 2019 für „Ich lieb dich“ den Mülheimer KinderStückePreis.
jott-Premieren
Mein ziemlich seltsamer Freund Walter
von Sibylle Berg / ab 6 Jahren
Premiere am 15.09.2022 im Theatertreff & mobil
Lisas Eltern sind auf dem Sofa festgewachsen, pöbelnde Typen verkloppen das Mädchen auf dem Schulweg, die Klassenkamerad:innen piesacken sie und nicht mal die Lehrerin kann sie leiden. Lisa ist fast neun, weiß nicht recht weiter und hat vor allem Angst, dass es für immer so bleibt. Eines Nachts begegnet sie dem Außerirdischen Klakalnamanazdta, der beim Erdspaziergang von seiner Reisegruppe vergessen wurde. Lisa nennt ihn der Einfachheit halber Walter und nimmt ihn kurzerhand mit nach Hause. Wie die Menschen miteinander umgehen, findet Walter ganz schön befremdlich, schließlich wird bei ihm zuhause viel gekuschelt und sich umeinander gekümmert. So kann das nicht weitergehen, denkt Walter und stellt Lisas Welt einfach mal auf den Kopf.
Sibylle Bergs (*1962) erstes Stück für junge Menschen ist ein Plädoyer für ein liebevolles Miteinander, handelt von einer skurrilen Freundschaft und zeigt, dass die kleinen Schritte manchmal die entscheidenden sind, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Peterchens Mondfahrt – Mission Käferbein
von Inken Böhack und Jan Pröhl
nach Gerdt Bernhard von Bassewitz / ab 6 Jahren
Premiere voraussichtlich am 03.11.2022 im Großen Haus
Fantasie verleiht Flügel und wenn man’s nur richtig anfängt, kann man mit einem Käfer sprechen und auf einem abgefahrenen Stockbett ins Weltall fliegen! Eines Nachts bekommen Lizzy und Peter Besuch vom Maikäfer Sumsemann, der ihnen die Geschichte von seinem verlorenen sechsten Bein erzählt, das der Mann im Mond gestohlen hat. Um das fehlende Bein vom Mond zurückzuholen, machen sich die Kinder mit dem ängstlichen Sumsemann auf eine abenteuerliche Reise zum Mond. Mission Käferbein beginnt! Gemeinsam müssen die drei viele verrückte Gefahren und Herausforderungen bestehen, die ihren Mut und vor allem ihren Zusammenhalt auf die Probe stellen, der hustenbonbonsüchtige Mann im Mond wartet schon…
Diese liebevoll und kräftig modernisierte Fassung von Inken Böhack (*1956) und Jan Pröhl (*1965), an der „Star Trek“ und „Star Wars“ offensichtlich nicht spurlos vorübergegangen sind, lockt mit modernen Abenteuern, turbulenter Handlung und noch mehr Komik sicher jedes Kind vom Smartphone weg.
Der fabelhafte Die
von Sergej Gößner / ab 10 Jahren
Premiere am 09.02.2023 im Theatertreff & mobil
Diese Vorstellung wird euch präsentiert von Köttelspeiers Rülpskompott. Und damit beginnt die Geschichte ziemlich flott. Es treten auf „W“, „I“ und „R“. Ihr fragt euch jetzt zurecht: Wer? Sie ist er, er ist sie. Es ist der fabelhafte Die. Sie laden uns zu Geschichten ein, die erzählen über das Anderssein, über Geschichten von einem starken Mann, der nicht anders kann, als das ihn entzücken blonde Lockenperücken. Mode ist eine seiner Vorlieben, die wäre im Geheimen geblieben, hätte die Ente Klaus, die sich als Schwan fühlt und auch für diese Idee glüht, ihn nicht motiviert zur Modenschau. Doch Achtung vor dem Verein, gegründet für ein Richtigsein. Der stimmt an die Tönchen vom Softie oder Muttersöhnchen.
Sergej Gößner (*1988) dekonstruiert mit diesem Stück nicht nur lustvoll Geschlechterrollen, sondern thematisiert auch, wie wir Vorstellungen von Identität und Normalität weitergeben und fortführen – nämlich durch ein Erzählen von Geschichten. Eine Geschichte in der Geschichte wird erzählt und dafür wurde die Form des Reims gewählt. Gößner setzt sich für die Relevanz des Kinder- und Jugendtheaters ein und machte besonders mit seinem Stück „Mongo“, das 2016 für den Autorenpreis des Heidelberger Stückemarkts nominiert und mit dem JugendStückePreis ausgezeichnet wurde, auf sich aufmerksam.
