Ein beeindruckendes UNESCO-Welterbe
Es ist immer wieder eine große Freude von dieser faszinierenden Stadt willkommen geheißen zu werden. Mit ihrem vielen Grün in Form von meisterlich gestalteten Parks und ihren Schlössern wird der Aufenthalt zu einer wahren geistigen und körperlichen Erfrischung. Auf der Südseite des Parks Sanssouci sind Sie am Schloss Charlottenhof, das 1862 der damalige Kronprinz Friedrich Wilhelm von seinem Vater Friedrich Wilhelm II. als Sommersitz geschenkt bekommen hatte. Der Thronfolger ließ das 200 Morgen große Anwesen nach den Plänen von Peter Johann Lenné und Karl Friedrich Schinkel unter der Leitung von Z. Persius und H. Sella zu einem Bau- und Gartenensemble umbauen. Es ist in seiner klassizistischen Formensprache an antike Vorbilder orientiert. Die einheitliche Gestaltung von Architektur und Landschaft setzt sich bis ins Innere des Gebäudes fort, wo die original von Schinkel entworfene Ausstattung zu sehen ist und man sieht, das er nicht nur ein großer Architekt war, sondern das er es auch innen architektonisch drauf hatte. Abseits vom großen Trubel bietet dieser Ort um Schloss Charlottenhof und den anschließenden Römischen Bädern ein Platz der Ruhe und des Insichgehens. Für einen abendlichen Spaziergang geradezu ideal und sehr empfehlenswert, da das Hotel in unmittelbarer Nähe der Parks liegt.
Preußens Monarchen haben in Potsdam ihre Spuren hinterlassen. 17 Schlösser und schlossähnliche Gebilde bestimmen das Stadtbild, die in die waldreiche Seenlandschaft der Havel eingebettet ist. Es ist beeindruckend, was berühmte Baumeister wie neben den zuvor genannten Schinkel und Persius auch Knobelsdorf und neben Lenné auch die Landschaftsarchitekten Eyserbeck und Graf von Pückler-Muskau beeindruckende Schlösser und Parklandschaften im königlichen Auftrag geschaffen haben und wir heute noch davon partizipieren können. Kein Wunder, dass diese Kulturlandschaft 1990 mit dem Prädikat UNESCO-Welterbe geadelt wurde. Diese Stadt ist immer wieder einen Besuch wert. Ein Spaziergang durch den Park Sanssouci führt uns zu dem wohl bekanntesten und weltberühmten Schloss Sanssouci, welches Friedrich der Große wohl nicht immer „ohne Sorgen“, bewohnt haben mag. Erkunden Sie den Park weiter auf dem Höhenweg zwischen der Historischen Mühle und dem Belvedere auf dem Klausberg, vorbei am Orangerieschloss mit seinen Aussichtstürmen und dem Drachenhaus.
Das Bus- und Straßenbahnnetz, das direkt zu den Sehenswürdigkeiten fahren, ersetzt so manch langen Fußweg und bringt den Gast in gut klimatisierten Wagen zu seinem Wunschziel, denn erst der Besuch der Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt macht den Aufenthalt zu einer runden Sache. Die Schlösserlinie bringt Sie direkt zu den Schlössern m nördlichen Teil des weltberühmten Parks. Sie führt durch die Innenstadt, vorbei am wiedererrichteten Stadtschloss und dem alten Markt, sowie durch die historische Altstadt und dem Holländischen Viertel.
Ein Tipp! Für den kleinen oder großen Hunger empfiehlt es sich am Luisenplatz auszusteigen und die Bodega zu besuchen. Es ist ein argentinisches Steakhaus mit ausgesuchter Karte, zu empfehlenswerten Preisen, vorzüglichem Service, genauso wie die Chili con Carne-Suppe mit ihrer gerade richtigen Schärfe, immer frisch vom Koch zubereitet, wie alle Speisen und dabei mit Blick auf das Brandenburger Tor.
Die Linie 603 bringt Sie zum Schloss Cecilienhof und dem Marmorpalais. Das Schloss wird zur Zeit restauriert, man kann aber den legendären Saal besuchen in dem die vier „Siegermächte“ über das Schicksal Deutschlands unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges mit dem Potsdamer Abkommen entschieden haben. Hier befindet sich eine Dauerausstellung in den nahezu unveränderten Räumen. Von hier aus sind es nur ein paar Schritte zur Ausflugsgaststätte Meierei. Von der Terrasse bietet sich Ihnen ein wunderbarer Ausblick über den Jungfernsee. Hier befindet sich die Anlegestelle des Wassertaxis mit Gelegenheit auf dem Wasser zurück in die City zu kommen und einen Blick auf den Neubau des Hans Otto Theaters mit seiner markanten Fassade zu werfen. Doch zuvor queren Sie die Glienicker Brücke, die während des kalten Krieges zum Agentenaustausch zwischen Ost und West benutzt wurde und wahrscheinlich so manch interessanten Deal erlebt hat. Das 100-jährige Bauwerk zwischen Potsdam und Berlin ist ein interessanter Ausgangspunkt zur Entdeckung dieser Kulturlandschaft, auf der einen Seite der Park Babelsberg mit seinem trutzigen Schloss, auf der anderen Seite der Neue Garten, der Park Sacrow mit der Heilandskirche und der Schlosspark Glienicke, ein Meisterwerk des Gartenkünstlers Lenné und des Baumeisters Schinkel.
Potsdam ist auch eine Stadt zum Bummeln und Flanieren. Hier suchen Sie Kaufhäuser vergebens. In dieser Stadt reiht sich ein kleines Geschäft an das andere, nur mal unterbrochen durch Restaurants oder Cafes, die zum Schauen und Verweilen einladen. Potsdam ist eine Stadt mit ganz eigenem Flair, die immer wieder eine Reise wert ist, denn es gibt noch viel zu entdecken, wie die alljährliche Schlössernacht am 20. August. Machen Sie sich kundig.
Fotos: Annette Schäfer