Dreier steht Kopf
von Carsten Brandau / ab 3 Jahren
Premiere am 23.03.2023 im Theatertreff & mobil
Alles In Ordnung? Auf den ersten Blick scheint es so: Nach Eins kommt Zwei und nach Zwei kommt Drei. So zählen Einer, Zweier und Dreier jedenfalls die Ordnung ihrer Welt ab. Das gefällt Dreier aber nicht und pfeift drauf, weil Zweier nicht pfeifen kann. Das ist auch nicht weiter schlimm, denn dann folgt nach der Eins eben einfach die Drei. Und überhaupt, was soll das mit dieser festgelegten Reihenfolge? Dreier und Zweier sind mit ihrer Position nicht mehr zufrieden. Jeder sollte mal Erster sein können. Doch halt! Stellt sich dann nicht die Welt auf den Kopf? Möglicherweise. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn schließlich sind Einer, Zweier und Dreier keine Zahlen, sondern drei schräge Vögel.
Carsten Brandau (*1970) durchbricht mit der fleischgewordenen Zahlenfolge eingefahrene Ordnungen. Die Suche nach Identität kann und muss manchmal Chaos erzeugen. Auf kindgerechte Weise wird thematisiert, wie wir als Individuum in der Auseinandersetzung mit anderen unseren Platz in der Welt finden müssen. 2015 wurde „Dreier steht Kopf“ bei den Mühlheimer Theatertagen mit dem KinderStückePreis ausgezeichnet und 2017 erhielt Brandau für „Sagt der Walfisch zum Thunfisch“ den Brüder-Grimm-Preis des Landes Berlin.
Theaterpädagogik am Theater Paderborn
Vermittlungsbasisangebot:
• Vor- und nachbereitende Stückworkshops, Nachgespräche und interaktive digitale Werkstattbereiche inkl. stückbezogenen Materialien für Schulklassen (zu allen jott-Inszenierungen sowie zu ausgewählten Produktionen aus dem Abendspielplan)
• Sichtungsproben für Pädagog:innen mit dramaturgischer Einführung & Nachgespräch
• Wunschvorstellungen: Vormittagsvorstellungen ausgewählter Inszenierungen für Schulklassen
• Newsletter für regelmäßige Infos & aktuelle Termine zu Sichtungsproben, Premieren, Wunschvorstellungen, theaterpädagogischen Angeboten & Projekten (Anmeldung an theaterpaedagogik@theater-paderborn.de)
• Mobile Produktionen: Das Theater kommt auf Anfrage in die Einrichtung und spielt jott-Inszenierungen live vor Ort
• Hausführungen für Schulklassen & Gruppen
• Theaterführung+ verbindet Hausführung mit kurzen Übungseinheiten
• Kooperationspartner für „Kulturstrolche“, „Kulturrucksack“ & „KulturScouts“ NRW
Freizeitangebot:
• Projektclubs zur künstlerischen Auseinandersetzung mit Theaterthemen und zum Ausprobieren der eigenen kreativen Fähigkeiten:
• Der Projektclub„jott-tube presents“ bietet die Möglichkeit, Erfahrungen vor und hinter der Kamera zu sammeln: Bei der Produktion einer eigenen Webserie von der Drehbuchkonzeption über Dreh und Schnitt bis zur Online-Veröffentlichung. Start: Herbst 2022, ab 14 Jahren. Alle Informationen werden ca. einen Monat vor Beginn in einer Infoveranstaltung bekannt gegeben.
• Der Projektclub „Live Action Roleplay 2.0“ verbindet Worldbuilding mit Improvisation: Im ersten Schritt wird gemeinsam ein fiktives Universum erschaffen (Worldbuilding) und mit ausgefeilten Charakteren bevölkert. Im zweiten Schritt schlüpfen die Teilnehmenden in die erarbeiteten Rollen und (re)agieren spontan in Szenarien der fiktiven Welt. Start: Anfang 2023, ab 12 Jahren. Alle Informationen werden ca. einen Monat vor Beginn in einer Infoveranstaltung bekannt gegeben.
Festivals:
• Theaterjugendclubtreffen OWL No.10
Theater Paderborn – Westfälische Kammerspiele GmbH
Neuer Platz 6, 33098 Paderborn
Intendanz, Geschäftsführung Katharina Kreuzhage
Vorsitzender des Aufsichtsrats Michael Dreier
Redaktion Intendanz, Dramaturgie, Öffentlichkeitsarbeit, Theaterpädagogik